Bad Homburg (mas). Im Peter-Schall-Haus gab es bei heißem Wetter für die Kinder der diesjährigen Sommerferienspiele eine spaßige Abkühlung: An elf verschiedenen Stationen konnten die Sechs- bis Elfjährigen an einer Wasserolympiade teilnehmen. In Gruppen pendelten sie von der Wasserrutsche zum Wörtergurgeln oder Wasserkrug-Schieben. Auch einige Abweichungen von bekannten Spielen gab es, wie etwa dem Eierlauf, bloß mit einem Wasserballon auf dem Löffel, oder dem Eimerraten, wobei der Eimer mit Wasser gefüllt war. Und natürlich durfte sich auch beim Wasserwetttrinken gemessen werden. Die Kinder tobten sich auf dem großen grünen Grundstück ordentlich aus.
Die Sommerferienspiele finden seit 1963 statt und sind inwzischen in zwei Durchläufen aufgeteilt, die jeweils zwei Wochen dauern. In dem aktuellen Angebot – welches von Montag, 12. August, bis Freitag, 23. August, läuft – werden 108 Kinder beschäftigt. Die Gruppe davor füllten 126 Kinder. Die Nachfrage steige nun wieder, nachdem sie unter den Coronamaßnahmen stark gelitten habe. Zwar habe man versucht, dennoch ein attraktives Angebot aufzustellen, doch ganz konnte der Einbruch nicht abgefedert werden. Umso mehr freue es Brigitte Ott, die Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, die Kinder wieder voller Freude zu sehen.
Gegen 8.30 Uhr werden die Kinder mit dem Bus zum Peter-Schall-Haus gebracht, wo es neben einem gemeinsamen Frühstück auch ein Mittagessen gibt. Dort sind sie in etwa zehnköpfigen Gruppen aufgeteilt, welche jedoch nicht zu stark voneinander abgeschirmt seien und außerhalb des Programms aufgebrochen werden können. Neue Kinder bekommen einen älteren Paten zugeteilt, welcher bereits in einem vergangenen Jahr an den Spielen teilnahm. Dadurch soll das Kind nicht alleine sein und besser in die Gruppe aufgenommen werden.
Garantiert keine Langeweile
Über die zwei Wochen sorgen 13 Betreuer, welche oftmals selbst als Kinder an den Spielen teilnahmen, für Unterhaltung und Sicherheit. Sie bieten unterschiedliche AGs an, an denen die Kinder frei teilnehmen können. Darunter fallen Aktivitäten wie Minigolf, Freundschaftsarmbänder-Basteln oder Fussball. Mit den Betreuern dürfen die Kinder auch an der naheliegenden Bachstation spielen, wo es möglich ist, im Wasser zu planschen, Staudämme zu bauen, aber auch einfach zu lernen, in der Natur spaß zu haben. Die pädagogische Leitung übernimmt Natalie Ott, welche sich über die diesjährige Zusammenstellung der Betreuung freut: „Wir sind ein eingeschweißtes Team. [...] Hier sind echte Freundschaften entstanden.“ Doch nicht alles findet im Haus oberhalb des Hirschgartens statt: donnerstags ist Ausflugstag. Geplant seien ein Besuch im Wasserspielplatz in Neu-Isenburg und in der Turnhalle von Bad-Vilbell. In der Vergangenheit gab es Ausflüge in den Frankfurter Zoo, das Tollhaus oder der Lochmühle. Diese seien aber inzwischen schwer realisierbar, da die Kosten dafür zu stark gestiegen wären. Früher besuchte sogar eine Sternenwarte oder der lokale Förster das Peter-Schall-Haus.
Der Stadtrat Tobias Ottaviani, welcher in seiner Kindheit selbst ein Teil der Sommerferienspiele war, lobte beim Besuch des Hochtaunus-Verlags zum Abschied die Spiele folgendermaßen: „Schön kann so einfach sein.“