Vielseitige Kunst findet große Aufmerksamkeit bei Besuchern

Die Werke von Holzkünstler Thomas Pildner brauchen Raum. Foto: bg

Oberursel (ow). Parallel zur Mobilitätsausstellung hat der Kulturkreis eine überwältigende Kunstschau „Kunst findet Stadt“ auf die Beine gestellt mit internationaler, überregionaler und regionaler Beteiligung. Ein Stand war den jungen Nachwuchskünstlern Malte Klein, Elli Oesterlin und Laeticia Zenker vorbehalten. Alle drei nutzen die Gelegenheit, auf ihr Talent aufmerksam zu machen.

Die Malerin Birgit C. Morgenstern, Leiterin der Malgruppe „PrismO“ ist in der Kunstszene gut vernetzt. Zum fünften Mal organisierte sie jetzt diese besondere Verkaufsausstellung, an der sich 40 Kunstschaffende beteiligten. Bürgermeisterin Antje Runge riet als Schirmherrin der Veranstaltung bei der offiziellen Eröffnung den vielen Besuchern, die dicht gedrängt im Rathaus-Sitzungssaal standen: „Schauen, staunen, kaufen“, denn Künstler könnten ohne Geld nicht viel schaffen. Klaus Glatthorn, Vorsitzender des Kulturkreises lobte die unermüdliche Brigit C. Morgenstern und bedankte sich bei der Stadt für die tatkräftige Unterstützung gerade beim Aufbau.

Die Kuratorin war erfreut, dass alle Mitwirkenden an dieser Ausstellung nach Oberursel gekommen waren. Man konnte gut mit ihnen ins Gespräch kommen, bereitwillig gaben sie über ihre Kunstwerke Auskunft. Gezeigt wurden Malerei, Druckgrafik, Fotografie, Skulpturen, Glaskunst, Schmuck-Design und handbemaltes Porzellan. Aus den Niederlanden hatte sich das „Vierkleeblatt“ Justus Dick Bakhuizen, Pieter Haanstra, Hennie Ligtrink und Ton Abspoel auf den Weg gemacht. Sie bilden die Künstlergruppe „verenigingdeleleidscheart“ und stellten unter anderem Oberurseler Motive in poppigen Farben oder streng in Schwarz-Weiß vor. Aus Frankreich war Nicolette Moya angereist und hatte ihren Stand gemeinsam mit Franck Bertran in eine „blaue Lagune“ verwandelt.

Eine kostenlose Lehrstunde für Holzbearbeitung konnte man bei Thomas Pildner absolvieren oder über das hölzerne Mädchen, ganz in Rot, von Ruth Beyer staunen. Während Pildner große Walnuss- oder Mammutbaumstücke in edle, formschöne Hingucker verwandelt, hat sie alte Holzreste zu Büchern umgestaltet. Aufeinandergesetzt bildeten sie die Füße für Leselampen, die wahlweise mit einer modernen Glühbirne oder mit einem Lampenschirm versehen waren. Auf dem Schirm standen Liebesgedichte. Der Clou waren kleine Bronzefiguren, die mit einem Buch in der Hand auf dem Sockel saßen. Stadtansichten von Oberursel gab es an vielen Ständen zu entdecken. Hinter dem bunten Porträt der altägyptischen Königin Nofretete von Yüksel Akpinar lugte etwas versteckt die Glaspyramide vom Epinay-Platz hervor. Tine Stock präsentierte außer kleinformatigen Stadtansichten von Oberursel ein selbstentworfenes Camperquartett und Ausmalbögen. Martin Schreck hat seine Bilder von Oberursel alle in Pastellkreide gezeichnet. Das „Alte Rathaus“ ist in seinem Werk „Christo-mäßig“ verhüllt, die Strackgasse präsentiert sich in van Gogh-Manier, und für das Bild vom „Maasgrundweiher“ hat er viele Stunden da auf einem Campingstuhl gesessen und gemalt.

Mal wieder ans Meer, dieser Gedanke drängte sich beim Rundgang durch die Ausstellung immer wieder auf. Ein Hingucker fand sich bei Ute Jeuter, die fröhliche Frauengestalten, geschickt auf dem Weg zum Strand festgehalten hat. Pastellzeichnungen von Meereswellen in allen Farben und Schattierungen führte Dolores Saul vor, und Wladimir Lewtschenko stellte großformatige Dünenlandschaft in Öl aus.

Kirchenfenster hat Reinhard Berg fotografiert und präsentierte Ausschnitte davon in einer Serie mit schwarzen Rahmen. Einen schönen Dreiklang boten Ingrid Schiller, Dorte Sukavi und Willy Mulfinger am Gemeinschaftsstand. Kunstvolle Kristalle der Meeresbiologin Dorte Sukavi, Bilder von Ingrid Schiller und Fotos von Willy Mulfinger, die sie in ihrem Garten zeigen. Edle Schmuckstücke stellte die Goldschmiedemeisterin Katja Wagenhöfer in Vitrinen aus, alles Unikate, gefertigt aus 999er-Gold und farbigen Edelsteinen. Gerne greift sie auch auf antikes Glas aus Murano zurück. Kleinformatige Bilder von Elke Riad-Siewert – ob Erdbeertorte oder Eisbecher – machten Lust auf Essen. Für ihre effektvollen Reliefbilder, in Schwarz-Weiß gehalten, benötigte Claudia Kreis nur alte Eierkartons. Altes Porzellan vorzugsweise Sammeltassen, phantasievoll zu neuem Leben zu erwecken, das ist eine Leidenschaft von Monika Hoksch. Ihre Einkünfte wird sie spenden. Sie gehen an die Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas in Frankfurt und an den Förderverein der Kreuzkirche Bommersheim. Sehr zufrieden zog Birgit C. Morgenstern nach zwei Tagen Bilanz. Die Resonanz sei wirklich prima gewesen. Alle Beteiligten hätten sich über das große Interesse sehr gefreut und auch gute Verkäufe getätigt.

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