Bad Homburg (hw). Der langjährige Sportleiter des MSC Bad Homburg Karl Auer verstarb am 29. Oktober im Alter von 80 Jahren nach einer längeren Krankheit.
Karl Auer, von allen nur Carlo genannt, war seit 1981 Mitglied im MSC und im Dachverband DMV. Er begleitete jahrzehntelang das Amt des Sportleiters des MSC und bei den jährlichen Horex-Treffen war er nicht wegzudenken. Man kann ihn als Eckpfeiler im MSC bezeichnen, aber nicht nur hier hinterlässt er eine große Lücke.
Er organisierte seit fast 40 Jahren im Frühjahr ein einwöchiges Trainingslager vor allem für die Seitenwagen-Szene, aber auch für Solisten. 1985 fand das erste Training in Ledenon (Frankreich) vor allem für die zahlreichen aktiven Rennfahrer des MSC statt. Es folgten weitere Veranstaltungen in Mugello, Magny Cours und seit 1992 bis 2021 in Val de Vienne/Frankreich. Karl Auer und seine Crew haben diese Tradition mit viel Herzblut etabliert. Hier können sich Fahrer der Welt- und Deutschen Meisterschaft, aber auch Piloten der historischen Motorradmeisterschaft auf die kommende Saison vorbereiten. Nach Corona übergab er die Durchführung der jährlichen Veranstaltung an seinen langjährigen Weggefährten Eckhart Rösinger, der die Trainingswoche in seinem Sinne weiterführt.
1996 war er zudem eines der Gründungsmitglieder der IGG (Interessengemeinschaft der Gespannrennen). Zusammen mit Eckart Rösinger hat er mehrmals das Ruder der Deutschen Meisterschaft in die Hand genommen, um eine positive Entwicklung im Gespannsport voranzutreiben. Nach dem Umbruch zur IDM verließen die beiden die IGG und gründeten 2010 die Internationale Sidecar Trophy, die bewusst als Nachwuchsserie und zweite Liga ins Leben gerufen wurde. Carlo kümmerte sich im Hintergrund um Finanzen, Nenngelder und pflegte den guten Draht zu den Veranstaltern. Doch für Carlo ging es dabei längst nicht nur um das Finanzielle; er schätzte den persönlichen Austausch mit jedem Einzelnen. Es waren die Erlebnisse, persönlichen Erfahrungen und heiteren Anekdoten, die ihm am Herzen lagen. Sein Feingefühl und Charme im Umgang mit Teams, Veranstaltern und Pokalsponsoren haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Sidecar Trophy heute zu den teilnehmerstärksten Serien auf internationalem Boden zählt.
Nach 15 Jahren voller Tatendrang zog sich Carlo Anfang des Jahres in den wohlverdienten „Ruhestand“ zurück. Er wollte die Zeit nutzen um seiner Leidenschaft dem Reisen mit seiner Lebensgefährtin nachzugehen. In diesem Jahr erfüllte er sich den Traum vom Besuch der TT auf der Isle of Man.
Leider ist Carlo zu seiner letzten Reise aufgebrochen. Sein letztes Rennen ist abgewunken. Wir, der MSC und die Gespanngemeinschaft werden ihn in ewiger Erinnerung behalten und danken ihm für sein unermüdliches Engagement im Motorsport und vor allem in der Gespannszene.