Neue Jugendarbeiterin stellt sich vor

Normalerweise Kickern hier die Jugendlichen. Doch auch Anja Dürringer von der Caritas, Pfarrer Herbert Lüdtke, die neue Jugendarbeiterin Antonia Landsgesell und Bürgermeister Steffen Bonk (von links) haben viel Spaß beim Tischfußball im Jugendraum. Fotos: HB

Von Hans-Jürgen Biedermann

Steinbach. Der Bürgermeister hat zum Jahreswechsel auf Sylt den Akku aufgeladen. Kaum zu Hause setzt er erste Akzente für 2022. Sie gelten der Jugendpolitik, die für Steffen Bonk hoch im Kurs steht und dank der Sozialarbeiterin Antonia Landsgesell, die seit Jahresbeginn bei der Caritas Hochtaunus beschäftigt ist, Fahrt aufnimmt. Die 26-Jährige wurde Anfang der Woche offiziell vorgestellt. Die Finanzierung der Stelle ist für drei Jahre gesichert. Das verheißt Kontinuität.

Vergangene Woche hat Antonia Landsgesell die Stadt erkundet. Sie war am Weiher, im Park am Grünen Weg und hat sich die Notizen eingeprägt, die ihr Vorgänger Thomas Ruster mit auf den Weg gegeben hat. Jetzt sitzt sie auf der Couch im Jugendraum der evangelischen Kirchengemeinde, in dem sie am gestrigen Mittwoch die „Girls“-Gruppe erstmals betreut hat. Morgen kommen die „Boys“ zum kennenlernen in das Souterrain des Kindergartens an der Untergasse. Pfarrer Herbert Lüdtke ist hier der Hausherr und der weiß, dass die Jugendlichen selbst Hand angelegt haben, ehe der Raum 1987 fertig wurde. Zwei Jahre danach kam der Pfarrer hierher und ist bis heute geblieben.

Der Bürgermeister huldigt dem Motto „Gemeinsam geht es besser“. Er hat die Caritas und die Kirchengemeinde mit ins Boot geholt, um den Jugendlichen eine Perspektive zu bieten. Anja Dürringer, für die Caritas in den Hochtaunus-Gemeinden zuständig, besetzte die vakante Stelle der Jugendarbeiterin in Windeseile. Antonia Landsgesell verbringt 19,5 Stunden bei der Jugend und der Hausaufgabenhilfe in Steinbach und 30 Prozent ihrer Arbeitszeit mit der Betreuung von Ehrenamtlichen im Gesamtverband. Die Stadt finanziert die Hälfte der Stelle mit 45 000 Euro pro Jahr. Die evangelische Gemeinde wiederum stellt den Raum an zwei Tagen in der Woche zur Verfügung .Für Tischfußball und Billard beispielsweise.

Die Jugendlichen werden von einer Frau betreut, die ihren Bachelor in Geographie in Mainz gemacht und sich dabei besonders um die Beziehung von Menschen zur Umwelt gekümmert hat. Ihr Zweitstudium absolvierte sie in Bamberg im Studiengang Sozial- und Bevölkerungsgeographie. Sie will die Jugendlichen fragen, was ihnen wichtig ist und verspricht: „Wünsche, Anliegen, Probleme und Sorgen ernst zu nehmen.“

Eine wichtige Rolle wird die Suche nach einem Treffpunkt spielen, der den Jugendlichen auf Dauer und zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stehen soll. Eine Patentlösung zeichnet sich nicht ab, doch Kommunalpolitiker bringen freie Flächen im Gewerbegebiet an der Industriestraße ins Gespräch, die die Jugendlichen nach eigenem Gusto und mit persönlichen Akzenten gestalten könnten. Ob ein solcher Standort den Vorstellungen entspricht, wird Antonia Landsgesell herausfinden.

Die Sozialarbeiterin will außerdem zuhören und die Jugendlichen in keinem Fall fremd bestimmen. Die Mädchen lassen verlauten, ein Selbstverteidigungskurs sei eine Supersache. Geld für Trainingsräume und Übungsleiter stellt die Caritas zur Verfügung, Im Frühsommer, so glaubt Anja Dürringer, könnte der Kurs starten. Auf der Agenda Landsgesells steht ganz weit oben der im vergangenen Jahr erstmals ausgetragene Fußballcup, bei dem im Sportpark die Stadtmeisterschaft der Straßenkicker ausgetragen wurde. Der Bürgermeister hat eine Busfahrt im Kopf und sieht auch keine Probleme, bei Partys Grillwürste und Softdrinks zu spendieren.

Die Jugendarbeiterin erinnert sich gerne an frühere Zeltlager, bei denen sie als Gruppenleiterin fungierte. Sie betont in ihrem Lebenslauf auch ihre Liebe zum Kunstturnen, die sie in die Mainzer Unimannschaft führen soll. Antonia Landsgesell mag den Kontakt mit jungen Menschen. So hat sie während des Studiums Kindern zwischen 4 und 16 Jahren Geräteturnen beigebracht. Sport und junge Leute, das sollte passen.

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