Auszeichnungen für Ökoprofit-Betriebe 2019

Oberbürgermeister Alexander Hetjes überreicht an Thomas Berger, den Leiter Kongress-Organisation der Kur- und Kongress-GmbH, eine Urkunde. Foto: Stadt Bad Homburg

Bad Homburg (fch). Eine positive Bilanz des vergangenen Jahres zogen die 17 teilnehmenden Betriebe der Ökoprofit-Club-Runde am Mittwoch bei ihrem Treffen im Kurhaus. Schwerpunktthema 2020/21 ist die Erhöhung der Biodiversität an den Betriebsstandorten und in den Kommunen. Zur Erhöhung der Biodiversität tragen viele Maßnahmen bei. Sie beginnen mit dem Einkauf von geeigneten Pflanzen- und Rasenmischungen, regionalen und besonders insektenfreundlichen Pflanzen sowie Verfahren. Entstehen sollen Wiesenflächen, die in größeren als bisher üblichen Rhythmen gemäht werden, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Zudem wirken sich hochgewachsene Wiesen positiv auf das städtische Klima aus. „Kurzgeschnittene Rasenflächen sind bis zu zehn Grad wärmer.“

Hölzerne Insektenhotels sollen aufgestellt werden. Sie bieten Brut- und Nistplätze für Wildbienen, Hummeln und viele andere Insekten. Verteilt werden sollen an die Bürger der Kommunen Samentütchen und Pflanzenzwiebeln sowie 70 Insektenhotels. Zwei große Insektenhotels werden an zwei Kitas gespendet. Oberbürgermeister Alexander Hetjes überreichte Urkunden an die Stadt Friedrichsdorf, an die Deutsche Leasing AG und die Kur- und Kongress-GmbH Bad Homburg. Nachgereicht bekommt eine Urkunde die Sofotec GmbH Bad Homburg. Sie alle wurden als Ökoprofit-Betriebe 2019 ausgezeichnet. Die Abkürzung Ökoprofit steht für „ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte Umwelt-Technik“. Entwickelt wurde es 1991 in Graz von engagierten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Das Kooperationsprojekt von Kommunen und lokaler Wirtschaft hat sich als Agenda-21-Projekt weltweit einen Namen gemacht. Zu den Leitzielen von Ökoprofit gehört die praxisorientierte Umsetzung des Prinzips der Nachhaltigkeit in Wirtschaftsbetrieben. Ökoprofit verknüpft Ökologie und Ökonomie zur Erarbeitung eines betrieblichen Umweltmanagements. „Umweltschutz mit Gewinn“ lautet die Maxime. Im Hochtaunuskreis initiierte die Stadt Bad Homburg 2004 ein Ökoprofit-Projekt. Aufgrund des großen Erfolges kamen die Städte Friedrichsdorf, Kronberg und Oberursel in der zweiten Runde hinzu, die jetzt unter „Ökoprofit-Vordertaunus“ firmierte. Nachdem sich Usingen an der Kooperation beteiligte, nannte sich das Projekt „Ökoprofit Hochtaunus“. Zur Realisierung des Ökoprofit-Projekts stellen die genannten Städte Finanzmittel bereit. Mit der Durchführung wurde das Umweltberatungsunternehmen Arqum beauftragt. Außer den Städten nahmen von Anfang an Unternehmen aus dem Hochtaunuskreis an den Workshops teil. Und zahlreiche größere und kleinere Unternehmen aus verschiedenen Branchen in der Region nutzten die Gelegenheit, um sich ein Jahr lang kompetente externe Unterstützung zu holen. Basierend auf einer umfassenden Bestands-aufnahme wurden mit externen Fachleuten praxisnahe Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, mit denen sich Kosten senken und die Umwelt entlasten lassen.

Außer den Workshops und Beratungsterminen am Ort werden den Teilnehmern digitale Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt. Die Einsparungen, die beim Energieverbrauch, im Ressourceneinsatz und finanziell erzielt werden konnten, sind erheblich, wie Holger Fröhlich, Produktverantwortlicher Umwelt- und Landschaftsplanung der Stadt Bad Homburg, informierte. „An ‚Ökoprofit Hochtaunus‘ haben bisher mehr als 50 Unternehmen erfolgreich teilgenommen. Begrüßt werden konnte in diesem Jahr bei der Ökoprofit-Club-Runde erstmals das Palliativ Team Hochtaunus.“ Eingespart wurden pro Jahr gut eine Million Euro, 5,8 Millionen Kilowattstunden Strom, 2,2 Kilowattstunden Wärme, 4,3 Tonnen Co2-Emissionen, 17 837 Liter Kraftstoffe und 41,1 Liter Wasser. Da freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der Finanzchef. Im Durchschnitt sparten die an Ökoprofit beteiligten Betriebe 20 000 Euro im Jahr durch die Reduzierung des Verbrauchs von Energie, Wasser und Betriebsmitteln sowie dem Aufkommen von Abfall und Abwasser ein.



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