Lions-Damen helfen dabei,dass Sterbende Wünsche wagen

Bad Homburg (hw). Am 1. Juli fuhr ein besonderes Fahrzeug am Portal des Steigenberger Hotels Bad Homburg vor: Der ASB-Wünschewagen Rhein-Main mit drei „Wunscherfüllerinnen“ des Projektes „Wünschewagen - Letzte Wünsche wagen“. Anlass war die Entgegennahme einer Spende des Lions Clubs Bad Homburg Kaiserin Friedrich in Höhe von 2500 Euro.

Bei dieser Gelegenheit war viel Interessantes und Tröstliches über dieses rein spendenfinanzierte Projekt des ASB-Landesverbands Hessen (Arbeiter-Samariter-Bund) zu erfahren. Der Wünschewagen ist für Menschen da, denen nicht mehr viel Lebenszeit verbleibt. Oft besteht ihr letzter Wunsch darin, einen bestimmten Sehnsuchtsort zu besuchen, an einer besonderen Veranstaltung oder einem Familientreffen teilzunehmen. Wenn dies mit normalen Transportmitteln nicht möglich ist, findet das Team des speziell dafür ausgestatteten Wünschewagens eine kostenfreie Lösung.

Bei der Besichtigung des Fahrzeugs waren die Lions-Damen von dessen sorgfältig ausgeklügelter Sonderausstattung beindruckt: die notwendige medizinische Ausrüstung, wie beispielsweise ein Sauerstoffgerät, ist kaum sichtbar in Wandschränken verborgen, so dass den Fahrgast und seine Begleitung eine entspannte Athmosphäre erwartet.

Alle Betroffenen oder deren Betreuer können sich an das ASB-Team wenden, egal wie weit die Wunschorte – innerhalb Deutschlands – entfernt sind. Manchmal möchte jemand nur noch einmal mit seinen Füßen eine Blumenwiese berühren oder die Waden vom Wasser an einem Seeufer umspülen lassen, den Bärlauch-Geruch im Wald wahrnehmen oder sich an einer Weide vom eigenen Pferd verabschieden. Manche wollen ein Konzert live erleben oder ein Fußballspiel des Lieblingsvereins ansehen. Andere möchten bei Famillien-angelegenheiten wie der Einschulung von Kind oder Enkel oder beim öffentlichen Auftritt einer Nichte als Musikerin dabei sein. Viele Wünsche sind an einem Tag erfüllbar, doch auch bis zu dreitägige Kurzreisen mit zwei Übernachtungen werden realisiert. So wurde beispielsweise ein Dombesuch ermöglicht oder der Wunsch, das weit entfernte Elternhaus noch einmal sehen.

Das ganze Team von 40 überwiegend ehrenamtlichen Mitgliedern, alle ausgebildete Fachkräfte in der Pflege oder im Rettungsdienst, arbeitet voller Begeisterung und Kreativität. Das vermittelten die bei dem Spendenübergabe anwesenden Wunscherfüllerinnen. Mit Bedauern stellten sie nur fest, dass sie noch viel mehr Wünsche erfüllen könnten, wenn Betroffene und Angehörige sich rechtzeitig melden würden und das Projekt einen noch größeren Bekanntheitsgrad hätte, auch bei Hausärzten. Kontaktdaten sind der Homepage unter www.wuenschewagen.de bzw. www.asb-hessen.de zu entnehmen.

Die Spende der Lionsdamen wurde durch das von ihnen organisierte Benefiz-Konzert mit der Kammeroper Frankfurt im März im Kulturzentrum Englische Kirche ermöglicht und sei, so die Verantwortlichen, vor allem dem zahlreich erschienenen Konzertpublikum zu verdanken.

Bettina Schröder, Levana Clasen, Barbara Schweitzer; Lions: Gabriele Unger, Ina Böhm, Birgit Thomas, Heike Rahusen-Marsch (jeweils von Links)Foto:



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