Feuer und Qualm beim Tag der offenen Tür

Beim Löschen des Brandes im Container entsteht eine große Menge Qualm.Foto: mas

Sulzbach (mas) – Bis zu 700 Gäste besuchten kürzlich den Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach, um einen Einblick in die lebensrettende Arbeit zu bekommen. Das vor allem junge Publikum konnte unter anderem erleben, wie ein typischer Feuerwehreinsatz von Beginn des Brandes bis zum Löschen des Feuers aussieht.

Demonstriert wurde der Einsatz an einem Ölbrand. Doch so bekannt das Experiment auch ist, bei dem eine kleine Menge Wasser einen großen Feuerball erzeugt – die Sulzbacher Feuerwehr ließ sich etwas einfallen, mit dem sie den Tag der offenen Tür zu einem ganz besonderen Erlebnis verwandeln und ordentlich Eindruck erwecken konnten. Denn anstatt es nur bei einem Ölbrand zu belassen, verursachte die Feuerwehr die Explosion in einem Container, der mit mehreren kleinen und leicht entflammbaren Möbelstücken gefüllt war. Unter anderem standen dort ein Schaukelstuhl, eine Hundehütte, Küchenschränke, aber auch Holzpaletten. Nachdem also ein Becher Wasser in eine Pfanne mit brennendem Öl gekippt wurde, sprangen die Flammen über. Besonders beeindruckt hat der schnelle Abbrand einer Matratze, die in wenigen Sekunden komplett in Flammen stand. Und die entwickelte Hitze war selbst beim Publikum spürbar, obwohl dies einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern zum Feuer einhielt.

Sobald es im Container ordentlich loderte, wurde ein Feuerwehreinsatz nachgespielt. Stefan Uhrig moderierte das Spektakel und gab Informationen über den Einsatzablauf und die genutzte Technik. Er erklärte etwa, während ein Feuerwehrauto mit Martinshorn zum brennenden Container fuhr, wie sich Betroffene eines Hausbrandes zu verhalten haben: „Auch im unteren Bereich besteht immer noch die Möglichkeit, den Raum zu verlassen. Der Rauch geht durch die Temperatur an die Decke und im unteren Bereich kann man sich immer noch fortbewegen.“ So der lebenswichtige Ratschlag an alle Gäste.

Die Feuerwehrmänner, die mit dem Einsatzfahrzeug zum brennenden Container kamen, sind Teil der rein ehrenamtlichen Feuerwehr in Sulzbach. Derzeit besteht die Mannschaft aus 68 Mitgliedern, so Gemeindebrandinspektor Marc Rittmeyer. Dazu kommen noch rund 600 Fördermitglieder. Die 1930 gegründete Feuerwehr besteht heutzutage aus der Kinder- und Jugendfeuerwehr, der Einsatzabteilung, der Ehren- und Altersabteilung und dem Verein der Freiwilligen Feuerwehr. Außerhalb der Vorführungen und Mitmachaktionen wurde auch in persönlichen Gesprächen oder durch das Verteilen von Drucksachen um neue Mitglieder geworben. Auch wenn das nicht überall nötig ist, denn Rittmeyer erklärte, dass es bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr sogar einen so großen Andrang gibt, dass sich Interessenten in eine Warteliste eintragen müssen.

Sobald das sogenannte Tanklöschfahrzeug mit seinen 4.000 Litern Wasser am brennenden Container ankam, dauerte es nicht mehr lange, bis die Feuerwehrmänner das Feuer unter Kontrolle bringen konnten. Zuerst kühlten sie die Rauchgase mit kleineren Spritzern Wasser ab, um den Brandraum betreten zu können. Darauf folgend startete der Löschvorgang, wobei durch das Zusammenkommen von Wasser und Feuer eine große Menge weißer Qualm entstand. Um dennoch etwas sehen zu können, wurde im Vorhinein ein Lüfter vor dem Eingang zum Container platziert, der den Qualm durch eine Öffnung herausdrückte. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera wären noch warme Stellen gefunden worden, doch die bereits verwendeten 50 Liter Wasser reichten in diesem Fall, um den Brand im Container zu löschen. Einen besseren Einblick in ihre Arbeit hätte die Feuerwehr kaum bieten können.

Der Tag der offenen Tür findet alle zwei Jahre statt und bietet außer eines Einblicks in die Feuerwehrwache viele Möglichkeiten, selbst in Berührung mit den Geräten, der Ausrüstung und den Einsätzen der Feuerwehrmänner zu kommen. Sei es das Sitzen in einem Einsatzfahrzeug, die Ausstellung des Katastrophenschutzes oder das Nachahmen einer Autorettung – in diesem Jahr konnten die Gäste in jeden Bereich hineinblicken. Zudem gab es für Kinder eine Hüpfburg, Kinderschminken und eine Station, bei der sie mit einem Feuerwehrschlauch auf Holzplatten in Form einer Flamme zielen konnten. Außerdem gab es gegen Hunger und Durst kühle Getränke und 680 Bratwürstchen, die alle an diesem Tag aufgegessen wurden. Also in allen Punkten ein voller Erfolg für die Freiwillige Feuerwehr!



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