Der Welt-Covid-19 Relief Preis der UBS 2021 geht an Childaid Network

Anju hat sich mit dem Anbau von Hibiskustee selbstständig gemacht und gehört inzwischen zu den bestausgebildeten Frauen ihres Dorfes. Foto: SPREAD-NE

Königstein. – Die Freude ist riesig im Team von Dr. Martin Kasper. Nach einem dreiwöchigen Abstimmungsmarathon erhielt das Königsteiner Kinderhilfswerk Childaid Network vergangene Woche die Nachricht, dass es den Covid-19 Relief Preis gewonnen hat.

In der letzten Runde des Wettbewerbs, den die Schweizer Bank UBS ausgeschrieben hatte, gewann Childaid Network gegen CARE International, eine große weltweit aufgestellte Hilfsorganisation, und gegen Luminos, ein kleines dynamisches Hilfswerk aus Amerika.

„Diesen Preis zu gewinnen, bedeutet für uns eine großartige Anerkennung für unsere Arbeit und die unserer Partner während der Pandemie“, so Dr. Martin Kasper. „Vor allem aber zeigt es die Stärke unseres Netzwerkes. Gleichzeitig ist es eine große Verpflichtung, auch in diesen Zeiten mit den Anstrengungen für die Bedürftigsten nicht nachzulassen.“

Freunde und Partner auf der ganzen Welt

In den Wochen der Abstimmung aktivierte Childaid Network erfolgreich hunderte Partner und Förderorganisationen, Firmen- und Aktionspartner und tausende Freunde und Unterstützer auf der ganzen Welt und bat um die Teilnahme an der Abstimmung.

„Die hohe Beteiligung an dieser Aktion hat uns wirklich beeindruckt“, zeigt sich Nicola Schaefer, seit Februar ehrenamtlicher Vorstand von Childaid Network, hoch erfreut. „Es ist schön zu sehen, dass man auch mit einem kleinen Klick etwas so Großes bewirken kann und dass so viele Menschen überzeugt sind von dem, was wir tun. So viele Menschen haben sich für uns eingesetzt und Childaid Network ihre Stimme gegeben. Wir schätzen, dass wir mit Hilfe unserer Partner mindestens 30.000 Stimmen einsammeln konnten.“

Über die großartige Nachricht freut sich auch Cornelia Richter, Vorsitzende des Stiftungsrates von Childaid Network und weltweit anerkannte Expertin für Entwicklungszusammenarbeit: „Was für eine gelungene Teamarbeit! Ich freue mich sehr darüber, vor allem über die Chance, noch mehr Kindern und Jugendlichen eine echte Zukunft bieten zu können.“

Neue Perspektiven für die Jugend schaffen

Mit dem Preisgeld von 50.000$ kann Childaid Network nun die berufliche Qualifizierung vieler arbeitsloser Jugendlicher in den nordostindischen Bundesstaaten Assam und Meghalaya weiter vorantreiben. Die Pandemie hat die ohnehin sehr schlechten Aussichten der Jugendlichen auf eine Ausbildung und damit auf ein eigenes Einkommen vernichtet. Auf dem lokalen Arbeitsmarkt haben sie keine Chance.

Für eine Selbstständigkeit mangelt es ihnen vielfach an Qualifikation und Know-how. Deswegen beschreitet Childaid Network mit Gründungsprogrammen und kleinen, flexiblen Ausbildungszentren in der Region nun neue Wege. Mobile Ausbildungsteams unterrichten in den Dörfern. Die Nachfrage in der Region ist groß, auch deshalb, weil so diejenigen erreicht werden können, die die Hilfe am nötigsten brauchen. Jugendliche, die bislang keinen Zugang zu Berufsbildung hatten, weil sie sich die Fahrt zu entlegenen Ausbildungszentren nicht leisten konnten, erhalten nun eine Chance, sich zu qualifizieren.

Sozioökonomische Entwicklung für eine ganze Region

Angeboten werden Berufslehrgänge, die am lokalen Bedarf ausgerichtet sind und für die es eine regionale Nachfrage gibt. Zunehmend gehören auch Schulungen in ertragreicher Landwirtschaft sowie die Förderung von Kleinstunternehmen dazu.

Das mit dem bewährten lokalen Partner Aide & Action geplante Projekt kann nun durchstarten. In einer Pilotphase wurden Konzeption und Wirksamkeit bestätigt.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung genehmigte schon 2020 eine Teilfinanzierung für das zunächst auf vier Jahre geplante Projekt. Doch 25 Prozent der Projektkosten muss Childaid Network als Eigenmittel aufbringen. Das Preisgeld aus dem Covid-19 Relief Preis kann nun eingesetzt werden, um tausenden Jugendlichen eine berufliche Qualifikation und wirtschaftliche Selbstständigkeit zu ermöglichen. Bis 2023 sollen mit diesem Projekt mehr als 10.800 Jugendliche erreicht werden. Die Effekte auf die sozioökonomische Entwicklung in der ganzen Region sind jedoch weitaus größer. Insgesamt könnten vom dem Projekt mehr als 50.000 Menschen in einer der ärmsten Regionen der Welt profitieren. Wer dazu beitragen möchte, dass weitere Projekte zur weltweiten Bildungsgerechtigkeit durchgeführt werden können, kann Childaid Network mit einer Zuwendung unterstützen, per Überweisung an DE96 5004 0000 0375 5055 00 oder online unter www.childaid.net/spenden.

Mehr zu den Projekten von Childaid Network, in die auch „Kronberg Initiative 96 für Eine Welt“ 2018 eingegangen ist, finden Interessierte unter www.childaid.net-Co



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