Auftaktveranstaltung der Klimaexperten Hochtaunuskreis

Diese Gruppe von Lehrern und Fachleuten will die Grundschüler des Hochtaunuskreises zu Klimaexperten machen. Foto: Hochtaunuskreis

Oberursel (how). Schüler der Grundschule Am Eichwäldchen in Oberursel, der Grundschule Dornholzhausen und der Gesamtschule am Gluckensteinweg in Bad Homburg sowie Teilnehmer von zwei Bio-AGs der Humboldtschule ermöglicht der Hochtaunuskreis im Schuljahr 2021/22 die Teilnahme an dem Projekt „Klimaexperten im Hochtaunuskreis“. „Wir halten es für wichtig, dass die Schüler bereits in der Grundschule ein erstes Grundwissen in den Themen Klima, Energie und auch Umweltschutz vermittelt bekommen. So schaffen wir es, bereits Kinder für Energiebewusstsein und nachhaltiges Handeln sensibler zu machen“, ist Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs überzeugt.

Das Projekt geht auf eine Initiative der Beratungsstelle für ökologische Bildung (BöB) mit Sitz an der Humboldtschule Bad Homburg zurück. Sie betreut die Schulen im Hochtaunuskreis im Auftrag des hessischen Kultusministeriums auf dem Gebiet der ökologischen Bildung/Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und ist der Ansprechpartner für Schulen, die die Auszeichnung zur „Umweltschule Hessen“ anstreben.

Ziel des Klimaschutzprojektes ist es, die Schüler innerhalb von drei Unterrichtseinheiten, die von zwei Umweltpädagoginnen durchgeführt werden, zu „Klimaexperten“ auszubilden. Mit Hilfe von Experimenten und anderen anschaulichen Lernmaterialien aus einer erprobten „Klimakiste“ erarbeiten sich die Kinder altersgerecht Informationen und Zusammenhänge zu den Themen Klima, Klimawandel und Energie. Abschließend wenden die Schüler das erworbene Wissen in einen Energiecheck im Schulgebäude an und werden für einen sorgsamen Umgang mit Energieträgern im Schulalltag aktiv.

Das Programm, das auf eine Sensibilisierung für den Klimaschutz von Schülern und Lehrern zielt, soll an den teilnehmenden Schulen in den Lehrplan integriert werden. Die Unterrichtseinheiten entsprechen den Kriterien einer „BNE“ (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und leisten somit einen Beitrag zur Umsetzung des Unterziels 4.7 der SDGs. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden das Konzept und die Bildungsmaterialien vorgestellt. Jede Schule erhält im Laufe des Projektes eine komplette „Klimakiste“, um das Klimaschutzprojekt auch in weiteren Klassen durchzuführen und in das Schulcurriculum zu integrieren. Konzept und Materialien wurden ursprünglich im Auftrag der Beratungsstelle BÖB entwickelt. In Kooperation mit dem Wetteraukreis wurde das Projekt „Klimaexperten“ bisher an 23 Grundschulen des Kreises erfolgreich durchgeführt und wird auch hier fortgeführt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster. BNE befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Dabei stehen verschiedene Fragen im Vordergrund. Etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Oder was können wir gegen Armut tun? BNE ermöglicht es allen Menschen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.



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