Shakespeares Vermächtnis

Shakespeares Gedanken und Texte mit dem ganzen Körper wahrnehmen, das lernen die KFG-Schüler im Workshop des „English Theatre“. Foto: KFG

Bad Homburg (hw). Drei Stunden keinen alltäglichen Unterricht, sondern einen Shakespeare-Workshop des „English-Theatre“: Die Schüler der Englisch-Leistungskurse des Abiturjahrgangs am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) stellten sich dieser Herausforderung und konnten dabei erleben, dass Theater anspruchsvoll ist und ihre Sprachkenntnisse auf die Probe gestellt werden.

PJ Escobio (Artistic Director & Actor), aus Florida stammend, arbeitete bereits am Theater in New York City. Er spezialisierte sich auf die klassischen Stücke, besonders auf die von Shakespeare. Vor zehn Jahren kam er nach Deutschland und bietet nun durch das English Theatre Workshops für Schulen an.

Der freie Theaterpädagoge thematisierte die verschiedenen Szenen des „Othello“ – ein Stück, das jeder der Englisch-Leistungskurse aktuell im Unterricht behandelt. Natürlich waren sich die beteiligten Schüler der Handlung auf dem Papier bewusst; Ecobio allerdings zeigte ihnen, inwieweit man das Stück tatsächlich spüren kann. Im Laufe des Vormittags stand jeder Jugendliche mindestens einmal auf der Bühne; sie schauspielerten, lernten sich durch die Dialoge näher kennen und schufen Bindungen durch die verschiedenen Charaktere. Der Theaterpädagoge ermutigte die Jugendlichen dabei, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und allen Interpretationen der Figuren eine Chance zu geben. Auch das Analysieren der Texte und Übersetzen ins moderne Englisch brachten ihnen Shakespeares Gedanken sowie die Besonderheiten seiner Sprache näher. Dessen Wunsch war, Theater allen frei zugänglich zu machen. Deswegen war PJ in der Lage, Shakespeares Vermächtnis an die jungen Menschen weiterzutragen und die Schüler auf ganz neue Weise an alte Texte heranzuführen.

Nach der Devise „Der Schauspieler ist zugleich Sportler“ vollführten die Jugendlichen viele Übungen unter vollem Körpereinsatz. Mit viel Humor und Geduld zeigte Escobio den Schülern somit die Besonderheit des Theaters auf. So waren die Jugendlichen in der Lage, „Othello“ aus einem ganz neuen Blickwinkel wahrzunehmen.

Ein Einblick ins Theater gab ihnen ein breiteres Verständnis von Shakespeares Gedanken, sodass letztendlich auch die Kunst hinter den Texten wahrgenommen werden konnte. Denn durch PJ Escobio wurde der künstlerische Aspekt gut verdeutlicht – und wird den angehenden Abiturienten in Erinnerung bleiben.



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