Frieden und Gerechtigkeit für alle

Hochtaunus (a.ber). Ihre Solidarität mit den in Bad Homburg und im Hochtaunuskreis lebenden jüdischen Mitbürgern drückten viele Menschen mit ihrer Anwesenheit bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Hochtaunuskreises zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 am Dienstagabend in der Englischen Kirche aus.

Die Bad Homburger und die Oberurseler Woche fragten Bürger dort direkt vor der Veranstaltung: Können Sie bitte einen persönlichen Satz dazu sagen, warum Sie heute hier sind? Hier die Antworten:

„Ich war sechs Monate alt, als die Reichspogromnacht 1938 stattfand. Meine Eltern hatten später Angst, etwas dazu zu sagen – wie viele Deutsche. Als Student habe ich angefangen, mich mit der Geschichte jüdischer Bürger meiner Heimatstadt zu beschäftigen. Ich wünsche mir Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen, Israelis und Palästinenser.“

„Ich bin gegen Antisemitismus. Jeder Mensch soll nach seinem Glauben und in demokratischer Freiheit leben und handeln können.“

„Jahrgang 1938 bin ich, habe viel über die damalige Zeit von meinen Eltern gehört, und heute unterstütze ich die Stolperstein-Initiative.“

„Im Grunewald in Berlin bin ich aufgewachsen, heute bin ich 88 Jahre alt. Im Grunewald waren vor dem Zweiten Weltkrieg 60 Prozent der Bevölkerung Juden. Die beste Freundin meiner Mutter war die Enkelin von Walther Rathenau. Wir haben viele jüdische Freunde, deshalb bin ich heute hier.“

„Solidarität mit Israel, ganz klar.“

„Wir arbeiten in der Leitstelle Integration des Kreises und unterstützen den Dialogkreis Religion und die Zusammenarbeit mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft. Und wir sind zur Würdigung von Imrich Donath hier, unserem jüdischen Mitbürger, der schon so lange in Bad Homburg lebt und wirkt.“

„So etwas wie die Pogromnacht soll nie, nie wieder vorkommen.“

„Ich habe familiäre Gründe – ein Teil meiner eigenen Familie ist jüdischer Herkunft.“

„Dieses Gedenken ist eine schöne Veranstaltung, die uns an Wichtiges erinnert – meine Lehrerin hat mich darüber informiert.“

„Dass Menschen verschiedener Religionen friedlich miteinander leben, das möchte ich als Lehrerin meinen Schülern weitergeben.“



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