Stadt will in Zukunft auf Photovoltaikanlagen setzen

Steinbach (stw). Energiewende, Strom aus erneuerbaren Energien, Solarstrom sind Begriffe, die uns im Alltag vertraut sind und in den letzten Monaten immer häufiger genannt werden. Für die Stadt sind dies jedoch keine neuen Themen, bezieht sie ihren Strom bereits seit Jahren aus erneuerbaren Quellen, und seit rund drei Jahren zudem aus neuen Anlagen.

Nun geht der Magistrat einen Schritt weiter und möchte den Strom für die eigenen Liegenschaften selbst produzieren. Die Verwaltung hat vor,gemeinsam mit einem Partner aus der Energiewirtschaft zu prüfen, welche Dachflächen städtischer Gebäude sowohl statisch als auch aufgrund ihrer Beschaffenheit für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind. „Der Teufel steckt oft im Detail“, weiß Erster Stadtrat Lars Knobloch, denn das Dach der Altkönighalle zum Beispiel war in der Vergangenheit für solche Lasten nicht geeignet – wird aber aufgrund neuerer und leichterer Anlagen nochmals geprüft. „Es wäre schön, wenn es auf der stadteigenen Sporthalle aufgrund ihrer unverbauten Lage möglich wäre, wie auch bei den beiden städtischen Kitas, sofern es sich hier rechnet“, resümiert Knobloch. Gesetzt hingegen seien die Dächer der beiden Neubauten des Feuerwehrgerätehauses und der Kindertagesstätte „In der Eck“ in der Industriestraße, wie der Erste Stadtrat mitteilt.

Um mehr Flächen generieren zu können, erwägt der Magistrat den Bau sogenannter Solar-Carports auf öffentlichen Flächen. „Hier werden über vorhandene Parkplätze Carports errichtet, die statt einer klassischen Bedachung Solarpanele erhalten“, erläutert Bürgermeister Steffen Bonk. Der Strom, der hier produziert wird, kann sowohl ins Netz eingespeist als auch zum Laden von E-Fahrzeugen verwendet werden. „Eine Win-win-Situation“, wie der Rathauschef findet. Die ersten Flächen hierfür hat die Verwaltung bereits zu Beginn des Jahres in ein entsprechendes Flächen-Tool des Bundes eingestellt.

Damit gibt sich der Magistrat aber noch nicht zufrieden. „Wir denken das Thema größer und prüfen, landwirtschaftliche Flächen mit in die Planung einzubeziehen“, berichtet Bürgermeister Bonk. Neueste Studien und erste Projekte zeigten, dass sich nebst Stromerzeugung auch die landwirtschaftlichen Erträge bei einer doppelten Nutzung verbesserten, heißt es aus dem Rathaus.

Finanziert werden soll das Ganze, wenn es nach dem Willen des Magistrats geht, durch Eigenmittel der Stadt, Investitionen Dritter oder in Form sogenannter Bürgersolaranlagen. Hier erhalten Steinbacher die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl von Paneelen zu erwerben und den Bau dadurch mitzufinanzieren. Die Gruppe tritt hierbei als Genossenschaft auf und veräußert den auf der Anlage gewonnenen Strom. Hierauf gibt es eine Rendite, so dass sich die Investition nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rechnet. Dies kann vor allem für diejenigen interessant sein, die über kein eigenes Dach verfügen oder deren eigene Dachflächen zu klein oder schlichtweg nicht geeignet sind. „So kann jeder seinen Anteil zur notwendigen Energiewende beitragen“, freuen sich Bonk und Knobloch.



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