Gesellenbriefe für 66 junge Leute aus zehn Gewerken

Hochtaunus (eh). Die Freisprechung hat eine lange Tradition. Sie hat ihren Ursprung in den handwerklichen Zünften im ausgehenden Spätmittelalter. Heute bezeichnet man die Freisprechung als den feierlichen Abschluss der Ausbildungszeit eines Auszubildenden in einem Handwerksberuf. Den Auszubildenden werden dabei nach erfolgreicher Prüfung die Gesellenbriefe übergeben.

Das tat die Kreishandwerkerschaft Hochtaunus/Main-Taunus im Kurhaus, wobei die Obermeister der Innungen und die Prüfungsvorsitzenden sowie die Kreishandwerksmeister Hochtaunus, Walter Gernhard, und Kreishandwerksmeister Main-Taunus, Reinhold Dorf, die Gesellenbriefe an 66 Absolventen aus zehn Gewerken verteilten.

„Sie haben ihren ersten Schritt im Handwerkerleben geschafft“, sagte Walter Gernhard. „Das Handwerk hat Zukunft auch in einer digitalisierten Welt. Sie werden sichere Arbeitsplätze finden. Das Handwerk besteht schon seit vielen tausend Jahren und wird auch in Zukunft weiter gebraucht.“

Duale Bildung als Fundament 

Die Ansprache hielt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main, Dr. Christof Riess: „Ohne Handwerk hätten wir keine Klimaanlage“,sagte er bei einer Außentemperatur von 30 Grad Celsius während der Veranstaltung. „Das Handwerk ist jung und lebendig. Das Fundament dazu ist die duale Bildung.“ Außer diesem Thema sprach er auch die Mobilität für das Handwerk an, die enorm wichtig sei. Darüber hinaus beklagte er, dass 2003 viele Handwerksberufe durch die Europäische Union weggefallen seien. „Dass muss rückgängig gemacht werden.“ Für Bürgermeister Meinhard Matern war es schön, anzusehen, wie bei 66 Junggesellen die Anspannung abfiel. Und er sagte zu ihnen: „Gestalten Sie jetzt Ihre Zukunft aktiv mit.“

Aus folgenden Gewerken erhielten die Junggesellen ihre Gesellenbriefe: Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen, Bezirksstelle Hochtaunus (zwei Personen), Zimmerer-Innung für den Hochtaunuskreis (zwei Personen), Dachdecker-Innung für den Hochtaunuskreis (zwei Personen), Innung der Informations- und elektrotechnischen Handwerke für den Hochtaunuskreis (fünf Personen), Innung für Sanitär- und Heizungstechnik des Hochtaunuskreises (18 Personen), Friseur- und Kosmetiker-Innung für den Hochtaunuskreis (zehn Personen), Innung für das Kraftfahrzeuggewerbe im Hochtaunuskreis (sieben Personen), Metall-Innung des Hochtaunuskreises (vier Personen), Tischler-Innung für den Hochtaunuskreis (neun Personen) und Maler- und Lackierer-Innung für den Hochtaunuskreis (sechs Personen).

Aus allen Innungen wurden noch die Jahrgangsbesten geehrt. Moderiert hat die Freisprechung der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hochtaunus, Eberhard Haag. Bereits seit 30 Jahren macht er das sehr gerne. Im Januar wird er in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Marleen Hornung sorgte mit Gesang und Gitarre für musikalische Abwechslung. Am Ende der Freisprechungsfeier stand sie mit allen Junggesellen auf der Bühne und sang „We Are The Champions“ von „Queen“.

Die Jahrgangsbesten freuen sich über Präsente von Sponsoren gemeinsam mit dem Kreishandwerksmeister Main-Taunus Reinhold Dorf (3. v. r.) und Kreishandwerksmeister Hochtaunus Walter Gernhard (r.). Foto: Ehmler



X