Ausbruch der Geflügelpest

Hochtaunus (how). Nach einer Serie von Ausbrüchen bei Geflügel und Wildvögeln in Russland, Kasachstan und den Niederlanden seit Spätsommer 2020 war die Geflügelpest in Deutschland angekommen. Seit Oktober 2020 sind mittlerweile 16 000 Fälle HPAI H5-Fälle bei Wildvögeln aufgetreten. Schwerpunkte sind die Nord- und Ostseeküste sowie die Rastplätze der Zugvögel im Inland. Besonders betroffen sind Wasservögel (Enten, Gänse, Schwäne).

Anfang Januar 2021 ist die Geflügelpest oder auch Aviäre Influenza (AI) erstmals in einem Nutztierbestand im Vogelsbergkreis aufgetreten: Am 7. Januar wurde der erste Fall von klassischer Geflügelpest in einer privaten Vogelhaltung in Hessen festgestellt, wie das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) bekanntgab. Innerhalb weniger Tage zeigten 16 Pfauen des Bestandes deutliche Krankheitserscheinungen und verstarben. Nachgewiesen wurde der tödliche Virus-Subtyp H5N8. Zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Geflügelpesterregers wurden Restriktionszonen um den Ausbruchsort eingerichtet, in denen verschärfte Kontrollmaßnahmen gelten.

Mittlerweile sind weitere Funde bei Wildvögeln entlang des Mains (Frankfurt, Offenbach) und des Rheins (Landkreis Groß-Gerau und Bergstraße) bekannt geworden. In diesen Bereichen wurde die Aufstallung des Nutzgeflügels bereits kreisweit oder lokal angeordnet.

Das Risiko weiterer Ausbrüche von HPAIV H5 und der Ausbreitung in Wasservogelpopulationen sowie des Eintrags in Nutzgeflügelhaltungen und kleinere Vogelbestände durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln wird vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als hoch eingestuft.

„Der Schutz und Erhalt der wertvollen Geflügelbestände des Hochtaunuskreises hat auch in der Coronazeit eine hohe Priorität“, sagt Thorsten Schorr, Erster Kreisbeigeordneter und Dezernent des Fachbereichs Veterinärwesen. Deswegen bleibt es für alle Geflügelhalter enorm wichtig, Vorbereitungen zu treffen. Die Biosicherheit in den Geflügelhaltungen sei die beste Maßnahme, um die Geflügelpest von den eigenen Tieren fernzuhalten. Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln müssen unbedingt verhindert werden, so Schorr. Dies werde besonders den vielen Geflügelhaltern nahegelegt, die erst seit Kurzem die Haltung von Nutzgeflügel aufgenommen haben. Eine Aufstallung des Geflügels im Hochtaunuskreis musste bislang nicht angeordnet werden.

Das FLI hat eine Checkliste sowie weitere Informationen zum Thema Geflügelpest auf seiner Webseite www.fli.de veröffentlicht. Alle verdächtigen, toten oder kranken Vögel sollten untersucht werden. Wer Fragen hat, kann Kontakt zum Veterinäramt aufnehmen.



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