Mit Sohlenheizung für die Füße

Bad Homburg (hw). Es läuft immer besser für den Luftsportclub Bad Homburg (LSC): Im vergangenen Jahr hatte der Verein erstmals den Auftstieg in die 1. Bundesliga geschafft, nach sieben von 17 Liga-Runden rangiert der Verein mittlerweile in der Gesamtwertung auf dem achten Platz. Wettbewerbspilotin Annika Graeber, die zusammen mit ihrem Mann Tore in der Liga fliegt – beide sind auch Fluglehrer im Verein – berichtet: „Ein Großteil der Anspacher Piloten war am verlängerten Himmelfahrts-Wochenende auf Wettbewerben in Ober-Mörlen (Taunus Grand Prix) und Dannstadt unterwegs. Aus Anspach starteten am Samstag Annika Graeber, Andreas Kath, Daniel Hanner und Tore Graeber zusammen mit Norbert Kreutz, um Liga-Punkte zu sammeln.

Die eingeflossene Kaltluft hatte man bereits am Boden gemerkt, aber das versprach gute Thermikbedingungen. Es bestand die leise Hoffnung auf einen 1000-Kilometer-Flug. Doch waren die Bedingungen anfangs durch den kräftigen Wind nicht ganz einfach. Zuerst ging es ins Sauerland und dann mit kräftigem Rückenwind bis kurz hinter Bayreuth. Auf diesem Streckenabschnitt konnten Schnittgeschwindigkeiten von teils über 140 Kilometer pro Stunde über zwei Stunden hinweg geflogen werden.

Die Wolken-Basishöhen stiegen im Tagesverlauf von anfänglichen 1300 Meter auf 2300 Meter. Dafür fiel die Temperatur mit jedem gestiegenen Meter. Auf 2300 Metern waren es

minus zehn Grad – für diese Jahreszeit empfindlich kalt. Segelflugzeuge haben keine Heizung an Bord. Da es im Cockpit aber windstill ist und die Sonne durch die Plexiglashaube scheint, sind die Temperaturen erträglich, wenn man vernünftig angezogen ist. Dabei ist es besonders wichtig, die Füße im Schatten der Rumpfspitze warm zu halten. Hier hilft sich jeder Pilot mit eigenen Mitteln. Der eine hat elektrische Fußsohlenheizungen dabei, andere fliegen mit dicken Überziehschuhen, die einem kleinen Schlafsack ähneln.

Von Bayreuth ging es gegen den Wind wieder bis in den Norden von Marburg. Der Wind war im Tagesverlauf etwas schwächer geworden. Gegen Abend wurden die Wolken etwas dichter, und es gab die ersten Schneeschauer. Trotzdem schafften es alle Piloten, wieder sicher zum Heimatflugplatz zu kommen.“

Tore Gräber navigiert seinen Doppelsitzer dicht unter den Wolken. Foto: LSC



X