Barrierefreiheit im Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis. „Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht und betrifft alle Menschen, primär aber Behinderte und Ältere,“ so Christian Netzel, Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 Plus des Hochtaunuskreises. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, hier die Entwicklung voranzutreiben bzw. dabei mitzuhelfen, Hindernisse abzubauen, die die Bewegungsfreiheit von Behinderten einschränken.“ Die AG 60 Plus vertritt die Älteren in der SPD und kümmert sich um die Probleme der Senioren.

Barrierefreiheit ist nicht nur ein Anliegen der Älteren, die sich zum Beispiel mit dem Rollator fortbewegen, sondern natürlich auch für jüngere Menschen wichtig, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder nach einem Unfall mit Gehhilfen unterwegs sind. Junge Mütter und Väter, die einen Kinderwagen schieben, wissen auch, wie schwierig es manchmal ist, ihre Ziele problemlos zu erreichen.

Daher ist es notwendig, Barrieren in öffentlichen Gebäuden abzubauen, um den Zugang zu den Rathäusern und den Räumen der örtlichen Behörden zu vereinfachen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Behinderte ohne größere Schwierigkeiten Schwimmbäder, Museen und andere kulturelle Einrichtungen besuchen können. Natürlich sollten auch öffentliche Toiletten, an denen es häufig mangelt, behindertengerecht ausgestaltet sein.

Im öffentlichen Nahverkehr sollte darauf geachtet werden, dass Bahnhöfe und Haltestellen so gestaltet werden, dass Behinderte sich mit Bahnen und Bussen problemlos fortbewegen können. Neben Treppen sollten überall auch Rampen und Fahrstühle vorhanden sein. Auch im privaten Bereich sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass der Zugang zu Geschäften und Arztpraxen sowie die Räume von Büros und Werkstätten behindertengerecht ausgebaut werden. Da unsere Gesellschaft immer älter wird und damit auch die Zahl der Behinderten steigt, muss es insbesondere auch beim Neubau von Wohnungen eigentlich selbstverständlich sein, dass diese in großer Zahl barrierefrei und damit behindertengerecht geplant werden.

Die Senioren der Hochtaunus-SPD konzentrieren sich zunächst auf die baulichen Gegebenheiten, um eine Übersicht über den Stand der Barrierefreiheit in den 13 Städten und Gemeinden des Hochtaunuskreises zu erhalten.

Eine Bestandsaufnahme in diesen Kommunen ergab ein sehr differenziertes Bild. In einigen sind die Zugänge zu den Geschäften inzwischen deutlich besser geworden, bei einigen jedoch herrscht noch Stillstand statt Entwicklung. Etwas besser sieht es oft in den öffentlichen Gebäuden aus, wobei hier schon mal Denkmalschutz und Modernisierung kollidieren. Hier ist aber das Bemühen der Verwaltungen eher erkennbar. Oft hinken noch zu viele Geschäfte, Hotels und Cafés hinterher.

Die sanitären Anlagen in den öffentlichen Gebäuden sind in der Regel leichter erreichbar als z.B. in den Restaurants, wobei es hier erhebliche große Unterschiede in den Kommunen gibt. Vorsitzender Netzel: „Auffällig sind die Unterschiede bei den Zugangsmöglichkeiten mit Rollator oder gar Rollstuhl. Hier haben einige Kommunen noch einen Nachholbedarf. Oft steht auch der Denkmalschutz baulichen Veränderungen entgegen. Dann treffen zwei wichtige Anliegen aufeinander und die Abwägung ist oft sehr diffizil.“ Das Bestreben, die Höhe der Bürgersteige an den Bushaltestellen behindertengerecht zu gestalten, zeigt bei einigen Gemeinden deutlich Wirkung, bei anderen ist zumindest das Bemühen sichtbar. Der Umbau findet sukzessive statt. Einig war man sich dabei, dass der ÖPNV noch lange nicht ausreicht, um den Umstieg vom PKW zu Bus und Bahnen attraktiver zu machen.

Ein Stiefkind ist die Nutzung des überregionalen kulturellen Angebotes mittels Theaterbusfahrten. Hier ist man primär auf die Initiative und Durchführung von Vereinen oder Stiftungen angewiesen. Extrem unterschiedlich ist die Ausstattung mit öffentlichen Toiletten. Manche Kommunen bieten ausreichend Anlagen an, andere jedoch scheint das kaum zu interessieren. Auch Sauberkeit und Reparaturen bei letzteren sind oft gleichgültig. Gerade Ältere sind jedoch besonders darauf angewiesen. Christina Netzel: „Wir, die SPD-Senioren, werden uns in der nächsten Zeit noch intensiver den Problemen Älterer und Behinderter annehmen, Lösungsvorschläge ausarbeiten und mit Betroffenen abstimmen.“ Jeder sei dazu eingeladen, mitzumachen und sich positiv einzubringen.

Wer Anregungen an uns weitergeben will und wer seine Erfahrungen in seiner Kommune näher bringen möchte, ist jederzeit willkommen. Interessierte können den Vorsitzenden Christian Netzel, Telefon: 06171-6912533 oder seinen Stellvertreter Volker Bender, Telefon 06174-7681) jederzeit kontaktieren.



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