Gymnastikhalle ist auf den Weg gebracht

Sport im Container-Provisorium ist nun bald endlich Geschichte – begeistert machen Vertreter von Stadt, dem Stadtteil Gonzenheim und dem Gonzenheimer Turnverein (TVG) den ersten Spatenstich für die neue Gymnastikhalle am Sportplatz Lange Meile (v. l.): Architekt Wolfgang Berge, die städtischen Vertreter Peter Braun, OB Alexander Hetjes und Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak sowie Ortsvorsteher Alexander Rastädter und Annika Hill vom TV Gonzenheim. Foto: a.ber

Von Astrid Bergner

Bad Homburg. Nach elf Jahren mit Turngruppen in einem provisorischen Container auf dem Sportplatz an der Langen Meile sieht der Turnverein Gonzenheim (TVG) nun Licht am Horizont: Am Dienstag nach Ostern erfolgte auf dem Sportplatz der Spatenstich für den Neubau der Gymnastikhalle.

Annika Hill, die Zweite Vorsitzende des TVG, griff selbst zum Spaten und schmiss gemeinsam mit städtischen Vertretern, Gonzenheims Ortsvorsteher Alexander Rastädter und Architekt Wolfgang Berge begeistert Erdaushub in die Luft. „Wir sind sehr dankbar, dass endlich gebaut wird“, sagte Annika Hill im Namen des mit 1400 Mitgliedern zweitgrößten Sportvereins der Kurstadt.

Die lange Zeit, in der der TVG mit dem blauweißen Container vorliebnehmen musste, in dem sich immer nur eine Trainingsgruppe treffen konnte, ist bald vorbei: Mitte 2023 soll die neue Gymnastikhalle, die von der Stadt Bad Homburg gebaut wird, nach den Worten von Oberbürgermeisters Alexander Hetjes fertig sein. Sie entsteht entlang der Langen Meile gegenüber dem Oberen Mittelweg und wird insgesamt 720 Quadratmeter umfassen: Das Erdgeschoss mit seinem Räumen auf 420 Quadratmetern wird dem TV Gonzenheim komplett zur Verfügung stehen, auf 300 weiteren Quadratmetern im Obergeschoss werden Umkleide- sowie Nebenräume für den geplanten Sportplatz Lange Meile untergebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak und dem stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher und Gonzenheimer Peter Braun war OB Hetjes von Seiten der Stadt zum Spatenstich gekommen und betonte, es sei „ein lange geplantes Projekt. Aber nun haben wir den Gordischen Knoten gelöst.“ Der Bau an „diesem traditionell dem Sport gewidmeten Ort“ solle dem Sportverein Heimat geben, so Alexander Hetjes. Man habe mit den Anwohnern rund um den Sportplatz Lange Meile viele Gespräche führen müssen, es habe Vorbehalte und Widerstände gegeben, „aber die konnten nun abgebaut werden“. Gonzenheims Ortsvorsteher Dr. Alexander Rastädter sagte, es seien bei dem Projekt „nicht alle Wünsche der sportbegeisterten Gonzenheimer in Erfüllung gegangen. Aber uns im Ort war es sehr wichtig, dass auch die Anwohner mit der Lösung zufrieden sind“.

Architekt Wolfgang Berge von der PA+ Planungsgesellschaft, die für Planung und Baudurchführung zuständig ist, erinnerte an die Zeit seit 2009, in der die Planung begonnen wurde: Um dem laufenden Betrieb des Schulsports, des Turnvereins und weiterer Kindergartengruppen gerecht zu werden, habe man zehn Jahre lang jongliert und mehrfach umgeplant. Auch die Bodenbeschaffenheit unter dem Sportplatz mit extrem viel Bauschutt aus früherer Zeit habe Kopfzerbrechen bereitet. Nun werde das Gebäude auf sogenannten Rüttelsäulen errichtet, um ihm Stabilität zu geben. Die Arbeiten am Neubau erfolgen in zwei Abschnitten. Erst wird das Gebäude für die beiden Nutzungseinrichtungen hergestellt, wobei die Einheit für den TVG und das Obergeschoss klar voneinander getrennt und separat erschlossen werden. Eine interne Verbindung zwischen den beiden Geschossen wird es nicht geben. Sodann wird der während der ersten Bauphase noch genutzte Container abgerissen, um eine Stützwand zum Sportplatz hin zu erstellen. In diesem zweiten Bauabschnitt werden auch die Außenanlagen fertiggestellt und die erforderlichen Kfz-Stellplätze entlang der Langen Meile sowie zuletzt weitere Autostellplätze für die Nutzer des Sportplatzes angelegt.

Die Gesamtkosten für den Neubau Gymnastikhalle werden sich nach Auskunft von Oberbürgermeister Hetjes auf 3,8 Millionen Euro belaufen. Die geplante Anlage eines Kunstrasenplatzes, der im Gegensatz zum herkömmlichen Rasenplatz ganzjährig bespielbar wäre, steht laut Hetjes aber in Frage. „Das müssen die kommenden Monate zeigen, ob wir das bei den steigenden Baupreisen finanziell noch können“, sagte der Oberbürgermeister. Die derzeit bestehende Containeranlage auf dem Sportplatz Lange Meile war als Übergangslösung errichtet worden nach dem Abbruch der alten Turnhalle 2010 auf dem Gelände der Friedrich-Ebert-Schule. Parallel zum Neubau der Gymnastikhalle in Gonzenheim treibt die Stadt auch den Bau der neuen Dreifeldhalle in Ober-Eschbach am Sportzentrum Süd sowie des Hockeyplatzes am Sportzentrum Nordwest voran.

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