Erich-Rohan-Preis für engagierte Schüler

ORT:

Schwalbach/Eschborn (sz). Schülerinnen und Schüler aus dem Main-Taunus-Kreis wurden am 26. Juni wieder mit dem Erich-Rohan-Preis der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) ausgezeichnet. Die beiden ersten Preise gingen an Projekte der Albert-Einstein-Schule (AES) in Schwalbach und der Heinrich-von-Kleist-Schule (HvK) in Eschborn.

Der Erich-Rohan-Preis soll Schulen und Jugendliche motivieren, sich mit historischen und aktuellen christlich-jüdischen Themen sowie mit Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Erich Rohan war lange Vorstandsmitglied der CJZ im Main- Taunus-Kreis. Er und seine Frau Gertrud hatten das Konzentrationslager Theresienstadt überlebt. Erich Rohan hat sich seit der Gründung der CJZ im Main-Taunus-Kreis 1988 für den christlich-jüdischen Dialog eingesetzt und Schülern als Zeitzeuge vom Holocaust er- zählt. Der Erich-Rohan-Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

Willi Schelwies, der evangelische Vorsitzende der CJZ Main-Taunus, verwies in seiner Begrüßung auf das gewählte Thema „Gemeinsam erinnern – Wissen bewahren – Zukunft gestalten“ und dankte Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, dass sie „angesichts der Berichte über antisemitische Ausschreitungen und angesichts des Krieges im Nahen Osten und in der Ukraine ihre Projekte eingereicht haben“. „Die Projekte zeigen auf, in welche Richtung sich eine zeitgemäße Erinnerungskultur entwickeln kann, die sich an die junge Generation wendet. Wenn wir historisches Wissen an junge Menschen und kommende Generationen weitergeben wollen, dann müssen wir auch neue Wege gehen, um es kreativ zu vermitteln.“

Irene Krell sprach die Laudatio für die beiden ersten Preise. Sie zollte zuerst der sechsten Ethikklasse der AES großen Respekt. Die sechs selbstgestalteten Plakate zum Thema Rassismus enthalten Informationen und bunte grafische Illustrationen, Bilder und Zeichnungen. „Manchmal verraten eure Texte, dass es nicht immer einfach für euch war, schwierige, weil theoretische Sachinformationen, Fachbegriffe und Fremdwörter zu verstehen und sie mit Leben zu füllen. Da hilft die Ausdrucksform der Zeichnung oder des Bildes“, sagte Irene Krell. Für den ersten Preis erhält die Schule einen symbolischen Scheck in Höhe von 1.000 Euro.

Hingeschaut haben auch die „Großen“, die Courage-AG der HvK in Eschborn, die ebenfalls mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Sie beschäftigten sich mit dem Thema „Rechte Graffiti und unsere Gegenbewegung“ – ein Thema, das gerade in Eschborn aktuell ist, wo in jüngster Zeit immer wieder Straßenschilder mit Judensternen beschmiert worden sind. Irene Krell sagte: „Euer Blick richtet sich auf menschenverachtende, antisemitische und ausländerfeindliche Parolen, persönliche Beleidigungen und rechtsextreme Schmierereien an den Gebäuden eurer Schule, in der Schulumgebung und im Stadtgebiet von Eschborn. Ihr dokumentiert digital die öffentlichen Graffiti, übermalt oder entfernt sie an eurer Schule, diskutiert und plant eine eigene grafische Gestaltung der Schulwände.“

Irene Krell (2.v.l.), Günter Pabst (links), Willi Schelwies (3.v.l.) und Andreas Heidrich (5.v.l.) zeichnete die Schülergruppe der Albert-Einstein-Schule aus.Foto: Fotofreunde Sulzbach

Schülerinnen und Schüler der HvK wurden für ihr Engagement gegen antisemitische Grafffiti geehrt. Foto: Fotofreunde Sulzbach

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