Mannschaft steht für Sicherheit der Bürger

Florian Hoppe, Eric Albert, Marvin Seifert, Melanie Schweitzer, Thomas Scherer und Marco Richter (v. li.) freuen sich über die Anerkennungsprämie für ihren aktiven Dienst. Foto: Privat

Von Tatjana Lenz

Schwalbach. Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor: 257 Menschen brauchen Hilfe, aber es gibt nur einen Retter. Klingt unmöglich? Rein rechnerisch ist es aber so. Vor allem dann, wenn man auf die Anzahl der Einsatzkräfte bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach blickt im Verhältnis zu der Einwohnerzahl. Da ist das Verhältnis nämlich 70:18 000. Trotzdem ist es eine Lotterie oder Zufall, dass den Schwalbacher Menschen in der Not geholfen wird, denn die 70 Einsatzkräfte sind eine schlagkräftige Truppe die zusammenhält. Zu jeder Zeit.

Grund genug also, den Menschen die sich an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden für andere zur Verfügung stellen, zu danken. Das tat die Feuerwehr nun in Form eines eigenen Abends, zu dem sie nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch die Partner eingeladen hatte, die oft genug ganz viel Verständnis für das Hobby der Brandbekämpfer aufbringen müssen.

213 Einsätze schon gemeistert

Stadtbrandinspektor Marco Richter und Bürgermeister Alexander Immisch, sowie der stellvertretende Kreisbrandinspektor Andreas Koppe, nutzten die Gelegenheit, um den Männern und Frauen zu danken und ihr Engagement in den Vordergrund zu stellen.

Zu 213 Einsätzen mussten die Brandbekämpfer in diesem Jahr schon ausrücken. Das bedeutet rund 17 Einsätze pro Monat, was wiederum heißt, dass durchschnittlich jeden zweiten Tag ein Einsatz ansteht. Doch die kommen selbstverständlich nicht in dieser Regelmäßigkeit und schon gar nicht geplant. Eine Menge Arbeit also.

Bürger sehen Neubau kritisch

Und dafür braucht die Wehr eine entsprechende Ausrüstung. Für das kommende Jahr soll die Freiwillige Feuerwehr einen neuen Einsatzleitwagen (ELW) bekommen. Eine entsprechende Förderung durch den Main-Taunus-Kreis habe die Stadt schon angemeldet, so Bürgermeister Immisch. Er brachte auch den Neubau des Feuerwehrgerätehauses zur Sprache, den einige Bürger sehr kritisch sehen. Entsprechende Zuschriften habe er erhalten und sie alle beantwortet, auch mit dem Hinweis, dass an den Lärmschutz bei den Planungen gedacht worden sei.

Corona geht auch an der Freiwilligen Feuerwehr nicht spurlos vorüber. Der Stadtbrandinspektor stellte jedoch einen positive Nebeneffekt heraus. Denn die Mannschaft sei zunehmend zusammen gewachsen, die vielen Übungen ermöglichen es den Einsatzkräften, den verschiedenen Situationen professionell zu begegnen. Richter lobte außerdem die Ausbildungsbereitschaft der Kameraden und dankte zugleich den Familien für das Verständnis, das sie dafür aufbringen. Das freute auch den Vorsitzenden des Fördervereins, Helmut Scherer, die gute Mannschaft ebenfalls lobte. Auch wenn im vergangenen Jahr die Veranstaltungen nicht wie sonst über die Bühne gehen konnte, zumindest einen Teil der Ehrungen für verdiente Mitglieder habe man bereits im Sommer ausgesprochen. Richter nutzte den Abend, um die Mitglieder zu befördern, die sich durch ihre Weiterbildung den nächsten Dienstgrad verdient haben.

Doch es gibt auch immer wieder besondere Mitglieder, die sich durch ihre Kontinuität auszeichnen. Wie Dieter Sawade. 1976 trat er in die Feuerwehr ein, führte sie von 2004 bis 2014 als Stadtbrandinspektor und wechselte erst 2019 dann in die Alters- und Ehrenabteilung.

Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt er das Bronzene Brandschutzverdienstzeichen für besondere Verdienste im Brandschutz. Das silberne Brandschutzehrenzeichen nahm Tobias Hollemotz für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft und 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst entgegen. Er trat 1995 in die Wehr in Niederhöchstadt ein und wechselte im Jahre 1999 zu den Schwalbacher Kameraden. Von 2008 bis 2015 engagierte er sich als Jugendfeuerwehrwart, von 2015 an, als Gruppenleiter der Jugend. In diesem Jahr wählte ihn die Versammlung dann zum Schriftführer.

Als neuen Stadtjugendwart begrüßte Marco Richter Erik Albert in den Reihen. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Steffen Jörg. Die neue Stellvertreterin heißt Cathleen Sue Downing.

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