Mit Rad, Spagat und Überschlag

Alle Gruppen der „Fabulicious Dance Community“, kurz „FabDance“ aus Groß-Umstadt zeigen in Friedrichsdorf ihr Können. Die jungen „Fireflies“ (6-9) Jahre), die Jugendtanzgruppe „Wild Berries“ (10-15 Jahre), die „FabDance“-Garde „La VineZ“ (16-25 Jahre) und die Charakter-Showtanzgruppe „Outer Limits“ (17-40 Jahre). Fotos: fch

Bad Homburg (fch). Ihr Können und ihre Leidenschaft für das Tanzen unter Beweis stellen konnten Tänzerinnen aus der Rhein-Main-Region beim 10. Freundschaftsturnier des Kirdorfer Karnevalvereins Club Humor 1904. Zum ersten Mal fand das Freundschaftsturnier in der Sporthalle der Friedrichsdorfer Philipp-Reis-Schule (PRS) statt und nicht wie zuvor in der Turnhalle der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG).

Die kam als Veranstaltungsort nicht infrage. In der PRS-Sporthalle funktionierten die Jalousien nicht, wodurch die Akteure von den Rängen aus voll im Gegenlicht standen. „Durch Corona ist dieses Mal nur rund die Hälfte der Teilnehmer von 2019 dabei“, bedauerte die 2. Vorsitzende des Club Humor, Sabina Carta. Ihr Können unter Beweis stellten Tänzerinnen im Solo, im Duo, in Gruppen und Garden aus 16 Vereinen.

Eingeladen waren die Kategorien Gardetanz, Garde-Solo, Showtanz und Twirling für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Jury bildeten die Club-Humor-Mitglieder Alisa Fetick, Jasmin Gehrsitz, Alexander Klein, Pauli Ihlenfeld und Sandra Löser. Alle Akteure faszinierten Jury und Publikum mit ihren tänzerisch wie sportlich anspruchsvollen Choreografien zu flotter, mitreißender Musik in zum Thema passenden, fantasievollen Kostümen. Die Tänzerinnen und Gruppen zeigten voller Temperament und Anmut, was für sie den Reiz des Tanzsports ausmacht. Scheinbar mühelos wirbelten sie über die Tanzfläche, bewegten sich synchron im Takt der Musik, ließen Batons durch die Luft fliegen, zeigten „Flips“, aber auch Spagate, Hebungen und akrobatische Übungen wie Rad, Bogengang oder Überschlag, die sie in ihre Tänze einbauten.

Trotz aller Anstrengung schenkten die Akteure den Jurymitgliedern, dem Publikum und ihren Fans auf den vollbesetzten Rängen stets ein strahlendes Lächeln. „Das Niveau ist sehr hoch, wodurch die Punktvergabe zum Teil schwierig ist“, sagte Jurorin Alisa Fetick. Bewertet wurden bei Polka, Marsch, Solo- und Showtänzen Präsentation, Haltung, Synchronität, Bühnenaufteilung und abwechslungsreiche Formationen sowie die Ausführung. Bei der Präsentation vergaben die Juroren Punkte für Ausstrahlung, Ausdruck passend zum Showtanz, Freude am Tanzen, die Kostüme, Frisur und Schminke.

Beim Tanz waren Spannung des Oberkörpers, gerade Haltung und Armhaltung wichtig. Bei Synchronität achteten die Wertungsrichter darauf, ob der Tanz zur Musik passte, der Takt gehalten wurde, wie es mit der Gleichmäßigkeit aussah und auf einzelne Fehler von Tänzerinnen. Bei der Bühnenaufteilung gab es Punkte für die Vielfältigkeit und Einhaltung der Formationen. Außerdem wurde darauf geachtet, ob die Bühne komplett genutzt wurde, ob Schritte und Akrobatik ausgewogen und gut verteilt waren und ob die Musik zum Thema passte. Bei der Ausführung schauten die erfahrenen Tänzer und Trainer in der Jury darauf, ob die Fußspitzen gestreckt, die Füße zu, die Knie durchgedrückt waren, ob der Kopf bei der Bewegung mitgenommen wurde und die Kondition über den gesamten Tanz hin gleich hoch war. Allein dies zeigt, wie anspruchsvoll das 10. Freundschaftsturnier des Kirdofer Karnevalvereins Club Humor 1904 für die Akteure war.

Mit ihren tollen Darbietungen tanzten sich die Teilnehmerinnen in die Herzen ihres Publikums. Für die Bestplatzierten gab es Pokale und für alle Urkunden. Die Aktiven freuten sich darüber, ihre Tänze endlich wieder vor Publikum zeigen zu können. Oft erzählten die Tänzerinnen mit ihren Darbietungen ausdrucksstarke Geschichten wie beispielsweise die Gruppen der „Fabulicious Dance Community“, kurz „FabDance“ aus Groß-Umstadt. Da zeigten die zwischen sechs und neun Jahre jungen „Fireflies“, wie sich eine dicke, unscheinbare Raupe in einen wunderschönen, filigranen Schmetterling verwandelt. Die „FabDance“-Jugendgruppe „Wild Berries“ (zehn bis 15 Jahre) holten Woodypuppen aufs Tanzparkett, und die Charakter-Showtanzgruppe „Outer Limits“ (17 bis 40 Jahre) thematisierte die Abhängigkeit am Beispiel von Rauchen. Auch die Kinder-, Jugend- und Seniorengarden waren nach einer weiteren Kampagne ohne Sitzungen glücklich, endlich wieder vor Publikum tanzen zu können.

Und in den Pausen ließen sich alle auf dem Schulhof von der Frühlingssonne verwöhnen. Die Gastgeber hatten wie immer für das leibliche Wohl der Teilnehmer und des Publikums gesorgt.

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