Hochtaunus (how). Der Lions Club Bad Homburg-Hessenpark hat bei seinem Frühlingsempfang im Saalburg-Restaurant seine langjährigen Sponsoren und ständigen Spendenempfänger und damit Gesichter und Geschichten zusammengebracht. Aus der bisherigen weitgehenden Anonymität erfuhren die in den vergangenen Jahren immer wieder von den Lions bedachten Institutionen von den Intentionen der Geber. Die Sponsoren vor allem der vier vom Bad Homburger Club veranstalteten großen Jahres-Events Frühjahrskonzert, Golfturnier, Mitfahrmuseum und Weihnachtsbaum-Event hingegen hörten von der täglichen Arbeit der bedachten karitativen Organisationen.
Präsidentin Verena Winterle ehrte in einer erstmalig vergebenen Auszeichnung die Laborarztpraxis „Gesund bleiben“, die an jedem dieser Events mit einer großzügigen Spende beteiligt ist, als „Sponsor des Jahres 2021“. „Wir engagieren uns gern, weil wir wissen, dass bei den Lions die Spendengelder komplett auch bei den Empfängern ankommen, ohne Abzug von Verwaltungskosten“, sagte Markus Hartmann, der gemeinsam mit Geschäftsführer Moritz May als Firmenvertreter zugegen war. Auch die Sponsorenvertreter Ingo Bessler vom TÜV Taunus, Dirk Reinmann von „Acapella“, Bajram Xhaferi vom Saalburg-Restaurant sowie Matthias Henties vom Architekturbüro EHK stellten sich, ihr Geschäftsfeld und ihr Engagement vor.
Professor Matthias Kieslich von der Kinderschutzambulanz der Uniklinik Frankfurt berichtete, dass die Zahl der von ihm behandelten Kinder und Jugendlichen nach Missbrauch zuletzt deutlich gestiegen sei. Mit den Spendengeldern kann er insbesondere seinen Verwaltungsapparat ausbauen, um zu organisieren, dass die behandelten Kinder für die Zukunft geschützt sind. Diana Milke vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bad Homburg betonte noch einmal, wie froh sie sei, dass der Lions Club Bad Homburg-Hessenpark erster Pate der vor fast zwei Jahren gegründeten Zweigstelle am Gluckensteinweg geworden ist. „Ohne die Spendengelder und die ehrenamtlichen Helfer könnten wir die ganze Arbeit gar nicht leisten“, sagte sie.
Der Oberurseler Stadtrat Christoph Fink erinnerte an die erste Förderung überhaupt seiner
Institution 2013 durch die Lions: „Ohne die frühe Hilfe der Lions hätte es unsere ‚Frühen Hilfen‘ nie gegeben.“ Für die weitere Arbeit erhielt er eine Spende im vierstelligen Eurobereich. Diese Sozialeinrichtung nimmt sich Familien schon bei der Geburt eines Kindes an, um frühzeitig auf etwaige Probleme zu reagieren. Geschäftsführer Tobias Trapp von der Kinder- und Jugendhilfe „Haus Gottesgabe“ in Bad Homburg erhielt mehrere Gutscheine im Gesamtwert von 1000 Euro, um bei Aktivitäten etwa im Freizeitpark Lochmühle oder beim Bowlen für Abwechslung gerade nach Beendigung der meisten Einschränkungen während der Coronazeit zu sorgen. Andrea Pilger von „Frauen helfen Frauen“ in Oberursel hat permanent die Kapazitätsgrenze für Frauen größtenteils mit Kindern des Frauenhauses erreicht und möchte über Weiterbildungsangebote ihrer Mitarbeiterinnen die Perspektive der Hilfesuchenden verbessern.
Die Veranstaltung verdeutlichte sehr klar, wie groß die Probleme auch in dieser wohlbehüteten Region schon ohne externe menschliche Katastrophen wie derzeit in der Ukraine oder bei der Flut im Ahrtal sind. Bei Sponsoren, Spendenempfängern und den Lions selbst stärkte die geballte Information das Bewusstsein wie die Motivation, die Arbeit mit größter Intensität weiterzuführen. Eine erste gute Nachricht gab es dazu noch am Abend: Bei einer Versteigerung von durch die Lions bereitgestellten Preisen, „die man nicht kaufen kann“, wie Moderator und Clubmitglied Dirk Reimann sagte, kamen gleich am Abend fast 1000 Euro zusammen. Damit soll das Konto von schon bisher zugesagten 1500 Euro für die Ukraine-Hilfe aufgestockt werden.
Die Lions in Person von Präsidentin Verena Winterle (Mitte) fungieren beim Frühjahrsempfang
als Bindeglied zwischen den Vertretern der unterstützenden Firmen auf der linken und den Repräsentanten der karitativen Organisationen auf der rechten Seite. Foto: Lions