Oldtimer funkeln in der Sonne um die Wette

Zum ersten Mal in Bad Homburg dabei ist dieses Duo mit seinen beiden Caterham-Modellen.Foto: fch

Bad Homburg (fch). Das Gelände der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) im Usinger Weg war beim 49. Internationalen Horex- und Oldtimertreffen zum zweiten Mal Treffpunkt von stolzen Horex- und Oldtimer-Besitzern, Liebhabern und interessiertem Publikum. Das Wetter spielte mit, und so blinkten und funkelten auf dem ganzen Gelände Lack und Chromteile der mit großer Liebe restaurierten Autos und Motorräder um die Wette.

Petra Hock vom Motorsportclub (MSC) Bad Homburg, die den internationalen Biker-Treff mit Oldtimer-Show seit vielen Jahren gemeinsam mit Ehemann Kuno organisiert, freute sich über den Zuspruch. „Insgesamt haben 44 Biker teilgenommen, davon 25 mit einer Horex. Die meisten Teilnehmer und damit der größte Club in diesem Jahr war unser Bruderverein ‚Horex-Club Taunus‘ mit 13 Bikern und zwölf Horex-Maschinen“, informierte die MSC-Kassiererin.

Der Pokal für den 2. Platz ging an den „Horex-Club Freiburg“. Vom Schwarzwald in den Taunus gebraust waren drei Biker auf ihren Horex-Maschinen. Die weiteste Anreise hatte Klaus Schmitz aus Berlin, der eine Citazion fährt. „Die weiteste Anreise einer Frau auf einer Horex hatte Regina Gebhard vom Horex Club Braunschweig, die eine Horex-Imperator fährt.“ Das älteste Motorrad brachte Mike Mehlinger vom den Columbus-Freunden mit, eine Horex S500 aus dem Jahr 1929. Ältester Teilnehmer war erneut Willi Wagenknecht aus Sugenheim mit 82 Jahren, der einen Stand auf dem Teilemarkt hat. Am Festabend hatte Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor die Grüße des Magistrats überbracht. Sie überreichte zudem die Pokale der Stadt Bad Homburg und des Hochtaunuskreises an die Sieger des zwei- und vierrädrigen Schönheitswettbewerbs.

Auf der Suche nach Ersatzteilen

Bereits an den Pfingstfeiertagen hatten die offizielle „100 Jahre Horex“-Feier und die 67. Internationale Horex-Sternfahrt viele Biker in den Taunus gelockt. Am Samstagabend wurde im Rahmen des Festabends eine Bildershow der 100-Jahr-Feier und der Horex-Sternfahrt zu Pfingsten gezeigt. Zahlreiche Teilnehmer feierten am Wochenende auf dem IKF-Gelände und am Automuseum Central Garage bei Benzingesprächen oder der Suche nach Ersatzteilen auf dem kleinen Teilemarkt des Treffens ein Wiedersehen.

Die jährlich stattfindende, dreitägige Traditionsveranstaltung des MSC Bad Homburg ist bei Bikern und Oldtimerbesitzern gleichermaßen beliebt. Kein Wunder, denn die Wiege der Horex stand in der Kurstadt. „Unsere Veranstaltung ist nicht nur für Motorradfahrer, sondern für alle Motorradbegeisterte und ganz speziell für Oldtimerinteressierte ein wichtiger Termin“, freute sich Petra Hock. Im nächsten Jahr lädt der MSC Bad Homburg zum 50. Treffen ein.

Zu den Teilnehmern in diesem Jahr gehörte auch die Friedrichsdorferin Saskia Kothe. Sie war mit ihrer Horex, Baujahr 1938, Model S35, 350 ccm, zum Treffen gekommen. „Es ist meine zweite Fahrt nach der Teilrestaurierung der Maschine“, informierte sie. Sie berichtete, dass sie sich für das Kulturgut Horex stark macht, da es „lebende Geschichte auf der Straße ist. Diese Maschinen haben bereits unseren Großvätern und -müttern viel bedeutet.“ Sie lassen noch immer die Herzen von Bikern höherschlagen.

Die Horex ist das deutsche Kult-Motorrad. Gebaut wurde es in Bad Homburg von 1923 bis 1956 von Fritz Kleemann. Die Namen Regina, Imperator und Resident haben bis heute unter Kennern einen guten Klang. Seit 2017 wird die Horex wieder in einer Neuauflage als Horex VR6 in Landsberg am Lech gebaut. Horex sind Motorräder mit viel Geschichte. Gebaut wurde das erste Modell GNOM, ein Fahrrad mit Hilfsmotor, ab 1921. Das letzte Modell SB35 gilt als Mutter der legendären Horex Regina und wurde bis 1948/49 in Bad Homburg hergestellt.

Mit Kennerblicken taxierten Biker außer den gezeigten Motorrädern der Marke Horex auch die anderer Marken wie NSU, DKW, BMW und Norton. Auch Automobilfans kamen beim Treffen auf ihre Kosten. Bestaunt wurden viele liebevoll restaurierte Modelle wie der Opel Kadett A, Baujahr 1964, von Frank Dragaässer aus Limburg-Weinbach. „Ich habe das restaurierte Auto aus Holland importiert und die Technik komplett überarbeitet.“

Ebenfalls von außen und innen ein Schmuckstück ist das BMW Coupé 3.0 CSI ES, Baujahr 1972, von Kai Breining aus Frankfurt. „Ich habe es komplett restauriert. Alle Teile bis auf das Dach sind neu. Der Boden war total durchgerostet“, berichtete der Oldtimerbesitzer. Zum ersten Mal in Bad Homburg dabei waren ein Idsteiner und ein Aschaffenburger. Beide Fahrer sind stolze Besitzer eines Caterham. Etwas höher als diese beiden Oldie-Liebhaber saßen Maritta und Peter Rumpf aus Ober-Eschbach hinterm Steuer ihres Unimogs 411, Baujahr 1961.

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