Spielbank spendiert dem DRK ein Multifunktionsgerät

Bad Homburg (fch). Eine großzügige Spende der Spielbank Bad Homburg in Höhe von 12 000 Euro lässt die Augen der Mitarbeiter des Deutsches Roten Kreuzes (DRK) leuchten. Dank der finanziellen Unterstützung konnte der Rettungswagen (RTW) des Ortsvereins mit einem zwar gebrauchten, aber modernen Multifunktionsgerät für Defibrillatoren/Patientenmonitore in modularer Bauweise ausgestattet werden. Mit dem RTW leisten die Rettungskräfte bei Großschadenslagen, Veranstaltungen wie dem Laternenfest oder dem Bad Homburger Sommer sowie bei Überlastung des professionellen Regelrettungsdienstes schnell lebenserhaltende Hilfe.

Spielbank-Geschäftsführer Lutz Schenkel ließ sich bei der offiziellen Übergabe das kompakte Gerät von Bereitschaftsleiter Johannes Pigge und seinen Begleitern zeigen und die Funktionsweise erklären. „Dank des Multifunktionsgeräts ist unser Rettungswagen auf dem gleichen hohen Standard wie die des Regeldienstes“, freute sich Johannes Pigge. Er wurde von seinem Stellvertreter Naim Gehrsitz und Felix Braas, Rettungsassistent und Ausbildungsleiter des Ortsvereins, zur Übergabe vor dem Casino begleitet.

Der Neupreis des speziell für die Anforderungen von Krankentransporten, Feuerwehren oder Katastrophenschutz entwickelten Geräts des Herstellers Corplus liege zwischen 20 000 und 30 000 Euro, berichtete das DRK-Team. „Das Grundsystem des Geräts ist erweiterbar. Ab und zu wird eine neue Software aufgespielt“, sagte Naim Gehrsitz. Zur Ausstattung des gerade einmal sechs Kilogramm schweren Geräts mit EKG gehören Blutdruckmessgerät, Kapnografie (zur grafischen Aufzeichnung der CO2-Konzentration im Atem), Patientenmonitor mit Speicherkarte, integrierter Defi-brillator/Schrittmacher sowie Zusatzteile wie Adapter und Elektroden. „Dieses nach dem Medizinproduktgesetz zertifizierte Gerät gibt uns mehr Möglichkeiten im Einsatz und sorgt für einen beschleunigten Ablauf“, sagte Felix Braas. Dank des Geräts sind die Rettungssanitäter an der Einsatzstelle flexibler. Zudem sei das Kapnografie-Gerät bedienerfreundlich, da es mit dem Anwender „sprechen“ kann. Dem Anwender werde mündlich und mit Fotos Schritt für Schritt erklärt, was zu tun sei. „Bei jedem Patienten macht es Sinn, Werte wie Sauerstoffsättigung, Blutdruck und EKG zu haben“, betonen die Rettungssanitäter. Bei lebensbedrohlichen Notfällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und schweren Verletzungen zählt jede Sekunde. Das Gerät ermöglicht ein ununterbrochenes Monitoring von der Einsatzstelle bis ins Krankenhaus, ein ständiges Monitoring aus sicherer Entfernung (z.B. im CT), höhere Ergonomie beim Patiententransport durch Aufteilung der Module und erhöhte Patientensicherheit durch Erfassung und Speicherung der Parameter direkt am Patienten.

Der RTW der Bereitschaft des Ortsvereins Bad Homburg ist Baujahr 2012. Es wird in den Sanitätsdienst eingebunden und war erstmals im vergangenen Jahr beim Laternenfest im Einsatz. „Wir benötigen für den Rettungswagen noch ein Beatmungsgerät, das es ab 7000 Euro gibt, und einen Perfusor (Spritzenpumpe) zur Dosierung von Medikamenten, der ab 1000 Euro zu haben ist“, informiert Johannes Pigge.

Lutz Schenkel betonte, dass die Spielbank dem ehrenamtlichen Rettungsdienst für seinen Einsatz mit der Spende „Dankeschön“ sagen möchte. Die Spenden stammen aus den Erträgen des 1841 eröffneten Casinos. Mit Spenden unterstützt die Spielbank vor allem gemeinnützige, ehrenamtliche Organisationen in der Kurstadt. In den vergangenen acht Wochen war das Casino geschlossen, die 240 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Zeit wurde genutzt, um einen neuen Teppichboden zu verlegen und neue Automaten aufzustellen, informierte der Geschäftsführer.

Spielbank-Geschäftsführer Lutz Schenkel (l.) lässt sich
von Bereitschaftsleiter Johannes Pigge und Rettungsassistent Felix Braas das Multifunktionsgerät zeigen.
Foto: fch



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