Kreis übernimmt Alt-Schulden vom Zweckverband Feldberghof

Hochtaunus (how). Um den Feldberghof zu sanieren und zukunftsfähig zu machen, muss der Zweckverband Feldberghof höhere finanzielle Mittel bereitstellen als ursprünglich geplant. Zum 31. März dieses Jahres war der bisherige Pachtvertrag ausgelaufen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es nach rund 20 Jahren Bewirtschaftung bei Wind und Wetter zwingend erforderlich ist, den Feldberghof grundlegend zu sanieren.

Eine intensive Prüfung des Baus durch Fachleute im Lauf des Jahres brachte zutage, dass viel umfangreichere und tiefgreifendere Arbeiten als ursprünglich angenommen an dem Gebäude vom Verband zu tragen sind. Unter anderem erfordern Dach und Heizung deutlich mehr Geld als kalkuliert, der Zustand der gesamten Bausubstanz stellte sich als deutlich schlechter heraus als erhofft. Auch beinhalten die nun geplanten Arbeiten weitergehende energiesparende Maßnahmen, die eine langfristige Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit des Objekts unterstützen.

Der Zweckverband Feldberghof soll nun finanziell entlastet werden, damit er diese große Aufgabe stemmen kann. Dafür will der Hochtaunuskreis die alten Schulden des Zweckverbands in Höhe von rund 692 000 Euro übernehmen, damit der Verband die Mittel für die Sanierung und Modernisierung des Feldberghofs aufbringen kann. Der Landkreis will die alten Darlehensverträge des Verbands übernehmen. Der Kreisausschuss des Hochtaunuskreises hatte in seiner jüngsten Sitzung bereits einen Beschluss dazu gefasst.

„Der Feldberg ist eine sensible Region. Der Schutz der Natur und das Bedürfnis nach Erholung der ganzen Rhein-Main-Region stehen sich auf seinem Gipfel gegenüber. Um den Betrieb in den nächsten Jahren zukunftsfähig aufzustellen und ein breites Publikum auf dem Berg anzusprechen, ist ein gemeinsam abgestimmtes neues Gastronomiegesamtkonzept für die Planung der Umbau-, Erweiterungs-, Modernisierungs- und Teilertüchtigungsarbeiten am Feldberghof erforderlich“, sagt Landrat Ulrich Krebs, der jetzt vor dem Hintergrund der höheren Sanierungskosten diese Finanzierungslösung vereinbart hat.

Im Mai 1987 hatten Kreis und Gemeinde Schmitten den Zweckverband Feldberghof gegründet. Aufgabe war die Planung und Errichtung des Feldberghofs, seine Unterhaltung sowie dessen Betrieb – im Wege der Verpachtung – als Restaurant. Der Hochtaunuskreis ist kein Gaststättenbetreiber. Der Zweckverband sorgt für die Infrastruktur des Feldberghofs. Der Verband finanziert sich aus den Pachteinnahmen der Gaststätte. Sie wurde in diesem Jahr erneut an die Binding-Brauerei verpachtet. Mit der Betriebsführung beauftragte Binding den Gastronom Schlosser.

Nachdem der Zweckverband 2005 den Gasthof erworben hatte, musste er erstmalig dringende Sanierungsarbeiten für das Gebäude beauftragen. Dazu hatte der Zweckverband damals ein Investitionsdarlehen in Höhe von 1,09 Millionen Euro aufgenommen. Ein Restbetrag von rund 692 000 Euro ist bis heute verblieben. Die Laufzeit des Darlehens war bis 2035 vorgesehen.

Für die erneute Grundsanierung wird nach heutigem Stand der Verband rund 2,2 Millionen Euro aufbringen müssen. Der Landkreis wird daher den Zweckverband von allen alten Kreditverbindlichkeiten befreien, damit er seinen Verpflichtungen bei der Sanierung des Feldberghofs nachkommen kann.



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