Sulzbach (mas) – Es scheint fast so, als wäre die Gemeinde in eine Pechsträhne geraten. Beim Sulzbacher Volkslauf konnte der Regen noch gerade so vermieden werden, auch wenn vereinzelte Tropfen herunterfielen. Doch nun traf es das Kleine Weindorf mit voller Härte: Bereits Stunden vor der Eröffnung regnete es im Rhein-Main-Gebiet, und die Wolken zogen auch über Sulzbach. Der Regen war so stark, dass die Standbetreiber sich und ihre Weine unter den Dächern der Stände kaum trocken halten konnten. Einiges musste wieder in das Auto gebracht werden, Weinkartons waren durchnässt und die Flaschen mussten bereits entnommen werden. Zudem blieb natürlich auch die Kundschaft fern. Vereinzelte Gäste, die bereits da waren, suchten Schutz im Bürgerzentrum „Frankfurter Hof“ oder unter den aufgestellten Schirmen.
Für zwei Standbetreiber bedeutete dies sogar das frühzeitige Ende. Das Weingut Hans Jörg Venino, welches parallel andere Stände betrieb, entschied sich dazu, den Stand am Kleinen Weindorf zu schließen und half den anderen Ständen des Weinguts dabei, mit dem Regen zurechtzukommen. Auch das Weingut Thul beschloss angesichts des ohnehin schon langen Rückwegs zurück an die Mosel, den Stand wieder zu schließen und den Heimweg anzutreten. Doch nicht nur die beiden Weinstände verließen frühzeitig das Kleine Weindorf, auch das angekündigte Duo „fun-time“ musste seinen Auftritt absagen, da der Regen immer noch nicht nachließ.
So blieben nur noch das Weingut Gräff-Schmitt, das Weingut Diel Holthof Wein, der Weinfachhandel „Wines & Pearls“ und die Sulzbacher Landfrauen. Und zu ihrem Glück gab es doch noch einen Wetterumbruch. Der Regen hörte etwa eine Stunde nach der offiziellen Eröffnung des Kleinen Weindorfes endlich auf. Schnell wurden die Tische und Bänke vom Wasser befreit und trocken gewischt, und die Stände bereiteten sich auf mögliche Gäste vor. Zu ihrem Glück erkannten auch viele Sulzbacher den Wetterumschwung und kamen nach und nach zum Bürgerzentrum.
Nachdem der Regen nachgelassen hatte, strömten die Gäste in den Innenhof des Bürgerzentrums „Frankfurter Hof“. Sie kauften einzelne Gläser und probierten sich durch die verschiedenen Weinsorten oder nahmen direkt ganze Flaschen mit an den Tisch.
Familienbetriebe und Unterstützer
Für die Weingüter war es nicht das erste Mal, dass sie den Sulzbachern ihre leckeren Weinsorten präsentierten. So auch nicht für Winzerfamilie Diel. Sie kommt aus dem rheinhessischen Biebelnheim, wo auch die Weinberge liegen, die sie bewirtschaftet. Von der Lese bis zur Abfüllung stellen Heike und Ludolf Diel ihre Weine auf dem eigenen Familienweingut her.
Auch nicht zum ersten Mal in Sulzbach war das Weingut Gräff-Schmitt aus Ingelheim. Bei der Familie Malchus gab es „guten, leckeren und selbst gemachten Wein“, erklärte der Winzermeister und Leiter der Arbeit im Weinberg, Andreas Malchus. Für ihn ist es wichtig, Weine zu verkaufen, die auch ihn persönlich überzeugen. Doch die oberste Priorität sei am Ende, dass der Wein den Kunden schmeckt. „Wir arbeiten mit der Natur und in der Natur“, erklärt Malchus das Besondere seiner Arbeit.
Den Vordertaunus vertrat „Wine & Pearls“. Der Weinfachhandel, welcher unter anderem kleineren regionalen Winzern eine Plattform bietet, über die sie ihre Weine anbieten können, verfügt über ein großes Sortiment an Weinen von unterschiedlichen Winzern. Zudem bieten sie Weine in der Oechsle Weinbar an, einmal in Königstein und einmal im noch näheren Bad Soden.