66 Synodale fragen sich: „Wie sollen wir leben?“

Hochtaunus (how). Über die „digitale“ Teilnahme von mehr Synodalen als von ihm erwartet freute sich der Präses der Synode des Evangelischen Dekanats Hochtaunus, Peter Vollrath-Kühne. Getagt wurde diesmal nicht in einer der Kirchengemeinden, sondern über ein Konferenzprogramm im Internet. 66 haupt- und ehrenamtliche Synodale aus den 31 Kirchengemeinden des Dekanats waren online und kamen mit den neuen Tagungsbedingungen gut zurecht. Unterstützt wurden sie dabei von einem Team des Dekanats, das auch am Telefon im Umgang mit der Technik hilfreich zur Seite stand. Über den Youtube-Kanal des Dekanats konnten Interessierte zudem die Tagung live mitverfolgen.

Während ihrer Sitzung verabschiedeten die Synodalen den Haushalt 2021 und informierten sich über das Umweltschutzprogramm des Dekanats. Außerdem klärte Präses Vollrath-Kühne über personelle Veränderungen in der Geschäftsstelle für die Trägerschaft der Kitas im Dekanat auf. Seit 2020 haben viele Kirchengemeinden im Gebiet des Dekanats Hochtaunus die Trägerschaft ihrer Kita in die neu gegründete gemeindeübergreifende Trägerschaft des Dekanats übertragen. „Die Strahlkraft der Dekanats-Trägerschaft ist so groß, dass Anfang 2022 voraussichtlich vier Kitas aus dem Nachbardekanat Kronberg neu hinzukommen“, berichtete Präses Peter Vollrath-Kühne. Da dies einen erhöhten Verwaltungsaufwand mit sich brächte, wolle man das Personal in der Geschäftsstelle der Trägerschaft um eine Assistenzstelle erweitern. „Uns liegen vielversprechende Bewerbungen vor“, ergänzte Tönges-Braungart.

„Wie sollen wir leben?“, fragte die stellvertretende Dekanin des Dekanats Hochtaunus, Claudia Biester, in ihrer Andacht zu Beginn der Synode. Als eine Antwort las sie einen Abschnitt aus dem Römerbrief: „Eure Liebe soll aufrichtig sein. Verabscheut das Böse und haltet am Guten fest. Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern. Übertrefft euch gegenseitig an Wertschätzung.“

Zur Illustration zeigte sie Bilder vom Hessenpark. „Die Gebäude im Hessenpark stehen manchmal merkwürdig und verwirrend an einem anderen Ort“, sagte Biester. „Es gibt dort zum Beispiel Kirchen und Synagogen. Sie kommen aus allen möglichen Gegenden Hessens. Sie erzählen etwas von ihrer Herkunft und ursprünglichen Bestimmung.“ Damit würden sie aber auch die Besucher mit der Frage konfrontieren „Wie wollen wir leben? Was ist uns wichtig?“. Stärker denn je befände sich auch die Evangelische Kirche in einem Klärungsprozess. „Und dies nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie“, so Biester. Auch das Umweltprogramm des Dekanats stünde ebenso für die Frage wie der Einsatz der kirchlichen finanziellen Mittel. Gemeindestrukturen würden sich verändern und neue Gottesdienstformen in digitalen Räumen entstehen. „Was ist uns wichtig am Miteinander in unseren Gemeinden, was in unserer Region, im Dekanat?“, fragte Biester.

Dienstfahrrad angeschafft

Als wesentliche Ziele des Umweltprogramms im Dekanat Hochtaunus stellte Dr. Tobias Krohmer, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung, drei Punkte in seinem Vortrag heraus: Reduzierung von Abfall (insbesondere Batterien), Energieeinsparungen bei Heizung und Strom sowie Veränderung der Mobilitätsgestaltung durch weniger Autofahrten. Um die Autofahrten zu reduzieren, habe das Dekanat als ersten Schritt ein Dienstfahrrad für innerstädtische Fahrten in Bad Homburg angeschafft.

Auf einem virtuellen Rundgang konnten sich die Synodalen außerdem die vielen kreativen Angebote in Erinnerung rufen, die von den Kirchengemeinden 2020 für die Menschen im Hochtaunus erarbeitet wurden: die Nachbarschaftshilfe der Kirchengemeinde Ober-Eschbach/Ober-Erlenbach, die Fürsorge der Klinikseelsorge, Gottesdienst „to go“ in Burgholzhausen, bemalte Kirchenstufen in Friedrichsdorf, Ostergrußtüten in der Erlöserkirche Bad Homburg, Video-Gottesdienst in Hausen-Arnsbach, eine Himmelsleiter an der Seulberger Kirche, ein coronakonformes Wegeleitsystem in der Burgholzhäuser Kirche, Picknick-Gottesdienst der Gemeinde Ober-Eschbach/Ober-Erlenbach, Sommergottesdienste und Konzerte im Freien in Wehrheim, offenes Singen der Christuskirchengemeinde vor dem Altersheim Oberursel, Wanderkonvent des Dekanats, Thesenplakat in Seulberg, Videogottesdienste der Erlöserkirche, Kinder-Video-Gottesdienst in Steinbach, digitale Adventskalender und einiges mehr.



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