Unentschieden: „Roulade“ und „Seelachsfilet“ auf Augenhöhe

Habiba El Bourakadi, Nicole Eckert, David Effertz, Sabine Schmidt, Dagmar Dörhöfer-Sünder und Kathrin Kiefer (v.li.) waren das Serviceteam beim Probeessen in der Begegnungsstätte des DRK.
Foto: DRK-Pressestelle

Hochtaunus. – „Essen auf Rädern“ – fast jeder kennt den Begriff. Ob Menschen nur ab und zu mal nicht kochen oder täglich mit einem warmen Essen versorgt werden wollen, ob Bequemlichkeit oder Notwendigkeit – 170.000 Essen gehen auf diese Weise bundesweit im Menüservice des Deutschen Roten Kreuzes über die Haustürschwelle. Auch im Hochtaunuskreis sorgt das DRK täglich für gesunde und individuelle Ernährung und hält dabei engen Kontakt zum Kunden, aus Gründen der Qualitätssicherung. Kritik? So gut wie keine, seit Jahren schon.

75 Bad Homburger Senioren haben jetzt in der Begegnungsstätte des DRK-Kreisverbandes Hochtaunus mit Messer und Gabel abgestimmt: „Roulade mit herzhafter Bratensauce, dazu Rotkohl und Salzkartoffeln“ oder „Seelachsfilet in Kräutermarinade mit Frühlingsgemüse und Kartoffeln“. Einen Sieger gab es bei dieser Probeverköstigung nicht, die Testesser vergaben ausnahmslos Bestnoten, was auch an den größtenteils komplett aufgegessenen, nicht gerade kleinen Portionen abzulesen war.

Dem Küchenteam der Begegnungsstätte mit Kathrin Kiefer, Dagmar Dörhöfer-Sünder sowie Nicole Eckert, Leiterin Fachbereich Menüservice beim DRK-Kreisverband, und Küchenhilfe Habiba El Bourakadi ist es binnen kürzester Zeit gelungen, den Senioren das Menü ihrer Wahl heiß zu servieren und sie auch mit Getränken zu versorgen.

Dass am Ende auch vom Apfelstreusel-, Kirsch-Schokostreusel- und Butter-Mandelkuchen nur Krümel übrig waren, kommentierte David Effertz, Referent Marketing und Kommunikation beim DRK-Kreisverband, so: „Offenbar trifft unser Menüservice den Geschmack unserer Klientel, der Butter-Mandel-Kuchen ist aber auch wirklich zum Niederknien, den esse ich selbst gerne.“ Ein kleines Stück für Effertz war am Ende gerade noch übrig. Bei den Gästen handelte es sich jeweils zur Hälfte um ältere Herrschaften, die regelmäßig in die DRK-Begegnungsstätte kommen, bzw. um Senioren, die zur Stammbesetzung der von der Stadt Bad Homburg angebotenen Aktivitäten der „Servicestelle Älter werden“ gehören. Deren Leiterin Sabine Schmidt findet es gut, dass sich „ihre“ Senioren und die des DRK zu gemeinsamen Unternehmungen treffen. Das fördere die Kommunikation innerhalb der älteren Generation. Zweimal im Jahr gebe es solche geselligen Treffen, bei denen auch Erfahrungen mit dem Älterwerden ausgetauscht werden können. Die Idee, Kommunikation über den Tellerrand hinweg zu üben, wie bei dieser Probeverköstigung, wurde von Sabine Schmidt und David Effertz gleichermaßen begrüßt. Die entspannte Atmosphäre beim Essen trage zur Offenheit der Gespräche bei, zumal sich die Senioren größtenteils durch alltägliche Begegnungen in der Stadt kennen, sagte Schmidt.

Wer dauerhaft oder auch zeitlich begrenzt, während einer Rekonvaleszenz, auf den DRK-Menüservice zugreifen möchte, kann aus über 200, teilweise saisonal ausgerichteten Gerichten wählen, die unter strengster Einhaltung der Kühlkette gefrostet als Wochensortiment zugestellt werden. 170000 Essen werden bundesweit täglich auf diese Weise serviert. Das Essen muss nur noch in der verschlossenen Schale im Mikrowellengerät 15 Minuten bei 700 Watt oder eine knappe Stunde bei 150 Grad Ober- und Unterhitze im Backofen behutsam aufgewärmt werden.

Das DRK arbeitet seit Jahrzehnten mit apetito in Rheine/Westfalen, einem der führenden deutschen Gemeinschaftsverpfleger, zusammen. „Der Erfolg gibt uns und dem Anbieter Recht. Obwohl wir im Rahmen der Qualitätssicherung sehr intensiven Kontakt zu unseren Kunden halten und die Zufriedenheit regelmäßig abfragen, gibt es so gut wie keine substanzielle Kritik“, zeigt sich Effertz sehr zufrieden. Häufig müssen ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen mehr oder weniger strikt Diät halten, „hier ist Nicole Eckert die erste Ansprechpartnerin für unsere Kunden, die sich bei Bedarf aber auch mit der Ernährungsberatung von apetito austauschen und so den betroffenen Kunden maßgeschneiderte Verpflegungsangebote machen kann“, erklärt Effertz.

Die Wochenvorräte werden mit vier TK-Touren montags, dienstags, mittwochs und freitags sortiert nach jeweils einem bestimmten (Stadt-) Gebiet im Hochtaunuskreis an die Kunden ausgeliefert. Thermoboxen stellen sicher, dass die Kühlkette auch im Sommer auf dem Weg vom Auto bis zur Haustür nicht abreißt. Darüber hinaus gibt es in Bad Homburg täglich eine „Heißtour“, bei der etwa 20 Kunden mit bereits verzehrfertig erwärmten Menüs versorgt werden.

Das Angebot des DRK-Hochtaunus, Menschen täglich mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen, ist laut Nicole Eckert damit aber noch nicht erschöpft: „Mit den Oberurseler Werkstätten des Hochtaunuskreises und dem Seniorenbetreuungszentrum der Caritas in Königstein beliefern wir wochentäglich zwei Großkunden mit frisch gekochtem Essen aus der Küche unseres Altenwohn- und Pflegeheims Kaiserin-Friedrich-Haus in Kronberg.“

Kontakt: DRK-ServiceCenter, Kaiser-Friedrich-Promenade 5, 61348 Bad Homburg, Telefon 06172-1295-70, Email: menueservice[at]drk-hochtaunus[dot]de



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