Vanessa Grimm holt sich im Mehrkampf die Goldmedaille

Vanessa Grimm (Königsteiner LV) holt sich in Leverkusen bei den Frauen den Titel der Deutschen Meisterin im Hallen-Fünfkampf.  Foto: fk

 

Hochtaunus (fk). Was für ein Wettkampf. Gleich in der Auftaktdisziplin bei den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften setzte Vanessa Grimm (Königsteiner LV) ein sportliches Ausrufezeichen und zeigte, dass beim Kampf um Edelmetall im Fünfkampf der Frauen mit ihr zu rechnen ist.
Lokalmatadorin Anna Maiwald (TSV 04 Bayer Leverkusen) stürmte über 60 Meter Hürden in 8,50 Sekunden als Siegerin über die Ziellinie. Als Zweite in der neuen persönlichen Bestzeit von 8,63 Sekunden (eine Steigerung von 0,15 Sekunden) hatte Grimm einen optimalen Einstand in den Wettkampf. Nachdem Maiwald wegen Problemen mit der Achillessehne dann zu den weiteren Disziplinen nicht mehr antrat, hatte die KLV-Athletin plötzlich die Führungsrolle inne. So ging es zum Hochsprung, bei dem Grimm beginnend mit 1,60 Metern alle Höhen bis einschließlich 1,69 Meter gleich im ersten Versuch meisterte. Die 1,72 Meter klappten dann im zweiten Durchgang, während die 1,75 Meter ganz knapp gerissen wurden. „Diese Höhe wäre ich eigentlich gerne noch gesprungen“, ärgerte sich Grimm über die verpasste Chance, das Punkte-Polster ein wenig aufzufüllen. Zusammen mit Laura Voß (LT DSHS Köln) und Anna-Lena Obermeier (SWC Regensburg) „teilte“ sich die Bundeskaderathletin dann die 1,72 Meter. Lediglich Janina Lange (MTV Lübeck) packte 1,75 Meter. Damit blieb die Führung auch vor dem Kugelstoßen in KLV-Hand. Hier legte Mareike Arndt gute 14,28 Meter vor. Grimm begann mit 13,13 Metern und steigerte sich auf 13,71 Meter. Ein „Vierzehner“ sollte es aber dann schon sein. Der gelang beim dritten und letzten Stoß mit 14,03 Metern. Wichtige Zentimeter, denn Arndt ist durchaus in der Lage, beim Weitsprung Sprünge mit einer sechs vor dem Komma abzuliefern. Das klappte diesmal jedoch nicht, denn der einzige „Sechser“ gelang mit guten 6,18 Metern Janina Lange (Lübeck). Vanessa Grimm markierte 5,87 Meter, und für Mareike Arndt (Leverkusen) wurden 5,78 Meter notiert.
Damit war die Ausgangslage vor den abschließenden 800 Metern klar. „Das Ding ist eigentlich gelaufen. Vanessa hat rechnerisch rund neun Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz und sollte unter 2:30 Minuten laufen“, gab sich auch ihr Trainer Philipp Schlesinger optimistisch. So schaltete sich die gerade verbeamtete Polizeikommissarin nicht aktiv in die Tempoarbeit ein, behielt die Führenden taktisch klug, aber immer im Blick. Laura Voß holte sich schließlich in 2:19,45 Minuten den Sieg, knapp gefolgt von Anna-Lena Obermaier (2:20,22 Minuten) sowie Janina Lange (2:20,80 Minuten). Vanessa Grimm wurde als Sechste mit der neuen Hallen-Bestzeit von 2:22,57 Minuten gestoppt, was locker zum Gesamtsieg reichte.
Mit starken 4263 Punkten holte sich Grimm – sie gehörte im Vorjahr noch der Juniorinnen-Klasse an – gleich in ihrem ersten Jahr bei den Frauen den DM-Titel. Zudem verbesserte der Schützling von Coach Philipp Schlesinger seinen noch nicht einmal einen Monat alten persönlichen Rekord vom internationalen Meeting in Clermont-Ferrand (FRA) und legte 21 Punkte drauf. In der Freiluft-Saison geht der Blick im Siebenkampf nun in Richtung 6000 Punkte. Die müssen ziemlich sicher auch angeboten werden, um bei der Europameisterschaft in Paris mit von der Partie zu sein. Hier eines der drei Tickets zu ergattern, ist das große Ziel der Siebenkämpferin aus dem Taunus. 



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