Bad Homburg (hw). Die Ferienfraktion der SPD fand kürzlich in den Räumen der Kläranlage Ober-Eschbach, statt. Mit dabei waren die Landtagsabgeordnete Elke Barth, Stadtrat Tobias Ottaviani sowie die Fraktionsvorsitzende Simone Farys-Paulus.
Für die SPD war bereits zu Beginn klar: Die neue Kläranlage ist ein zentraler Beitrag zur nachhaltigen Infrastruktur Bad Homburgs. Sie wird im laufenden Betrieb modernisiert und soll mit umweltschonenden Verfahren ausgestattet werden.
Markus Philipp, technischer Direktor der Stadtwerke und Projektleiter Dirk Herrmann führten mit einer anschaulichen Präsentation durch die Geschichte und Zukunft des Standorts. Wenige wussten etwa, dass sich die frühere Kläranlage Bad Homburgs in der Nähe des Seedammbades befand. Detailliert wurden die Bauabschnitte seit dem Spatenstich erläutert – was besonders bei den umweltpolitisch engagierten Fraktionsmitgliedern und Gästen auf großes Interesse stieß.
Der politische Fokus der SPD liegt dabei klar auf nachhaltiger Infrastruktur, Umweltschutz und langfristiger Versorgungssicherheit. Ziel ist ein energetisch autarkes Klärwerk bis 2045 – so schreibt es zumindest die EU-Abwasserrichtlinie für derartige Anlagen vor. Dies muss durch Energieaudits in Bezug auf die entsprechenden Fortschritte protokolliert werden. Zudem müssen alle Städte ab einer Einwohnerzahl von 200.000 die vierte Reinigungsstufe, die in Bad Homburg mit der Membrantechnologie nun integriert ist, haben. Die Technologie filtert im Mikro- beziehungsweise Nanobereich und kann so Bakterien, Viren, Tablettenrückstände sowie Mikroplastik und andere Schwebstoffe aus dem Wasser herauslösen.
Die damit ebenfalls verbundenen Herausforderungen wurden allerdings auch deutlich: langwierige Ausschreibungsverfahren, Engpässe in der Bauwirtschaft und strenge EU-Vergaberichtlinien. Gerade Letztere könnten, so die Diskussion, bei zu starrer Anwendung technische und wirtschaftliche Fortschritte ausbremsen – hier sei auch auf europäischer Ebene politischer Nachsteuerungsbedarf erkennbar, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Oder gar weitere Baufortschritte zum Stopp bringen. Gleichwohl bleibe es ein Ziel, auch Fördermittel für die Umsetzung zukunftsfähiger Technologien von EU-Seite zu nutzen.
Beeindruckend fanden die interessierten Bürger auch, wie umfassend informiert und vernetzt sich die hiesige Projektleitung zeigt; allein an der TH Darmstadt sei man fortlaufend über technische Neuerungen mit mehreren Lehrstuhlinhabern im Dialog. Trotz aller Hürden war die Stimmung positiv: Die SPD-Fraktion sieht ihre politischen Forderungen bestätigt und steht weiterhin geschlossen hinter dem Projekt. Das Ziel, tatsächlich irgendwann ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für Bad Homburg schaffen zu können, wird mit großem Engagement verfolgt.
Die Ferienfraktion der SPD hat sich bei einem Besuch des Klärwerks umfassend über den Betrieb informiert.Foto: SPD-Fraktion