FV Stierstadt ist in diesem Jahr Ausrichter der Stadtmeisterschaften

Marcel Biskup (links) und Christian Kaus (rechts) waren dem FV Stierstadt vor zwei Jahren Oberurseler Fußball-Stadtmeister geworden und wollen den Titel am Sonntag erneut gewinnen. In der Mitte Martin Krebs vom Kultur- und Sportförderverein Oberursel.Foto: gw

Von Gerhard Strohmann

Oberursel. Der 1. FC 04 Oberursel hat sich am 28. Juli 2024 auf der Sportanlage „Im Himmrich“ in Bommersheim den Titel eines Fußballmeisters der Stadt Oberursel gesichert und wäre deshalb eigentlich Ausrichter des diesjährigen Turniers.

Da jedoch der FV Stierstadt heuer sein 90-jähriges Bestehen feiert, ist der Gruppenligist am kommenden Wochenende Ausrichter der Stadtmeisterschaften.

Bei dieser traditionsreichen Veranstaltung, die vom Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) unterstützt wird, geht es in der Vorbereitung auf die neue Fußball-Saison neben Preisgeldern auch um einen Wanderpokal, der zur Zeit im Clubhaus des 1. FC 04 auf der Stierstädter Heide steht.

Alle sechs Fußballvereine der Brunnenstadt sind am Wochenemde am Start, wobei in der Gruppe 1 der FC 09 Oberstedten, der SV Bommersheim und Gastgeber FV Stierstadt aufeinandertreffen und in der Gruppe 2 der Cupverteidiger 1. FC 04 Oberursel, KOL-Aufsteiger FC 06 Weißkirchen und Eintracht Oberursel.

Der Turnierplan hat bei einer Spielzeit von jeweils zweimal 30 Minuten folgendes Aussehen:

Samstag: FC 09 Oberstedten – SV Bommersheim (14 Uhr), 1. FC 04 Oberursel – FC 06 Weißkirchen (15.15 Uhr), FC 09 Oberstedten – FV Stierstadt (16.30 Uhr), 1. FC 04 Oberursel – Eintracht Oberursel (17.45 Uhr).

Sonntag: SV Bommersheim – FV Stierstadt (12 Uhr), FC 06 Weißkirchen – Eintracht Oberursel (13.15 Uhr); Spiel um Platz fünf (14.45 Uhr), Spiel um Platz drei (16 Uhr); Endspiel (17.15 Uhr).

Im Rahmen des Turniers um Oberursels Fußball-Krone kommt es am Samstagabend ab 17 Uhr zu einer Wiedersehens-Feier der Junioren-Mannschaft des FV Stierstadt, die 1963 durch einen Treffer von Rainer Bender mit einem 1:0 gegen Eintracht Oberursel Hessenpokalsieger geworden war.

Die Stadtmeisterschaften und die dort integrierte Wiedersehens-Party sind nur ein Teil des Jubiläums-Programms, das der FV Stierstadt für dieses Jahre auf die Beine gestellt hat. Höhepunkt ist dabei das Spiel von Eintracht Frankfurts Traditionsmannschaft, die am Freitag, 29. August, um 18.30 Uhr auf der Anlage an der „Steinbacher Hohl“ gegen die Ü-40-Oldies des FVS antreten wird.

Eintrittskarten gibt es ab sofort zum Preis von zehn Euro bei etlichen Vorverkaufsstellen -auch bei den Heimspielen der 1. Mannschaft in der Gruppenliga Frankfurt/West- sowie per E-Mail über die Adresse info.fvstierstadt[at]t-online[dot]de .

Fußball gespielt wird in Stierstadt schon wesentlich länger als seit 1935, als sich Jakob Müller, Ludwig Aumüller, Christian Krämer, Jakob Messerschmidt, Heinrich Müller, Johann Schneider, Willi Stork und Karl Fuchs jun. im Gasthaus „Waldlust Hotel“ getroffen haben, um einen Verein zu gründen.

Bereits im Jahr 1910 hatte in Stierstadt ein Fußballverein mit dem Namen „Union“ existiert, in dem Ludwig Aumüller und Heinrich Sulzbach aktiv waren und der auf der Stierstädter Heide gespielt hat. Diese durfte der Chronik zufolge als offene Sportstätte ab 1917 auch vom 1. FC 04 Oberursel benutzt werden.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist der 26. August 1948 als Datum überliefert, an dem der FV Stierstadt unter seinem alten Namen wieder aktiv geworden ist, nachdem man im Jahr zuvor mit dem Gewinn der Meisterschaft in der B-Klasse Obertaunus einen großen sportlichen Erfolg gefeiert hatte.

Ein Meilenstein in der Entwicklung ist die Einweihung der neuen Sportanlage an der Steinbacher Straße am 27. November 1971, nachdem die Stierstädter bis dahin auf dem Sportplatz an der Taunus-Straße gekickt hatten.

Der Einweihung des Clubhauses am 22. August 1975 folgt am 7. Oktober 1975 ein Gastspiel des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, bei dem Hans-Peter Briegel gegen eine Oberurseler Stadtauswahl als Neuzugang sein Debüt im Trikot der „Roten Teufel“ gibt.

Der Rasenplatz wird 1982 mit einem Pokalspiel gegen die SGK Bad Homburg eingeweiht und im selben Jahr geben die Profis von Eintracht Frankfurt am 9. November ein Gastspiel in Stierstadt, das sie vor 2500 Zuschauern gegen einer Oberurseler Stadtauswahl mit 11:2 (6:0) gewinnen.

Die Eintracht-Torschützen damals: Bum-Kun Cha (2), Ronald Borchers (2), Helmut Gulich (2), Uwe Müller (2), Bruno Pezzey, Ralf Falkenmayer und Josef Kaczor. Für die Auswahl trafen Hans-Jürgen Jandausch und Fiedler.

Am 19. März 2010 wird Peter Brötz auf der Jahreshauptversammlung als 1. Vorsitzender erneut wiedergewählt und ist damit der am längsten amtierende Präsident des FVS, der insgesamt 20 Jahre an der Spitze gestanden und eine erfolgreiche Ära geprägt hat.

Den aktuellen Vorstand des Vereins mit mehr als 500 Mitgliedern in 21 Mannschaften bilden im Jubiläums-Jahr Stephan Leber (1. Vorsitzender), Stephan Parnet (2. Vorsitzender), Joachim Zerfass (Kassierer), Martin Brötz (Jugendleiter) und Carolin Fleck (Schriftführerin). Marco Hentsch-Sulzbach steht an der Spitze des Spielausschusses, dem Jürgen Altmann, Markus Wolsztynski, Ahmed Belhadj, Michael Zadravec und Alexander Doll als weitere Mitglieder angehören. Seit dem Aufstieg im Jahr 2020 spielt die 1. Mannschaft des FV Stierstadt in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt/West um Punkte. Das erste Punktspiel der Saison 2025/26 bestreitet der FVS am 10. August um 15 Uhr beim Hochtaunus-Rivalen FSV Friedrichsdorf. Das erste Heimspiel ist für Freitag, 15. August, um 20 Uhr gegen Türkgücp Frankfurt terminiert.



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