Aufmerksamkeit für Menschen, die an Krebs erkrankt sind

Für eine Woche erstrahlt die Fassade des Steigenberger Hotels Bad Homburg anlässlich des Brustkrebsmonats in leuchtendem Pink. Foto: fch

Hochtaunus (fch). Pink ist die Lieblingsfarbe vieler kleiner und großer Mädchen. In Kombination mit einer Schleife ist sie seit Herbst 1991 ein internationales Symbol, mit dem die Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Frauen oder jenen, die aufgrund einer Keimbahnmutation ein besonders großes Risiko für eine Brustkrebserkrankung haben, zum Ausdruck gebracht wird. Das „Pink Ribbon“ ist ein Symbol für die Solidarität zwischen Betroffenen und ihren Familien mit nicht von der ernsten Krankheit Betroffenen. Ziel des „Pink Ribbon“ und des „pinken Oktobers“ ist es, Aufmerksamkeit für das Thema Brustkrebs zu schaffen, für Prävention und Früherkennung von Brustkrebs zu werben, die Erforschung der Ursachen von Brustkrebs und die Suche nach Therapien zur Heilung von Brustkrebs zu fördern.

Jede Achte erkrankt an Brustkrebs

Bereits seit 1985 ist der Monat Oktober international als „Breast Cancer Awareness Month“ (Brustkrebs-Bewusstseins-Monat) bekannt. Kein Wunder, denn Brustkrebs ist in den westlichen Staaten die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Statistisch erkrankt jede achte Frau in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das sind allein in Deutschland jährlich rund 70 000 Neuerkrankungen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Früherkennung gilt als wichtigstes Instrument und ist entscheidend für gute Heilungschancen. Seit drei Jahren werbewirksam unterstützt wird die wichtige Aktion des Fördervereins Onkologie Hochtaunuskliniken vom Team des Steigenberger Hotels in Bad Homburg. Dort erstrahlt für eine Woche die Fassade in leuchtendem Pink. Gemeinsam mit Michael Kain, General Manager im Steigenberger Bad Homburg, Schirmherr Oberbürgermeister Alexander Hetjes, der Fördervereinsvorsitzenden Dagmar Giesecke und ihrer Stellvertreterin Dr. med. Katharina Goll, ließ der Hausherr die Fassade bei Einbruch der Dämmerung rosa leuchten. Und setzte damit ein weit sichtbares Zeichen. Zu den Gästen gehörten Dr. med. Jon Jones, Chefarzt der Urologie, der an den Hochtaunuskliniken die Schirmherrschaft für die „Ernährung in der Onkologie“ innehat, Kurdirektor Holger Reuter, die für die Finanzen im Förderverein zuständige Yvonne Velten, Renata Kretzschmar vom Sportkreis Hochtaunus und mit Andrea Bous eine Langzeitüberlebende. Zusammen mit weiteren Gästen stießen sie im Freien bei einem kleinen Empfang vor der Fassadenillumination auf den Erfolg der Aktion und damit die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Krebserkrankungen an. „Ich freue mich, dass dieser Event zehn Jahre lang in der Kurstadt gepflegt und ausgebaut wird. Wir planen für 2021 eine Charity Gala mit Tombolalosen zur Spendenakquise“, kündigte der Hotelmanager an. Bereits jetzt können Gäste und Besucher diverse „Pink Specials“ genießen und damit zugleich dem Förderverein eine Spende zukommen lassen.

„Wir sind hier um den an Krebs erkrankten Menschen Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, setzen Zeichen für Menschen, die die Krankheit mit all den erforderlichen Therapieschritten überleben können und setzen ein Zeichen für die, deren Leben genau durch diese Krebserkrankung begrenzt wurde oder wird“, betonte Dagmar Giesecke, ärztliche Koordinatorin des Brustkrebszentrums an den Hochtaunuskliniken und Vorsitzende des Fördervereins. Mit Hilfe von Spenden können unterstützende Maßnahmen wie Bewegungs-therapie „Sport trainiert nicht nur die Muskeln und den Stoffwechsel, sondern auch das Immunsystem und damit die körpereigene Abwehr“, Unterstützung gesunder Ernährung, Stressabbau, Musik- und Kunsttherapie finanziert werden. Die aktive Ausübung dieser von den Krankenkassen nicht finanzierten Angebote sind für die Heilung wichtig, denn „nach der Krebsdiagnose ist einfach nichts mehr, wie es vorher war, das Leben ist aus den Fugen“, sagt die leitende Oberärztin Dagmar Giesecke. Neben der medizinischen Versorgung müsse auch die Lebensqualität wieder in den Fokus gestellt werden.

Rosa Schleife

Andrea Bous, die zehn Jahre nach ihrer Brustkrebserkrankung zu den Langzeitüberlebenden gehört, berichtete, dass Sigrid Deussen, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, stets betone, wie wichtig es sei sich mit der Brustkrebserkrankung auseinanderzusetzen. Andrea Bous überreichte an Dagmar Giesecke eine besondere Rosa Schleife, die sie 2019 auf Mallorca kaufte. „Dort steht der Brustkrebsmonat und der 20. Oktober viel mehr im Mittelpunkt als hier. Ganz Palma war mit „Pink Ribbons“ geschmückt, überall gibt es an Ständen pinkfarbene Souvenirs zu kaufen.“ Zum Sport in die Kirdorfer Sporthalle zu Kursleiterin Renata Kretzschmar kommen jeden Dienstagnachmittag zwölf von 16 Teilnehmern regelmäßig, um „ihre natürlichen Killerzellen zu aktivieren, die Tumorzellen abtöten können“ wie Dagmar Giesecke betont.



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