Schwalbach (MS). Rund 700.000 Euro kostet die Sanierung des Daches der Tennishalle des TC Schwalbach „Am Erlenborn“. Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen. Von der Stadt gibt es eine Bürgschaft für ein Darlehen.
Die Halle ist seit fast 15 Monaten gesperrt. Bei einem Sturm Mitte April 2024 waren Teile des Dachs auf die Tennisplätze gestürzt. Anschließend musste der TC Schwalbach feststellen, dass das Dach bereits vorher äußerst marode war. Es stellte sich außerdem heraus, dass beim Bau der Halle nicht-zulässige Deckensysteme verbaut worden waren und für die abgehängte Decke keine statischen Berechnungen vorliegen. „Wir haben großes Glück gehabt, dass es während des Sturmschadens und auch davor keine Personenschäden gab“, erklärt der technische Leiter des TC Schwalbach, Daniel Andres, auf der Internetseite des Vereins. Eine reine Reparatur des Daches kam daher nicht in Frage. Stattdessen soll nun grundlegend und energetisch saniert werden.
Mitte April hat der Tennisclub daher einen Teil der Parkplätze an der Tennishalle gesperrt, da dort die Baustelle für die Arbeiten eingerichtet werden soll. Der TC hofft, dass noch in diesem Herbst wieder in der Halle gespielt werden kann.
Unterstützung gibt es nun auch von der Stadt Schwalbach in Form einer Bürgschaft. Die Stadtverordneten haben am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen einer entsprechenden Vorlage des Magistrats zugestimmt. „FDP & Freie Bürger“ sowie der Vertreter der „Eulen“ stimmten dagegen.
Nach der Vorlage soll die Stadt bei der Taunus Sparkasse für ein Darlehen über 300.000 Euro bürgen. Nach einem Jahr sinkt die Summe auf 200.000 Euro. Den Kredit selbst bedient ausschließlich der Tennisverein. Nur im Fall einer Zahlungsunfähigkeit des Vereins innerhalb der nächsten 20 Jahre müsste die Stadt einspringen und erhält dafür eine so genannte Aval-Provision in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr. Der Tennisclub kann sich dafür über günstigere Zinsen von der Bank freuen.
„Es ist eine wunderbare Gelegenheit einen Verein zu unterstützen“, brachte es Dr. Claudia Ludwig von der SPD auf den Punkt. Und auch die Grünen fanden es sinnvoll, dass der Verein durch die städtische Unterstützung Zinsen sparen kann. Thomas Scherer von CDU hielt das Ausfallrisiko für „sehr gering“.
„Bürgen soll man würgen“, erklärte dagegen Stephanie Müller von „FDP & Freie Bürger“. Sie rechnete vor, dass der Verein ohne die Bürgschaft die Beiträge für jedes Mitglied um gerade einmal 27 Cent hätte erhöhen müssen. „Das hätte der Tennisclub ohne große Schmerzen über seine Mitglieder abbilden können.“
Gar nicht glücklich über den „Deal“ zwischen Tennisverein, Stadt und Taunus Sparkasse war auch Prof. Herbert Swoboda von den „Eulen“. Er fragte sich zudem, warum der Sturmschaden nicht von der Versicherung des TC Schwalbach reguliert werde.
In Kürze beginnen die Sanierungsarbeiten am Dach der Tennishalle „Am Erlenborn“, die seit April 2024 nicht mehr benutzt werden darf.Foto: Schlosser
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