Unterwegs auf dem Insektenpfad

Oberursel (gt). Am Sonntag fand am Maislabyrinth in Weißkirchen der Kräutertag statt. Normalerweise hätte an diesem Tag Landwirt Richard Bickert eine Auswahl an Kräuterpflanzen vor der Scheune ausgestellt und diese erklärt, aber auch in diesem Jahr musste aufgrund der langanhaltenden Trockenheit die Wildkräuterausstellung ausfallen. Stattdessen war es der neue Insektenpfad neben dem Labyrinth, der eine Vielfalt an Pflanzen bot.

Bickert erklärte, dass man auf dem 15 Meter breiten Blühstreifen normalerweise viele Hummeln, Bienen und Schmetterlinge sieht. Diese waren aufgrund des trüben Wetters am Sonntag jedoch nicht zu sehen. Auf dem Streifen ist Luzerne zu finden – eine Pflanze die tief wurzelt und mit der Trockenheit gut zurecht kommt. Außerdem sind Malve, Löwenzahn, Rotklee, Ringelblumen, Phacelia, Wiesen-Kerbel und Sauerampfer vorhanden – eine Saatgutmischung, die sich „Lebensraum“ nennt.

Der Blühstreifen ist eine sogenannte „Ökologische Vorrangfläche“, ein zentrales Element der Agrarreform vor vier Jahren, das Betriebe mit mehr als 15 Hektar Ackerfläche dazu verpflichtet, fünf Prozent der Fläche entsprechend zu bewirtschaften. Besonders interessiert zeigten sich manche Besucher an den Pflanzen zwischen dem Blühstreifen und dem Maislabyrinth. Sie sehen zwar ähnlich aus wie die Maispflanzen, sind aber etwas größer und haben keine Maiskolben. Das, so erklärte Bickert, sind Sorghumhirsen. Sie blühen ganz oben mit Getreide-ähnlichen Körnern und sind mit der Maispflanze verwandt. Unter anderem dient diese Abgrenzung dazu, dass Tiere nicht vom Futtermais im Labyrinth angelockt werden.

Zurück in der Scheune gab es in „Angelas Märchenecke“ Geschichten mit Märchenerzählerin Angela Behrs und Glitzer-Tattoos mit Petra Schall, während am Grill die traditionellen Kartoffeln angeboten und mit Eiern und Grüner Soße serviert wurden. Ergänzt in diesem Jahr mit dem Frankfurter Schnitzel.

Am Sonntag, 15. September, findet am Maislabyrinth der Keniatag mit dem Verein Kenia-Kinder-Hilfe statt. Besucher können sich über die Arbeit des Vereins und das eigene Waisenhaus in Afrika informieren und erfahren, wie sie selbst zu Paten werden können. Außerdem wird ein hausgemachtes Chili-con-Carne auf der Speisekarte stehen.

Landwirt Richard Bickert auf dem Insektenpfad mit einer Sorghumhirse. Foto: gt



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