Zweistufige COVID-19-Tests sollen für mehr Sicherheit sorgen

Frankfurt (kb) – Das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt hat eine Stufendiagnostik für SARS-CoV-2-Antikörpertests eingeführt. Damit wird die Zuverlässigkeit der Testergebnisse deutlich gesteigert.

Neben dem direkten Nachweis von SARS-CoV-2 mittels PCR-basierter Diagnostik wird es mit fortschreitender Dauer der Pandemie immer wichtiger, auch zu testen, ob jemand vielleicht bereits in Kontakt mit dem Virus war. Dies erfolgt mithilfe von Antikörpertests. Denn selbst wenn eine infizierte Person nicht offensichtlich erkrankt, bildet ihr Immunsystem Antikörper gegen den neuen Erreger. Diese Antikörper lassen sich wenige Wochen nach durchgemachter Infektion im Blut nachweisen.

Moderne Antikörpertests liegen meist zu etwa 98 Prozent richtig. Wenn aber wie in Deutschland der Anteil der Infizierten in der Bevölkerung relativ niedrig ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein positives Testergebnis falsch ist. Ein Rechenbeispiel: Bei einer Gruppe von 100 Personen würden bei 98-prozentiger Richtigkeit zwei Personen falsch positiv getestet. Liegt der tatsächliche Anteil Infizierter bei nur einem Prozent, also hier einer Person, dann würde der Test doppelt so viele Personen falsch positiv einordnen, als tatsächlich positiv sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Ergebnis richtig ist, läge also bei nur 33 Prozent.

Das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt hat daher eine mehrstufige Antikörperdiagnostik eingeführt: Nach der ersten Testung werden alle positiv getesteten Proben einem weiteren Test unterzogen. So kann die Wahrscheinlichkeit eines korrekten Ergebnisses im Rechenbeispiel auf mehr als 95 Prozent erhöht werden. Die neue Stufendiagnostik, die auch von den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) für sogenannte Niedrigprävalenzgebiete empfohlen wird, ist somit wesentlich sicherer als die bisherige einstufige Diagnostik, so die Informationen aus der Pressestelle des Universitätsklinikums.



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