Bad Homburg (hw). Der Magistrat der Stadt Bad Homburg hat die Studie „Nachverdichtungspotenziale im Gewerbegebiet Mitte“ beschlossen. Die in der Studie genannten Handlungsempfehlungen sollen, die Zustimmung der politischen Gremien vorausgesetzt, von der Verwaltung sukzessive umgesetzt werden.
In einer Zeit, in der verfügbare Flächen immer knapper werden, gewinnt die gezielte Nachverdichtung innerstädtischer Gewerbegebiete zunehmend an Bedeutung. Besonders in der stark besiedelten Region Frankfurt-Rhein- Main, wo der Außenbereich kaum noch Platz bietet, ist die Nutzung innerstädtischer Potenziale ein zentrales Element nachhaltiger Stadtentwicklung. Die vorliegende Studie „Nachverdichtungspotenziale im Gewerbegebiet Mitte“ zeigt auf, wie durch die Aktivierung unbebauter und mindergenutzter Flächen neue Impulse für einen zukunftsfähigen Gewerbestandort gesetzt werden können.
„Eine nachhaltige Stadtentwicklung findet vorrangig im Innenbereich statt“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Daher sei von Anfang klar gewesen, dass sich die Verwaltung parallel zu den Überlegungen zu einem Gewerbegebiet „Südlich Zeppelinstraße“ auch Flächenpotenziale im bestehenden Gewerbegebiet Mitte zwischen Bahnhof und Zeppelinstraße in den Blick nimmt und deren Aktivierung prüft. Die Studie „Nachverdichtungspotenziale im Gewerbegebiet Mitte“ ist dieser Fragestellung nachgegangen und soll jetzt den städtischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Die Studie stuft 16 Prozent der Gesamtfläche – etwa zehn Hektar – im Gewerbegebiet Mitte als mindergenutzte Flächen ein. Nur wenige dieser Flächen könnten allerdings sofort bebaut werden. Einige Grundstücke dienen als Entwicklungsreserven für ansässige Unternehmen, während andere durch komplexe Eigentumsverhältnisse blockiert sind. Viele der Flächen werden derzeit als Parkplätze genutzt. Eine weitere Herausforderung stellen die etwa 36 800 Quadratmeter leerstehenden Büroflächen dar. Weitere 8000 Quadratmeter kommen perspektivisch dazu. Auf die Vermarktung von leerstehenden Flächen sowie auf die Nutzung der Grundstücke hat die Stadt nur einen begrenzten Einfluss. Nichtsdestotrotz will die Stadt aktiv bleiben und die Eigentümer der leerstehenden Flächen unterstützen sowie das bestehende Planungsrecht unter die Lupe nehmen. Vor allem sieht sich die Stadt in der Verantwortung, auf das Umfeld der privaten Grundstücke einzuwirken: Attraktivere Mobilitätsangebote und eine klimagerechte Aufwertung des öffentlichen Raums können daher die richtigen Impulse zur schrittweisen Aktivierung der vorhandenen Flächenpotenziale setzen.
Eine Übersicht zeigt die sechs zentralen Handlungsfelder, die vorrangig angegangen werden sollten: Grundstücksankauf – Die Stadt soll aktiv Grundstücke erwerben, um die Entwicklung gezielt zu steuern. Planungsrecht und städtebauliche Konzepte – Anpassungen im Planungsrecht sollen eine marktgerechte Nutzung ermöglichen. Leerstandsaktivierung – Eigentümer und Nutzer sollen angesprochen werden, um den Leerstand durch gewerbliche und alternative Nutzungen zu beleben. Klimaanpassung – Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas und zur Schaffung grüner Infrastruktur sind geplant. Stellplatznutzung und Mobilität – Eine Reduzierung der Parkflächen und verbesserte Mobilitätslösungen stehen im Fokus. Gebietsmanagement – Eine Koordinierungsstelle soll die Maßnahmen bündeln und die Vermarktung unterstützen. Diese Maßnahmen sollen helfen, das Gewerbegebiet Mitte zukunftsfähig und nachhaltig zu entwickeln.