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Schwalbach (sz). 24 Stunden Mathematik, ohne Schlafen? Was für andere absurd erscheinen mag, erwarteten die Schülerinnen und Schüler der Q3-Mathematik-Leistungskurse der Albert-Einstein-Schule (AES) schon lange mit Vorfreude.
Erstmalig 2013 ins Leben gerufen, verzeichnete die Veranstaltung „24 Stunden Mathematik“ am 31. Januar und 1. Februar einen neuen Teilnehmerrekord. In diesem Jahr beteiligten sich gleich aus acht Schulen 180 mutige angehende Abiturientinnen und Abiturienten, darunter auch 27 „Matheverrückte“ der AES – so viele wie nie zuvor.
Daher fand „M24h“ zeitgleich sogar in zwei Schulen statt. Die AES-Schüler nahmen gemeinsam mit Schülergruppen des Rüsselsheimer Max-Planck-Gymnasiums und der Theodor-Adorno-Schule an der Elisabethenschule in Frankfurt teil, die selbst eine große Teilnehmergruppe stellte.
Aktiv musste man sein, denn es gab nicht nur jede Stunde einen Vortrag, sondern auch jeweils eine Aufgabe, die damit verbunden war. Diese wurden in gemischten Gruppen gelöst und so entspann sich auch ein Wettbewerb zwischen den Mannschaften.
Am Donnerstag um 8 Uhr ging es mit der Gruppeneinteilung los. Mithilfe von Puzzlebildern bedeutender Mathematikerinnen und Mathematiker wurden 18 Teams so ausgelost, dass in jedem der 18 Teams mehrere Schulen vertreten waren. Also gab es in jeder Gruppe ein oder zwei Personen der AES.
Im Verlaufe des Tages und des Abends wurden interessante mathematische Fragestellungen und Themenfelder vorgestellt, für die im Schulalltag meist keine Zeit bleibt: von den Komplexen Zahlen und der Spieltheorie über Codierungsverfahren, das Problem des Handlungsreisenden zur vierdimensionalen Geometrie, von Knoten und Löcher bis hin zur mathematischen Theorie hinter Pokémon und der Künstlichen Intelligenz.
In den tiefen Nachtstunden und am Morgen stand dann die körperliche Aktivität im Vordergrund: Zunächst mussten Figuren so gefaltet werden, dass sie wie bei Houdini mit einem einzigen geraden Schnitt ausgeschnitten werden konnten. Danach flitzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Aula, um in einer Art mathematischen „Hürdenlaufs“ möglichst schnell möglichst viele Aufgaben richtig zu lösen. Und schließlich mussten sie sich in großen Gruppen verknoten und wieder entfesseln. Bei den letzten beiden Veranstaltungen bewiesen die Lehrkräfte der AES, Grit Richter und Hannes Friedemann, dass auch sie schon sehr früh morgens fit sind.
Großer Respekt gebührt aber den 27 Schülerinnen und Schülern der AES, die wirklich 24 Stunden lang – angesteckt von ihrer Begeisterung für die Mathematik – in und für ihre Teams um jeden Punkt rangen. Liam Glauder und Nils Zimmer gehörten der Siegergruppe an. Und alle Teilnehmenden hielten am Ende ein Finisher-T-Shirt und einen Buchpreis als Erinnerung in den Händen. Nachdem die letzten Sekunden bis 8 Uhr am Freitagmorgen gemeinsam heruntergezählt worden waren, brachen alle schlaftrunken und stolz und mit strahlenden Gesichtern den Heimweg an.
Mit einer großen Gruppe war die Albert-Einstein-Schule beim diesjährigen „M24h“-Mathemarathon vertreten. Nach 24 Stunden Rechnerei erhielten alle ein Finisher-T-Shirt und einen Buchpreis. Foto: von der Heyden
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