Sanierung Gotisches Haus: Horex-Museum wird Schaudepot

Bad Homburg (hw). Sieben erfolgreiche Jahre lang wurden im Horex-Museum Geschichten rund um die Entstehung und die Besonderheiten der Horex-Motorräder erzählt. Das kleine, aber feine Museum wurde 2012 eröffnet und beherbergte seitdem acht Ausstellungen unter dem Titel „Modellwechsel“ mit den legendären, in Bad Homburg gefertigten  Motorrädern, drei Sonderausstellungen zum Thema „Inspiration Technik“ sowie fünf Präsentationen der Reihe „Focus auf …“.

Fast 25 500 Besucher haben sich die Zeugnisse Bad Homburger Industrie- und Technik-Geschichte angeschaut, bei deren Zusammenstellung Kuratorin  Dr. Ursula Grzechca-Mohr Unterstützung von Axel Butterweck vom MSC Bad Homburg und Frank Vollmer vom Horex-Club Taunus erhielt. Unzählige Leihgeber trugen ebenfalls zu dem Erfolg bei.

Nun hat das Horex-Museum vorerst seine Türen geschlossen – um sie im kommenden Jahr als Schaudepot des Städtischen historischen Museum wieder zu öffnen. Grund ist die notwendige Sanierung des Gotischen Hauses. Zehntausende von Objekten des städtischen Museums müssen dafür aus- und zwischengelagert werden. „Das Horex-Museum ist dafür das ideale Gebäude, denn hier ist die Sammlung für Interessierte weiterhin zugänglich“, erklärt die Leiterin des Museums im Gotischen Haus, Dr. Ursula Grzechca-Mohr. Angestrebt wird, das Horex-Museum von 2023 an wieder dem Themenbereich Technik, Industrie und Gewerbe in Bad Homburg und der Horex-Geschichte zu widmen.

Das Horex-Museum konnte in den vergangenen zwölf Jahren an 1192 Öffnungstagen 24 445 Besucher begrüßen, darunter viele Gruppen mit Kindern, Jugendlichen und Studenten. Viele von ihnen besuchten eine von insgesamt 216 Führungen. „Mit dem Ausklang der aktuellen Sonderausstellung ,Die Legende lebt‘ haben wir die Reihe der Modellwechsel jetzt beendet. Demnächst beginnt die technische Umrüstung des Gebäudes, das Ende 2020 das Schaudepot des Städtischen historischen Museums aufnehmen wird“, erklärt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

40 000 Objekte (Grafiken, Plakate, Gemälde, Skulpturen, Münzen, Hüte, Mode und Accessoires, Möbel und Maschinen) warten im Museum Gotisches Haus darauf, verpackt und ins Horex-Museum gebracht zu werden. Dort wird die Sammlung des Städtischen historischen Museums, zu dem beide Häuser gehören, für zwei Jahre zwischengelagert. Für das interessierte Publikum wird die Sammlung in einem Schaudepot zugänglich bleiben. In dieser Zeit wird das Museum Gotisches Haus grundsaniert und um ein neues Treppenhaus erweitert. Die Maßnahme ist aus Gründen des Brandschutzes notwendig geworden.

In einem ersten Schritt werden bis Ende dieses Jahres die Leihgaben aus dem Horex-Museum an die jeweiligen Besitzer zurückgegeben. Im Anschluss beginnt die technische Umrüstung des Gebäudes. Dr. Grzechca-Mohr geht davon aus, dass das geplante Schaudepot Ende 2020 eröffnen wird.

Im Gotischen Haus hat man derweil schon mit den Vorbereitungen für den Aus-/Umzug begonnen. Alle Ausstellungsstücke, die gereinigt und restauriert werden müssen, werden anschließend bereits sortiert, inventarisiert und dann weggepackt. Zunächst ziehen die Dauerausstellung und die Depots um. Das Hutmuseum, die Hölderlin-Exponate und das Café im Gotischen Haus bleiben bis voraussichtlich bis Mitte 2020 geöffnet und ziehen erst um, wenn die Arbeiten richtig beginnen. Die Wiedereröffnung des Museums ist für Ende 2023 geplant, immer vorausgesetzt die Arbeiten laufen reibungsfrei.

Hetjes und Dr. Grzechca-Mohr bedanken sich ausdrücklich bei den beiden Motorradclubs MSC Bad Homburg und dem Horex-Club Taunus. „Vor allem Axel Butterweck und Frank Vollmer haben sich mit großem Einsatz, Kraft und großem zeitlichen Aufwand für das gelungene Ausstellungsprogramm und die zahlreichen Aktionen im Horex-Museum eingesetzt“, sagt Hetjes. Dr. Grzechca-Mohr ergänzt: „Allen Mitverantwortlichen und allen Leihgebern sei an dieser Stelle ebenfalls ganz herzlich gedankt. Ohne ihre großzügige Unterstützung hätten wir nicht über so lange Zeit einen Teil der Bad Homburger Technikgeschichte darstellen können.“



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