Ein Hoch auf die (Arten)Vielfalt

Caroline Bechthold von der AG „Steinbach blüht“ erläutert während einer Führung am Beispiel eines Beetes, wie naturnahes Gärtnern gelingen kann. Foto: ka

Steinbach (ka). Was wäre ein Sommer ohne ganz viele Sonnenstunden? Natürlich freuen wir uns alle darüber, wenn es draußen schön warm ist. Doch Tatsache ist leider auch, die Sommer, in denen es auch in unseren Breiten zu langen Dürreperioden kommt, nehmen zu. Nicht nur wir selbst müssen uns mit dem Klimawandel auseinandersetzen, auch unsere Gärten sind betroffen.

Die AG „Steinbach blüht“ tritt erneut in Aktion und liefert während einer Führung am Samstagnachmittag viele Tipps und Tricks wie klimafreundliches Gärtnern gelingen kann. Caroline Bechthold, die Gründerin der AG „Steinbach blüht“ und eine Sprecherin der „IG Nachhaltigkeit“, beginnt am naturnahen Staudenbeet an der Geschwister-Scholl-Schule und erzählt, dass beide Gruppen als Teil der Sozialen Stadt Pflanzen und Kräuter aussäen. 60 verschiedene Arten wurden in der Fläche an der Grundschule schon gesetzt und aufgezogen, so Bechtold. Die AG hat mehrere Flächen in Steinbach, um welche sie sich seit 2018 fürsorglich kümmert.

Nach der Begrüßung geht es weiter mit Anregungen zur Pflanzung von trockenheitsverträglichen Pflanzen, was im Hinblick auf die Klimaveränderungen immer wichtiger werde, wie Bechtold betont. Wer denn alles seinen Garten gieße, fragt Caroline Bechthold, interessiert in die Runde und weist anschließend darauf hin, dass hier in Zeiten der Dürre, bedingt durch den Klimawandel ein Umdenken stattfinden müsse. „Wenn die Fläche hier ihr Garten wäre, würden Sie sagen, er ist gut auf den Klimawandel ausgerichtet?“, fragt Caroline Bechthold und deutet auf die Umgebung.

Eine Zuhörerin antwortet daraufhin mit „erschreckend versiegelt“. Daraufhin gibt die Leiterin der AG „Steinbach blüht“ zu Bedenken, dass im Verhältnis Neubau zu Grünflächen und versiegelten Flächen einiges falsch gemacht worden sei.

Viele neugierige Ohren und Augen gab es bei dem Thema, welche Pflanzen bei einer Dürre überleben würden. Die Antwort lautet: heimische, robuste Wildpflanzen, denn sie ernähren Insekten und vermehren sich von selbst. Laut Caroline Bechtold sei die eigenständige Vermehrung der Pflanzen eine Strategie gegen den Klimawandel, wohingegen die Supermarktpflanzen nur einmal blühen und anschließend absterben würden. Das nächste große Thema ist der Rasen. Eine interessierte Frau aus dem Publikum erläutert freundlich, dass sie selbst einen Kräuterrasen habe. Ebenso brauchbar sei der Blumenrasen, welcher resistenter, vielfältiger und besser im Vergleich zu Monokulturen wäre, gibt Bechthold zu bedenken. Des Weiteren wurden noch viele Fragen zu einzelnen Blumen und deren Pflege gestellt, die Caroline Bechthold breitwillig mit einem Lächeln auf den Lippen beantwortet. Anschließend schlendert die Truppe weiter zu einer zweiten Fläche vor der St.-Bonifatius-Gemeinde. Dort, auf dem neu gestalteten Außengelände, gibt es viele Blumen und Pflanzen, welche neugierig beäugt werden. Einstimmiges Nicken von Seiten des Publikums, als Caroline Bechthold über deren Herkunft, Aufzucht und Anpflanzung berichtet. So bleibt die Hoffnung, dass sich noch mehr Menschen motivieren lassen, biologische Vielfalt in Ihre Gärten zu integrieren.



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