Bad Homburg (js). Jetzt ist die Kurstadt auch Filmfest-Stadt. Ein kleines bisschen zumindest, seit am vergangenen Wochenende erste Filme im Rahmen der „Taunale“ im noch neuen Kinopolis am Bahnhof über die Leinwand flimmerten. Noch steht bei der Begrüßung der ersten Gäste nach dem Gang über den ausgerollten Roten Teppich „Taunus Filmfest Oberursel“ in weißen Lettern auf dem roten Untergrund der nicht zu übersehenden Werbeflächen im Eingangsbereich und im ersten Stock vor der Bar und dem Zugang zu Saal 4. Hier steht der Premierenfilm für einen neuen Schritt des Taunus-Filmfestes auf dem Programm. Und es sieht gut aus nach einem beschwingten Nachmittag mit Sekt und kubanischer Live-Musik, dass diese Premiere ein guter Beginn für eine schöne Liaison sein könnte.
Sie liegt ein bisschen in der Kino-Luft an diesem Nachmittag, wo es im Film um das Mysterium der Musik Kubas geht. Um das Herz des Landes, in dem Latin Jazz, Buena Vista Social Club und Salsa allgegenwärtig auf den Straßen, in den Schulen und in den Herzen der Menschen sind. Es ist die Frage, ob sich da noch ein bisschen mehr tun könnte bei der interkommunalen Zusammenarbeit auf kultureller Ebene in Sachen Film. Immerhin, Oberursel hat es geschafft, auch ohne Kino ein wachsendes Filmfest auf die Beine zu stellen, in dem nun auch die Kurstadt eine Rolle spielt. Bei der zweiten Auflage unter der Führung des Festival-Direktoren-Duos Eva Debrodt und Alexander Mereien wurde das vor 24 Jahren stillgelegte Kino in der Stadthalle Oberursel reaktiviert, das ungefähr genauso lange ersehnte Kino Bad Homburg ist nun Festival-Location geworden.
Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU), Ehrengast bei der Filmfest-Premiere im Kino-Palast, sprach in seinem Grußwort von einem „wunderbaren Zusammenspiel“ und höchster Anerkennung dafür, wie Oberursel es durch großes Engagement vieler Filmfreunde hinbekommen habe, solch ein Festival auf die Beine zu stellen. In allen Gesprächen ging es um das Wachsen, um mögliche Zusammenarbeit, „wir stehen da bereit“, so Hetjes, der sich herzlich bedankte „für den Schritt über die Stadtgrenze“. Und schon bald in ein Gespräch mit dem Produzenten und Regisseur Jerry Digby aus Los Angeles vertieft war. Die Filmwelt in Oberursel und Bad Homburg, das verspricht gute Aussichten.
Nach dem „fulminanten Auftakt“ mit dem Gala-Abend am Tag zuvor im Oberurseler elaya Hotel freute sich die zentrale Triebfeder des Film-Festivals, Eva Debrodt, über die herzliche Aufnahme in der Kurstadt und auf weitere „inspirierende Tage“ mit der Idee, „gemeinsam mit Bad Homburg kulturelle Brücken zu bauen“. Bei der guten Stimmung im Vorraum zum Kino-Saal konnte kein Zweifel aufkommen, dass dies nicht gelingen sollte bei dem gezeigten Spirit, das schon jetzt internationale Taunus Filmfest weiter mit der Filmwelt zu vernetzen und darin zu verankern. Die Bad Homburger Landtagsabgeordnete Elke Barth (SPD) war bei der Eröffnungsgala, die sie „richtig geil“ fand. Und zeigte sich beeindruckt von der Energie Debrodts, mit Partner Mereien und dem Team das Festival zu pushen. Bei ihnen sei das Festival in besten Händen. „Ein tolles Oberurseler Projekt“, Bad Homburg sollte sich „als guter Nachbar beteiligen. Wir freuen uns, die Politik sollte das flankieren und fördern.“
Oberbürgermeister Alexander Hetjes (2.v.l.) mit den beiden Festival-Direktoren Eva Debrodt und Alexander Mereien (links neben Hetjes) und Mitarbeitern des Filmfest-TeamsFoto: js
Oberbürgermeister Hetjes ins Gespräch vertieft mit Jerry Digby, Regisseur und Produjent aus Los Angeles.Foto: js
Der kubanische Musiker Lionel Fernandes Ortega und seine Begleitung Niki, an der Gitarre spielen Live-Musik vor der Premiere im Kinopolis.Foto: js