Schwalbach (sbw). Vier Bürger des Main-Taunus-Kreises sind mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet worden. Wie Landrat Michael Cyriax bei der Übergabe der Auszeichnung im Landratsamt mitteilte, sind sie seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen aktiv. Geehrt wurden Monika Schwarz aus Schwalbach, Doris Hickl aus Sulzbach, Michael Kage aus Hofheim und Wolfram Schuster aus Eschborn. Cyriax zufolge geben sie ein Beispiel für „Ausdauer, Begeisterung und Einsatz für andere“.
Monika Schwarz ist seit 2014 Vorsitzende des Schwalbacher Seniorenbeirats und seit vielen Jahren in der Verbrechensvorbeugung für Senioren engagiert, unter anderem beim Präventionsrat. Diese Tätigkeit werde wichtig bleiben oder sogar noch wichtiger werden, erläutert Cyriax: „Immer mehr Menschen im Main-Taunus-Kreis werden immer älter“.
Der Schwalbacher Bürgermeister Alexander Immisch sagt dazu: „Monika Schwarz ist eine in hohem Maß bürgerschaftlich engagierte Person. Während es vielen Menschen möglich ist, neben ihren alltäglichen Herausforderungen ein oder vielleicht zwei Ehrenämter zu bewältigen, so bewältigt Monika Schwarz in ihrem ‚Ruhestand‘ gegenwärtig neun! Für ihr Engagement danke ich Monika Schwarz sehr herzlich, ich wünsche ihr weiterhin Freude mit ihrer Familie und dem Ehrenamt!“
Ihr wichtigster Einsatz dürfte gegenwärtig den Schwalbacher Senioren gelten. Seit 2009 ist Monika Schwarz Mitglied des gewählten Seniorenbeirats der Stadt, seit 2014 dessen Vorsitzende. Sie hat sich als Senioren-Sicherheitsberaterin ausbilden lassen und ist Teil des Präventionsrats der Stadt. Seit rund zehn Jahren ist sie Mitglied des Vereins Aktivhilfe Schwalbach und übernimmt seit zwei Jahren regelmäßig Dienste als Fahrerin. Vor gut einem Jahr wurde sie vom Amtsgericht Königstein als Betreuerin einer Dame bestellt.
Wohl von Kindern
Doch auch das Wohl von Kindern und Jugendlichen lag und liegt ihr am Herzen. Schwerpunkte ihres Engagements waren und sind Bildung und Sport, in Vereinen und in der Schule. So war sie beispielsweise Vorsitzende des Tennisclub TC Schwalbach und jahrelang dessen Jugendwartin sowie die des Fußballclub (FC) Sportfreunde Schwalbach. Von 2001 bis 20011 hat sie die Kinder- und Jugendwoche der Stadt mitorganisiert. Seit 2014 ist sie Schriftführerin und Pressewartin des Schwalbacher Vereins „Kindertaler“. Und seit 2017 ist sie selbst als Lesementorin aktiv und koordiniert die Lesementoren an der Georg-Kerschensteiner-Schule. Darüber hinaus organisiert sie den Fußball-Offensivcup in Kriftel mit und ist Helferin beim Frankfurt Marathon.
Und das ist noch nicht alles. Seit 1995 ist sie als Wahlhelferin tätig. Von 1999 bis 2004 war sie Schöffin am Landgericht Frankfurt, von 2009 bis 2018 am Amtsgericht Frankfurt. Als Berufsschullehrerin an der Hochtaunusschule Oberursel war sie rund zehn Jahre Vorsitzende des Personalrats. Sie hat den Förderverein der Schule mitbegründet und war fast zehn Jahre lang dessen Vorsitzende. Von etwa 1980 bis 2015 war sie Prüfungsmitglied bei den Bäckern, Köchen und Friseuren und wurde dafür mit der Silbernen Ehrennadel der Handwerkskammer Rhein-Main ausgezeichnet.
Monika Schwarz wurde 1947 in Wolfenbüttel geboren. Sie studierte Ernährungswissenschaft und Sport an der Technischen Universität Hannover für das Lehramt an Berufsschulen. 1978 kam sie mit ihrem Mann in die Rhein-Main-Region und 1987 nach Schwalbach, wo auch der Sohn geboren wurde.
Weitere Ehrungen
Doris Hickl leitet seit Mitte der 1990er-Jahre den deutsch-französischen Freundeskreis in Sulzbach. Sie hat dabei unter anderem Schüleraustausche organisiert und zeitlich begrenzte Arbeitsverhältnisse für Handwerker vermittelt. Wie wichtig internationale Verständigung und Freundschaft über Grenzen hinweg seien, werde aktuell an der Lage in der Ukraine deutlich, so Cyriax. Er erinnert auch daran, dass gerade die deutsch-französische Freundschaft der „ideelle Kern des europäischen Partnerschaftsgedankens“ nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sei.
Michael Kage ist seit 2015 Präsident des TV Wallau und war davor schon viele Jahre im Verein aktiv. In seine Präsidentschaft fielen unter anderem die Umorganisation des Spiel- und Trainingsbetriebs 2015/16, als die alte Ländcheshalle sechs Monate für Flüchtlinge geräumt werden musste. Maßgeblich beteiligt war er auch an den Planungen der neuen Ländcheshalle und der neuen Wallauer Sportstätten mit mehreren Hallen und Bahnen: „Auf diese Weise hat er sich nicht nur für den Verein und den Sport engagiert, sondern war gewissermaßen auch Stadtgestalter“, fasst Cyriax zusammen.
Wolfram Schuster ist seit 2009 ehrenamtlicher Schiedsmann in Eschborn. Seine Vermittlungstätigkeit helfe, Gerichtsverfahren zu vermeiden und Ausgleich etwa bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zu finden, so Cyriax: „Damit leistet er einen wichtigen Beitrag für das friedliche Zusammenleben in der Stadt.“ Überdies ist das ehrenamtliche Magistratsmitglied seit Jahren in der Kommunalpolitik der Stadt und beim Arbeiter-Samariter-Bund aktiv.