Neuerscheinung von Rad und Sparren: „Der Dreißigjährige Krieg“

Hochtaunuskreis/Main-Taunus-Kreis. Pünktlich zur Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus ist der aktuelle Band der Vereinszeitschrift „Rad und Sparren“ erschienen. Er widmet sich schwerpunktmäßig der Epoche des Dreißigjährigen Krieges im Taunus und am Main. Grundlage hierfür waren die fünf Vorträge, die beim Geschichtstag für Taunus und Main 2018 in Oberursel gehalten und nun für den Druck überarbeitet wurden.

Rad und Sparren

Den Anfang macht ein Einführungsaufsatz von Erhard Bus über den Dreißigjährigen Krieg als historische Leidenserfahrung der Bevölkerung im Taunus und in der südlichen Wetterau. Darin setzt sich der Autor mit den Möglichkeiten einer orts- und regionalgeschichtlichen Herangehensweise auseinander und gibt zahlreiche methodische Hinweise für Heimatforscher und Geschichtsvereine. Professorin Dr. Barbara Dölemeyer, die Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg v. d. Höhe, beleuchtet in ihrem Beitrag die Anfänge der Landgrafschaft Hessen-Homburg. Nach der Einrichtung der Nebenlinie Hessen-Homburg 1622 stand der erste Homburger Landgraf vor der schwierigen Aufgabe, mitten im Krieg ein neues Territorium zu bilden. Eine bildwissenschaftliche Herangehensweise liegt dem Beitrag von Professor Dr. Holger Th. Gräf vom Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde zugrunde. Unter dem Titel „Heile Welt im Dreißigjährigen Krieg?“ untersucht er Nostalgie und Verdrängung als künstlerische Bewältigungsstrategien bei Matthaeus Merian dem Älteren und Valentin Wagner. Der reich illustrierte Beitrag behandelt das Bild und die konkreten Bilder, die wir uns bis heute vom Dreißigjährigen Krieg machen. Dr. Wolfgang Metternich untersucht die Schlacht bei Höchst am 20. Juni 1622 als eines der zentralen Kriegsereignisse in unserer Region. Dabei unternimmt er eine detaillierte Topografie des Schlachtfeldes und liefert damit wichtige neue Forschungsergebnisse. Dr. Dieter Reuschling schließlich stellt die Phase der schwedischen Herrschaft im Kurfürstentum Mainz vor. Zwischen 1631 und 1635 stand das Kurfürstentum Mainz, zu dem ein Großteil unserer Region gehörte, unter unmittelbarer Herrschaft des Königs von Schweden, der hier versuchte, einen eigenen Fürstenstaat aufzubauen.

Neben den fünf Beiträgen zum Dreißigjährigen Krieg bietet das vorliegende Heft noch zwei weitere Beiträge zu Themen des 19. und 20. Jahrhunderts. Anja Pinkowsky, die Stadtarchivarin von Hattersheim am Main, stellt die Ereignisse des Novemberpogroms von 1938 in Hattersheim, Eddersheim und Okriftel vor. In allen drei Orten existierten kleine jüdische Gemeinden, die zu Opfern der gezielten Ausschreitungen wurden. Dr. Konrad Schneider schließlich wirft in seinem Beitrag einen genauen Blick auf Leben und Lernen in Neuenhain in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Gemeindeinventare von 1817 und 1857 geben nicht nur detaillierte Auskunft über das Leben in einem kleinen Taunusdorf, sondern auch über die Ausstattung der Dorfschule.

Das 104 Seiten starke Heft 49 von „Rad und Sparren“ ist für 5,- EUR erhältlich beim Historischen Verein Rhein-Main-Taunus, Dr. Bernd Blisch, Anne-Frank-Weg 19, 65439 Flörsheim am Main, Tel. 06145/4565, Mail b.blisch[at]t-online[dot]de, im Kreisarchiv des Hochtaunuskreises sowie im Buchhandel (ISSN: 0342-2860).

Vorstandswahlen

Neben der Vorstellung des neuen „Rad und Sparren“-Heftes standen turnusgemäß die Vorstandswahlen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus. Der Vorsitzende, Bürgermeister Dr. Bernd Blisch aus Flörsheim, wurde ebenso wiedergewählt wie seine beiden Stellvertreter Gregor Maier und Bert Worbs. Schatzmeisterin Roswitha Schlecker, Schriftführerin Beate Großmann-Hofmann und Beisitzerin Marianne Bopp. Neu als Beisitzerin und Beisitzer sind in den Vorstand gewählt worden: der Kreisarchivar des Hochtaunuskreises Peter Maresch, die Bad Sodener Stadtarchivarin Dr. Christiane Schalles und der Kelkheimer Stadtarchivar Julian Wirth. Sehr herzlich verabschiedete der Vorsitzende die drei ausscheidenden Vorstandsmitglieder Wilfried Krementz, Dr. Klaus Mross und Gerhard Raiss, die den Verein über lange Jahre tatkräftig mitgestaltet hatten. Ebenso musste der Verein Abschied von seinem in diesem Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Josef Anna nehmen, für den die Versammlung eine Schweigeminute einlegte.

Historischer Verein Rhein-Main-Taunus e. V.,

Dr. Bernd Blisch, Vorsitzender, Anne-Frank-Weg 19, 65439 Flörsheim am Main,

Telefon 06145-4565; Mail: b.blisch[at]t-online[dot]de, Bankverbindung: Taunus-Sparkasse, IBAN: DE53 5125 0000 0000 0038 40,BIC: HELADEF1TSK



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