Steinbach (HB).Vergangenen Samstag ist die Laufgemeinschaft auf die lange Tour gegangen. Sigrid Hilbig und Pia Sauerwald haben auf ihrer Trainingsstrecke im Frankfurter Niddatal 30 Kilometer am Stück absolviert. Sie werden den Trainingsplan bis zum Ende haargenau umsetzen, doch die Zielsetzung hat sich verändert. Eigentlich wollten sie am 19. September den Geburtstagsmarathon in Göteborg absolvieren, mit dem an die Stadtgründung vor 400 Jahren erinnert werden sollte. Doch der Traum ist geplatzt: Vergangene Woche kam die Absage, Corona hat auch diesen Lauf geschafft.
Für die beiden Steinbacher Frauen kam die Nachricht einem K.o.-Schlag gleich. Doch das Duo ist wieder aufgestanden und hat sich einen alternativen Plan ausgedacht. Die Schinderei der letzten Monate, das tägliche Training, Wochendistanzen bis zu 80 Kilometer – all das soll nicht für die Katz’ gewesen sein. Deshalb werden Sigrid und Pia am 19. September, dem Tag des Rennens in Göteborg, ihren eigenen Marathon inszenieren. Die Stecke ist schon vermessen.
Vom Start auf dem ehemaligen Bonameser Flugplatz führt sie sieben Kilometer an der Nidda aufwärts bis zum Vilbeler Freibad, von dort abwärts bis zur Niddamündung in Höchst und wieder retour zum Ziel auf der früheren US-Airbase in Bonames. Unterwegs kommen die Frauen in Praunheim und Rödelheim am Kiosk vorbei, der die Funktion einer Verpflegungsstation übernimmt.
Die Finisherplakette aus Göteburg ist ihnen als Erinnerung zugeschickt worden. Wenn sie den Nidda-Marathon durchhalten, dann werden sie sich die Medallie umhängen oder von der Steinbacher Gefolgschaft umhängen lassen. Und es bleibt noch die Hoffnung, dass sich in Göteborg nächstes Jahr eine zweite Chance bietet.