Noch eine Geldspritze für den Bahnhof

Der S-Bahnhof Weißkirchen-Steinbach hat die Sanierung nötig. An den Tunnelenden sollen Fahrstühle gebaut werden, damit endlich Barrierefreiheit erreicht wird. Foto: HB

Steinbach (HB). Die Zeiten der miserablen Schlagzeilen über den Bahnhof Weißkirchen-Steinbach sind erst einmal vorbei. Zunächst jubelten die Lokalpolitiker über die Nachricht, die Fahrradgarage werde noch in diesem Jahr auf Topniveau gebracht und jetzt ist auch endlich die Barrierefreiheit in Sicht. Der Bund legt ein Förderprogramm auf, das demnächst starten soll.

Die Station an der Nahtstelle zwischen Steinbach und dem Oberurseler Stadtteil profitiert von einem weiteren Konjunkturprogramm der Bundesregierung, das 167 Bahnhöfe betrifft und mit 40 Millionen Euro ausgestattet ist. „Die Handwerksbetriebe können sofort loslegen,“ verkündet Verkehrsminister Andreas Scheuer. In der Förderliste für Bahnhöfe mit einer Fahrgastfrequenz zwischen 1000 und 4000 Personen täglich, steht die hiesige Station in einer Reihe mit Butzbach, Grebenhain und Hochheim am Main.

Die Sanierungsliste, die in Berlin zusammengestellt wurde, verheißt Barrierefreiheit und damit die wichtigste Voraussetzung für einen attraktiven Bahnhof. Die beiden Treppen an den Tunnelenden sind zwar mit Schienen für Kinderwagen und Fahrräder ausgestattet, aber davon haben Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte nichts. Für deren uneingeschränkte Mobilität sind an den Bahnsteigen zwei Fahrstühle notwendig, deren Einbau erst einmal geplant werden muss und kurzfristig nicht zu realisieren ist.

Das Ministerium will außerdem den Austausch von Wand- und Bodenbelägen, die Erneuerung von Treppen und Dächern, die Beseitigung von Vandalismusschäden sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Wartebereichen subventionieren. Investiert werden soll auch in Informationssysteme. Das Programm bringe dem Handwerk lukrative Aufträge, die von der Deutschen Bahn vergeben werden, verlautet aus dem Hause Scheuer. Doch bis zur vollständigen Umsetzung sind fünf Jahre einkalkuliert.

Für die SPD, die mehrere Besichtigungstouren auf dem Bahnhof organisiert und Anträge im Stadtparlament gestellt hat, ist der Problemfall S-Bahnhof damit aber noch nicht erledigt. Sie fordert parallel zu dem Bundesprogramm weitere Parkplätz , um mehr Autofaher auf die Schiene zu bringen. Die dafür notwendige Fläche liegt allerdings auf Oberurseler Stadtgebiet.



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