Bad Homburg (hw). Immer mehr Müll wird illegal auf Feldern, in Parks und anderen Naturräumen entsorgt. Diese besorgniserregende Entwicklung gefährdet nicht nur die Schönheit unserer Umwelt, sondern auch die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen.
Ob Plastikflaschen, Autoreifen, Sperrmüll, Bauschutt oder gefährliche Chemikalien – der achtlos entsorgte Müll hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. Plastik zerfällt in Mikroplastik, das in den Boden und das Grundwasser gelangt. Tiere verwechseln Müll mit Nahrung, verschlucken ihn und sterben an den Folgen. Chemische Abfälle können ganze Ökosysteme vergiften und die biologische Vielfalt massiv beeinträchtigen. Kürzlich wurden beispielsweise rund 200 Leuchtstäbe einfach am Bachlauf abgeladen. „Die Natur ist kein Abfalleimer“, mahnt Bürgermeister und Nachhaltigkeitsdezernent Dr. Oliver Jedynak. „Jedes Stück Müll, das wir achtlos entsorgen, hat langfristige Folgen für die Umwelt und damit letztlich auch für uns Menschen.“
Abgesehen von den Umweltschäden birgt illegal entsorgter Müll erhebliche Gesundheitsrisiken. Verunreinigtes Wasser und belasteter Boden können Krankheiten auslösen. Scharfkantige Gegenstände oder gefährliche Substanzen stellen zudem eine direkte Gefahr für Spaziergänger, Kinder und Haustiere dar.
Die Bekämpfung der illegalen Müllentsorgung ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Neben verstärkten Kontrollen und höheren Strafen für Umweltsünder ist vor allem Prävention entscheidend. Umweltbildung und Aufklärungskampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Konsequenzen von Umweltverschmutzung zu schärfen. „Jeder von uns kann einen Beitrag leisten“, betont der städtische Ranger Boris Heinrich. „Indem wir Müll vermeiden, ordnungsgemäß entsorgen und uns für saubere Naturgebiete einsetzen, schützen wir unsere Umwelt und bewahren sie für kommende Generationen.“
Illegal entsorgter Grünschnitt, wie etwa Gartenabfälle, an Bächen oder in der freien Natur mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, da es sich um natürliche Materialien handelt. Tatsächlich kann dies jedoch erhebliche Gefahren für die Umwelt und die Landschaft darstellen. Hier sind die wichtigsten Gründe: Grünschnitt wie Gras, Zweige oder Laub verändern die Nährstoffzusammensetzung des Bodens, was invasive Pflanzen begünstigen und einheimische Arten verdrängen kann. Der verrottende Grünschnitt setzt Stickstoffe frei, die das natürliche Gleichgewicht von Böden und Gewässern stören können. Wird Grünschnitt in oder nahe an Bächen entsorgt, kann dies den Sauerstoffgehalt im Wasser reduzieren, wenn die Abfälle verrotten. Dies gefährdet Fische und andere Wasserorganismen. Es kann zu Verstopfungen in Bächen oder Drainagen kommen, was die Hochwassergefahr erhöht. Abgelegte Gartenabfälle bieten Lebensräume für Schädlinge wie Ratten oder Pilzkrankheiten, die sich auf benachbarte Pflanzen oder Gärten ausbreiten können. Trockener Grünschnitt kann sich in heißen Sommermonaten leicht entzünden und so Brände verursachen. Die Entsorgung von Grünschnitt in der Natur ist verboten, da sie die Landschaft verschandelt und Naturschutzgebiete belastet. Bußgelder und Strafen können verhängt werden, da es als illegale Abfallentsorgung gilt.
Ein Beratungsangebot bei allen Fragen zur Müllentsorgung – aber auch zur Müllvermeidung wird vom städtischen Betriebshof angeboten. Weitere Infos im Internet unter www.bad-homburg.de/de/stadt/betriebshof oder abfallberatung[at]bbh.bad-homburg[dot]de. Bürger werden gebeten, illegale Müllablagerungen sofort zu melden. Nur durch schnelles Handeln kann verhindert werden, dass sich die Schäden ausweiten. Für weitere Informationen oder zur Meldung von illegal entsorgtem Müll kann Ranger Boris Heinrich per E-Mail an Boris.heinrich[at]bad-homburg[dot]de, kontaktiert werden.