Bad Homburg. Bernd Miunske wird ein guter Schutzmann vor Ort sein. Das Vertrauen von Kriminaldirektorin Antje van der Heide hat der 58-jährige erfahrene Polizist in Diensten der Landespolizei, sie betont das ausdrücklich. „Das ist ganz wichtig“, sagt die Leiterin der Polizeidirektion Bad Homburg, sie kennt Miunske aus fünf Jahren „enger Zusammenarbeit“. Seit ein paar Wochen streift Bernd Miunske durch die Kurstadt, aber auch in Oberursel, Friedrichsdorf und Steinbach ist er als Schutzmann vor Ort unterwegs.
Die Stelle wurde im Rahmen des Programms „KOMPASS“ geschaffen, was für das Kommunalprogramm Sicherheitssiegel steht. Bad Homburg ist eine von vier Modellkommunen in Hessen. Es geht um „passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort“, der Schwerpunkt soll stets auf der Prävention liegen.
Bernd Miunske bietet, was Antje van der Heide vom Schutzmann erwartet. Lebens- und berufserfahren soll er sein, über geografische Kenntnisse in seinem Arbeitsbereich verfügen, eine starke persönliche Vita haben und bereit sein, die Stelle auch mit eigener Kreativität zu gestalten und weiterzuentwickeln. Bernd Miunske versteht seine neue Arbeit so, wie sie zur leicht antiquierten Bezeichnung Schutzmann passt. „Ich gehe auf in der Aufgabe“, sagt der Mann aus der Wetterau mit Erfahrung im Vorbereitungsstab für die Fußballweltmeisterschaft 2006 und beim Hessentag 2011 in Oberursel, als er in den Hochtaunuskreis wechselte. Heißt: „Ich bin uff de Gass“, sagt Polizeihauptkommissar Miunske, der das Erbe von Michael Krietsch angetreten hat, dem Pionier auf dieser Position.
Im Einsatz an der Eisbahn
Der Schutzmann vor Ort soll vor allem Präsenz zeigen, nah dran sein am Bürger, ein „positives Sicherheitsgefühl“ fördern. „Ich lege Wert auf das persönliche Gespräche mit den Bürgern“, sagt Miunske folgerichtig bei seiner Vorstellung. „Als Schutzmann vor Ort bin ich erster Ansprechpartner für alle Belange rund um die Arbeit der Polizei.“ In Uniform und mit weißer Schirmmütze ist er täglich unterwegs, oft auf der Louisenstraße und deren Nebenstraßen, zuletzt auch rund um die Eisbahn im Kurpark, wo das Auftreten eines Schutzmannes manchmal ein passendes Zeichen sein kann. „Der Kollege Miunske kann auf Situationen und Lageentwicklung passend reagieren“, lobt Chefin van der Heide, deswegen hat er ihr Vertrauen. Der Schutzmann soll sich auch um das Thema „Schutz älterer Menschen“ vor Betrügern und Informationen zum Einbruchsschutz kümmern.
Der Schutzmann kommt zu den Menschen, aber die Menschen können auch zu ihm kommen. In seinem Büro im Rathaus, Raum 433, bietet Polizeihauptkommissar Bernd Miunske dienstags von 10 bis 12.30 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde für alle Bürger an, eine Anmeldung ist nicht nötig. Die vorgebrachten Themen werden später im Präventionsrat besprochen, dazu hat Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor, die im Rathaus für Ordnung zuständig ist, den neuen Mann bereits eingeladen. Das Gremium trifft sich regelmäßig, um Themen rund um die Sicherheit in Bad Homburg zu besprechen. Neben Bernd Miunske ist im Hochtaunuskreis noch Schutzfrau Katja Jokiel-Gondek in Usingen und im Raum Königstein unterwegs. „Fernziel“ ist laut Polizeidirektorin Antje van der Heide ein Schutzmann vor Ort in jeder Kommune.
!Neben den Sprechzeiten in Bad Homburg lädt Bernd Miunske jeden dritten Montag im Monat von 16.30 bis 17.30 Uhr im Oberurseler Rathaus zur Sprechstunde, in Friedrichsdorf jeden dritten Donnerstag im Monat von 16.30 bis 17.30 Uhr und in Steinbach immer am ersten und dritten Dienstag von 13 bis 14 Uhr. Ort ist immer das jeweilige Rathaus.