Erfolgreiche Premiere: Schüler gestalten „ihren“ Spielplatz

Auf dem selbst entworfenen Klettergerüst freuen sich die Schüler gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Bonk (l.) über die gelungene Neugestaltung des Spielplatzes. Foto: HB

Steinbach (HB). Auf den ausgetretenen Pfaden im Rathaus kann dem Bürgermeister nichts passieren. Riskant wird es für Steffen Bonk, wenn er sich auf unbekanntes Terrain begibt. Vergangene Woche ließ sich beobachten, ob der Rathauschef auch auf einer „Super Nova“ klar kommt, die jetzt den Spielplatz an der Obergasse bereichert. Er hat sich wacker geschlagen.

Der grau-grüne, rotierende und schräg gestellte Ring erfordert Gleichgewichtsgefühl, sonst muss man ganz schnell absteigen. Das Gerät haben Grundschüler aus der Geschwister-Scholl-Schule auf dem Traktorspielplatz am Eschborner Westerbach ausprobiert. Ihr Wunsch, dieses Gerät auch in Steinbach zu installieren, ist erfüllt worden. Wie auch ihre anderen Vorschläge für die Gestaltung der Anlage in der Obergasse. Der Spielplatz hinter der Hioll-Halle hat Modellcharakter. Zum ersten und wohl nicht zum letzten Male sind Kinder hierzulande bei der Planung einer solchen Freizeitanlage nicht nur gefragt, sondern auch ernst genommen worden. „Die Vorschläge wurden eins zu eins umgesetzt,“ erläuterte sich Steffen Bonk. Der Bürgermeister erfüllte sein Versprechen und lud die Schülervertreter aus den zehn dritten und vierten Klassen zur offiziellen Spielplatzeinweihung bei Mineralwasser und Knabberzeug.

Bei den 20 gewählten Klassensprechern fragte das Rathaus im vergangenen Jahr an, ob diese Lust und Laune hätten bei der Entwurfsplanung für den Spielplatz ein sehr gewichtiges Wort mitzureden. Daraus entstand unter Mitwirkung der Klassen ein „Ideenpool“ mit detaillierten Vorschlägen, erinnert sich SV-Betreuungslehrer Alexander Portscher. So wurde beispielsweise ein Klettergerüst entworfen, dass der Hersteller erst noch fertigen musste, weil es als „Standardprodukt“ nicht verfügbar war. Dagegen wirken die beiden Schaukeln, mit Einzelsitzen und Halbkugel, sowie das kleine Haus für die Kita-Kinder vertraut. Die hat man andernorts schon gesehen.

Im kommenden Schuljahr wird sich die neugewählte Schülervertretung mit dem nächsten Kreativprojekt befassen. Dann will die Stadt den tristen Spielplatz auf dem Teufelsberg oberhalb der Steinbachaue attraktiv machen. Es zeichnet sich schon ab, welches zentrale Element die Kuppe nahe dem Wingertsgrund beleben wird. Es soll eine Seilbahn sein. Der Bürgermeister findet die Idee bereits gut.

Überdies wird die Gestaltung der Betonmauer vor der städtischen Wohnanlage Kronberger Straße 2 fortgesetzt. Die Unterwasserwelt mit Papageienfisch und Hai biegt gleich um die Ecke und wird unter der Regie des Fachbereichsleiters Portscher in Richtung Niederhöchster Straße verlängert.

Die Stadt hat in diesem Jahr für die Spielplätze in der Königsteiner Straße und in der Obergasse 80 000 Euro ausgegeben. Im kommenden Jahr wird die Anlage am Weiher, auf der rechten Seite des Steinbachs, erweitert. Und dafür Geld in den Haushalt eingestellt.



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