„Tag der Ausbildung“ erleichtert den Start ins Berufsleben

Hochtaunus (how). Am Freitag konnten Jugendliche aus dem Hochtaunuskreis im Hof des Landratsamts bereits zum dritten Mal am „Tag der Ausbildung“ teilnehmen. An insgesamt 23 Ständen hatten die jungen Leute die Möglichkeit, mit lokalen Ausbildungsstellen und Unternehmen unterschiedlichster Art ins Gespräch kommen. Ausbildungsschulen mit handwerklicher und pädagogischer Ausrichtung, genauso wie Berufe in der Pflege oder im Hotelgewerbe waren am stärksten vertreten. Gerade die Branchen mit akutem Fachkräftemangel zu unterstützen, sei äußerst wichtig, betonte Sozialdezernentin Katrin Hechler.

Eine besondere Begrüßung gab es von Landrat Ulrich Krebs. „Wir sind sehr froh, dass sich die Messe so gut etablieren konnte“, sagte er und wandte sich dann an die Teilnehmer: „Vielen Dank fürs Mitmachen!“

Ziel der Messe war es laut der beiden Hauptorganisatorinnen Maria Papadopoulos und Heike Kuhl vor allem, Jugendlichen ein niederschwelliges Angebot sowie einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie erste Kontakte mit zukünftigen Arbeitgebern knüpfen könnten. Auf großen Berufsmessen fühlten sich sowohl An- als auch Bewerber oft mit der Auswahl und den bürokratischen Prozessen allein gelassen. Zur weiteren Unterstützung gab es am Freitag deshalb die Möglichkeit, sofort ein Bewerbungsfoto aufzunehmen und seine Unterlagen überprüfen zu lassen.

Zwar sei es schwer zu sagen, in wie vielen Fällen die Teilnahme tatsächlich zu weiteren Schritte in den Ausbildungslaufbahnen geführt hat. Definitiv sei aber insbesondere das Interesse der Unternehmen weiterhin hoch. „Der Andrang war so groß. Wir konnten gar nicht alle Unternehmen unterbringen“, erzählte die Mitarbeiterin des kommunalen Jobcenters, Maria Papadopoulos. Gemeinsam mit Heike Kuhl, Mitarbeiterin in der kreiseigenen Jugendberufshilfe, vertritt sie die Regionalstelle des hessischen Netzwerks für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf“, kurz OloV. Vertreter unterschiedlicher Handwerksverbände sowie Partner des staatlichen Schulamts, der Agentur für Arbeit und der IHK haben es sich im Rahmen dieses Netzwerks zur Aufgabe gemacht, Schulabgänger beim Übergang ins Berufsleben zu unterstützen. Dabei sei die Ausbildungsmesse nur eine Maßnahme von vielen, bestätigte Heike Kuhl. So gebe es etwa in den Ferien für Interessenten das Angebot, eine Woche lang täglich ein anderes Unternehmen kennenzulernen, oder die Möglichkeit, sich von sogenannten „Integrationsberatern“ und „Übergangslotsen“ direkt an der eigenen Schule beraten zu lassen. Über die konkreten Projekte hinaus sei die Jugendberufsagentur im Hochtaunuskreis jederzeit erreichbar.

Finanziell gefördert wurde die Messe unter anderem von dem 2020 gegründeten „Bündnis Ausbildung Hessen“, das sich ähnlich wie das OloV-Netzwerk aus unterschiedlichen kommunalen sowie privaten Partnern aus den Bereichen Ausbildung und Berufsorientierung zusammensetzt.

Wie dankbar die Ausbildungsstellen für das Angebot des Kreises waren, zeigte sich im Gespräch mit den Referenten. „Während der Coronazeit wurde für die Pflegebranche nur geklatscht, langsam merken wir auch ein ernsthafteres Interesse“, erzählten die Vertreter des Recruiting-Teams der Hochtaunus-Kliniken. Nicht nur die Kliniken bieten ein breites Repertoire von Ausbildungen als Krankenpfleger oder als Elektroniker für Betriebstechnik bis hin zur kaufmännischen Weiterbildung – auch der Konzern „Procter & Gamble“ oder der „Deutsche Hotel- und Gaststättenverband“, der durch das Kronberger Schlosshotel vertreten wurde, stellten ein vielseitiges Angebot an Ausbildungen und dualen Studiengängen vor. Die Referenten waren sich einig: Am wichtigsten sei es, kontinuierlich Präsenz zu zeigen. „Nur so kriegen wir die jungen Leute in die Ausbildungsbetriebe“, fasste Heike Kuhl zusammen.

Die Bad Homburger Stadtwerke stellen sich vor. Foto: mb

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