Ziel von Vanessa Grimm ist die Hallen-EM in Torun

Vanessa Grimm (Königsteiner LV) ist nach ihrem überragenden Fünfkampf aktuell die Nummer acht in Europa und hofft am ersten März-Wochenende auf einen Start bei der Hallen-EM im polnischen Torun. Foto: fk

Hochtaunus (fk). Was für ein Wochenende im Sportzentrum Kalbach. Der Belgier Jente Hauttekeete knackte den U20-Weltrekord im Siebenkampf. Simon Ehammer (SUI) und Andreas Bechmann (Eintracht Frankfurt) blieben bei den Männern über der 6000-Punkte-Marke, und Vanessa Grimm glänzte als Frauensiegerin mit neuer Bestleistung. Die Athletin vom Königsteiner LV packte nur eine Woche nach ihrer Bestleistung in Leverkusen (4285 Punkte) jetzt satte 130 Zähler drauf und ist bei ganz starken 4415 Punkten angekommen. Damit führt sie weiterhin die deutsche Jahresbestenliste an, schob sich auch im europäischen Ranking ein gutes Stück nach vorne und ist dort Achte.

Jetzt hat Grimm noch Chancen, von „European Athletics“ eine Einladung zur Hallen-EM (4. bis 7. März) im polnischen Torun zu erhalten. Die zwölf Startplätze dort werden nach einem besonderen Schlüssel vergeben. Sechs Plätze nach der Bestenliste 2020 im Siebenkampf die andere Hälfte nach der aktuellen Hallen-Liste.

Hinzu kommt noch ein Ticket für den ausrichtenden Verband. Die KLVlerin hat das Glück, dass momentan einige Athletinnen in der Hallenliste 2021 bereits durch einen starken Siebenkampf 2020 vornominiert sind. Grimm muss nun noch eine Woche abwarten, ehe dann am 22. Februar Meldeschluss für die kontinentalen Titelkämpfe ist und noch weitere Länder wie Frankreich ihre Meisterschaften abgehakt haben.

In Kalbach legte die Polizeikommissarin mit 8,61 Sekunden (60 Meter Hürden) gleich prima los. Es folgten gute 1,74 Meter beim Hochsprung. Ein wenig Zittern war jedoch angesagt, da diese Höhe erst im dritten Versuch gelang. In beiden Disziplinen blieb Vanessa nur ganz knapp über ihren Hallen-Bestmarken, die bei 8,59 Sekunden beziehungsweise 1,75 Metern notieren. Beim Kugelstoßen folgten dann gleich zwei neue Hausrekorde. Im ersten Durchgang schlug die Kugel erst bei 14,71 Metern auf dem Hallenboden auf. Beim zweiten Versuch ging es mit 14,75 Metern noch ein Stückchen weiter.

Es folgte die Weitenjagd, die in der Vergangenheit bei manchem Wettkampf die Zitterdisziplin war. Diesmal lief es jedoch bestens. Gleich mit dem ersten Sprung legte Vanessa mit 6,02 Metern eine starke Weite vor. „Das gab natürlich Sicherheit, auch für die Psyche. Der zweite Versuch war richtig gut und nur ganz knapp ungültig. Für den letzten Sprung haben wir dann nur ganz kleine Korrekturen vorgenommen, und es hat gepasst“, so Coach Philipp Schlesinger. Das kann man wohl sagen. Im letzten Durchgang sprang die 23-Jährige dann richtig weit, was sie auch merkte. Sichtlich angespannt wartete Vanessa, bis die Kampfrichter die Weite meldeten – hervorragende 6,19 Meter!

Bei den abschließenden 800 Metern sorgte Trainingskollegin Jenna-Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) für das richtige Tempo. Nach 2:24,20 Minuten war es geschafft, und der neue Punkte-Rekord war eingetütet. „Die 800 Meter waren ganz schön hart. Hier habe ich besonders den Wettkampf vom Wochenende zuvor gespürt. Insgesamt bin ich aber absolut happy, dass ich mein Ziel von 4400 Punkten nun übertroffen habe. Jetzt ist Abwarten angesagt. Alles was jetzt noch draufkommen könnte wäre die Kür. Natürlich würde ich mich über einen EM-Start riesig freuen“, verriet die Bundeskader-Athletin.



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