Regen und Sonne begleiten die Bürgerschoppen-Neuauflage

Beim Bürgerschoppen blieben wegen des Wetters einige Plätze frei. Foto: HB

Steinbach (HB). Es war ein nicht so einfacher Neustart für den Bürgerschoppen. Doch mit vereinten Kräften haben Vereinsring und Stadt den St. Avertinplatz am Sonntagmorgen in einen Biergarten verwandelt. Zur Belohnung hörte der Regen gegen halb zwölf auf und schließlich wurden immerhin 148 Besucher gezählt.

Es war ein Neubeginn, aber kein Vergleich mit dem letzten „Schoppen“, bei dem 2019 gut und gerne 500 Menschen unter blauem Himmel den Freien Platz bevölkerten, auf dem seit 1979 am 1. Mai parallel zum traditionellen Radrennen gefeiert wurde. Vor zwei Jahren gab es einen Überschuss von einigen hundert Euro, diesmal blieb für den Vereinsring nichts übrig. Der Carneval-Club, einer von 34 Mitgliedern im Vereinsring, stellte ein Dutzend ehrenamtliche Helfer für die Bewirtung ab.

Nach der Corona geschuldeten Zwangspause sollte der Bürgerdialog unter freiem Himmel ein Höhepunkt im „Steinbacher Sommer“ werden. Bereits am frühen Sonntagmorgen begann der städtische Bauhof mit dem Abladen der Kirmesgarnituren. Eine halbe Stunde danach, gegen 7.30 Uhr, traf Simone Färber ein, Leiterin des Organisationskomitees für die rund 70 Veranstaltungen, die bis Ende August das Stadtleben prägen werden. Sie hatte ein Kanne Kaffee mitgebracht, die aber die trüben Aussichten nicht wirklich verbessern konnte: Es regnete ohne Unterlass. Der Vereinsring ist freilich ein alter Veranstaltungshase und hat gegen solche Widrigkeiten genügend Zelte und Schirme im Depot. Als um 11 Uhr der erste Frühschoppen serviert wurde, standen die 33 Garnituren weitgehend im Trockenen.

Zur Begrüßung sprach Bürgermeister Steffen Bonk auf dem steinernen Podest unter den Bäumen neben dem Bürgerhaus und sah durch Lichtblicke am Firmament seinen Optimismus bestätigt, wonach der veranstaltende Kultur-und Partnerschaftsverein wettermäßig mit einem blauen Auge davon kommen werde. Vorsitzende Sigrid Hilbig dankte allen Helfern, dem Serviceteam der „Carnevalisten“, den Kontrolleuren an den beiden Besucherschleusen sowie den Betreibern der Grillstation, darunter die muslimische Amadyyagemeinde. Anerkennung erfuhr auch das Team des Straßenkreuzers, der rollenden Kaffeestation von St. Ursula.

Vereinsring-Vorsitzender Kai Hilbig hatte Doppeltische aufstellen lassen, um die Corona-Abstandsregeln zu wahren. Auf den Sitzplätzen bestand keine Maskenpflicht. Auch nicht im Blasorchester des TV Stierstadt, das sich auf der Naturbühne gruppierte und seit bald 20 Jahren von Hans-Günter Labahn dirigiert wird. Das 30-köpfige Ensemble ist beim Bürgerschoppen traditionell mit Trompete, Posaune und Tuba, unterstützt von Querflöte und Klarinette, dabei. Dirndl und Lederhose passen zur Volksmusik, doch das Orchester spielt auch Stücke von Michael Jackson, Tina Turner und Bon Jovi. Es hat nahezu 500 Titel im Repertoire, sagt der 52-jährige Dirigent. Um 14.15 Uhr packten die Musiker ihre Instrumente ein und damit endete der erste und hoffentlich einzige Bürgerschoppen „light“.



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