Was am Denken spannend ist

Hochtaunus (how). Wenn es gut läuft, macht die Schule die Jugendlichen zu Detektiven. Fakten finden, Zusammenhänge entdecken und daraus Schlussfolgerungen ziehen – ganz einfach selbst denken. Das macht Spaß und auch fit für die unterschiedlichsten Herausforderungen der immer komplexer werdenden Welt. In etwa so fasst Jürgen Kaube, Publizist, Soziologe und FAZ-Herausgeber, eine zentrale Aufgabe des Bildungssystems zusammen.

Aber wie sieht die Realität aus? Die Pandemie hat auch ein Schlaglicht auf die Defizite der Schulen geworfen. Starre Strukturen machen Lehrer, Schüler und Eltern mürbe. Neugier scheint schon lange nicht mehr bestimmendes Element des Lernens zu sein.

Im Rahmen der Gesprächsrunde „Usinger Blickpunkte“ ist am Dienstag, 11. Mai, von 19 bis 20 Uhr der FAZ-Feuilleton-Verantwortliche Jürgen Kaube zu Gast zum Thema „Bildung – was am Denken spannend ist?“. Die Lust am Fantasieren und Schlussfolgern, am Deuten und Herleiten steht im Mittelpunkt des abendlichen Webtalks. Der Publizist kritisiert die Kurzatmigkeit und den überbordenden Reformeifer deutscher Bildungspolitik. Er fordert ein grundsätzliches Umdenken hierzulande. Beispielsweise müsse viel mehr in die Grundschulen investiert werden, sowohl finanziell und personell als auch quantitativ. Gehen Schüler hier bei uns durchschnittlich 2300 Stunden lang in die Grundschule, so sind es bei kanadischen Schülern 4000 Stunden. Abgesehen von elementaren Grundtechniken wie lesen, schreiben und rechnen müsse die Schule aber noch viel mehr das eigenständige Denken fördern.

In dem Online-Gespräch mit dem Journalisten Meinhard Schmidt-Degenhard können auch Zuschauer ihre Fragen über die Chat-Funktion stellen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird das Videokonferenztool „Zoom“ genutzt (https://zoom.us). Benötigt werden eine stabile LAN- oder WLAN-Verbindung am PC, Laptop, Tablet oder Smartphone. Anmeldungen per E-Mail an keb.hochtaunus[at]bistumlimburg[dot]de bis Montag, 10. Mai.



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